Evanescence – Fallen

Cover: Evanescence - Fallen
Cover: Evanescence - Fallen

Seit ihrem Beitrag zum Soundtrack von „Daredevil“ geht es für die Band aus Arkansas schlag auf schlag. Ihr neues Album „Fallen“ katapultierte sich in den USA auf Anhieb in die Top 5 der Charts und auch in Europa findet man sie nur an den Spitzenplätzen, wenn es um die Verkaufszahlen geht.

Line Up:

  • Amy Lee – Vocals
  • Ben Moody – Lead Guitar
  • John LeCompt – Guitar
  • Rocky Gray – Drums

Tracklist:

  1. Going Under
  2. Bring Me To Life
  3. Everybody’s Fool
  4. My Immortal
  5. Haunted
  6. Tourniquet
  7. Imaginary
  8. Taking Over Me
  9. Hello
  10. My Last Breath
  11. Whisper

Going Under
Ein bisschen verrucht, verhüllt ist der Opener – dennoch zeigt er gleich, welche Richtung Evanescence einschlagen, und was uns im weiteren auf dieser CD erwartet. Gut gemachter Rock & Metal und dazu eine überzeugende Frauenstimme – was ein etwas neues Licht auf die Metal-Musikwelt wirft.

Bring Me To Life
Die Hitsingle des Albums schlechthin – bekannt auch vom Soundtrack zu „Daredevil“. Der Erfolg des Titels ist angesichts der aufgeweckten Melodie und dem guten Text kein Wunder. Besonders der Refrain „Wake me up inside, Wake me up inside, call my name and save me from the dark“ entwickelt sich schnell zum Ohrwurm und macht diesen Song zu einem ständigen Begleiter.

Everybody’s Fool
Das Intro erscheint manchmal ein wenig unauffällig, bevor es dann richtig zur Sache geht. Ein eher Rock-betontes Stück – ganz im Stil seiner Vorgänger und absolut hörenswert.

My Immortal
Auch diesen Titel finden wir in auf dem Daredevil Album wieder. Endlich auch ein kleiner Stilbruch, es geht Richtung Ballade und auch hier beweißt Leadsängerin Amy Lee wie felxibel sie sein kann. Ein wunderschöner Song, den man der Gruppe am Anfang vielleicht nicht unbedingt zugetraut hätte.

Haunted
Äußerlich ähnelt es dem ersten Titel vielleicht ein wenig, aber es ist noch verruchter und mystisch, davongleitend. Die ersten Minuten der Songs verraten nicht immer, was sich darin verborgen hält, dass ist nicht schlecht und macht Interesse auf mehr.

Tourniquet
Eine Tendenz eher in die Metalabteilung der Musikpalette, dennoch eher begleitend und vielleicht ein wenig ausdruckslos – was aber auch daher rühren kann, dass man stilistisch im Großen und Ganzen gleich bleibt – so dass es mit der Zeit auch ein wenig eintönig erscheint. Aber ansonsten auch hier kein schlechter Titel.

Imaginary
Intro mit Klavier dann mehr in Richtung Gitarrenrock mit netten Solos – nicht so ausdrucksstark wie z.b. „Bring Me To Life“ und geht deshalb auch nicht so schnell ins Ohr – eher ein bisschen Untermalungsmusik im Lichtschatten des Albums.

Taking Over Me
In Sachen Stil nicht viel neues, wieder mit etwas mehr Grundtiefe und Gitarre/Bass.

Hello
Es nun wirklich auffällig wie sehr diese Songs alle aus dem Nichts kommen, und plötzlich überzeugend auftreten. Auch hier lässt man es wieder etwas ruhiger angehen – ähnlich wie bei „My Immortal“. Der Gesang wirkt ziemlich verhalten, aber nicht zurückgedrängt, denn die begleitende Klaviermusik ist auch eher dezent gehalten. Ein schöner Song.

My Last Breath
Ein starker Titel, der wohl ähnlich gut ankommen wird wie die Hitsingle „Bring Me To Life“ – stilistisch auch ähnlich gehalten.

Whisper
Obwohl man bei dem Titel wieder etwas Stilles erwarten würde geht es diesmal gleich am Anfang zu Sache – bis alles wenig später ausläuft und hinter Geisterhand verhüllt sicher versteckt bevor man erneut wagt, hervor zu linsen. Vielleicht etwas zu verhalten – da könnte mehr draus werden – Live sicher ein ausgezeichneter Song!

Im großen und ganzen könnte man sagen, dass uns aus Übersee nach Avril Lavigne ein weiterer Rohdiamant in Sachen Rock geliefert wurde. Eine Mischung aus Rock und Metal mit einer weiblichen Stimme im Vordergrund – das mischt das Genre ein wenig auf, denn so etwas ist in Europa nicht unbedingt Standart, wobei man Stilistisch sicher in die Ecke von Linkin Park schielen kann – balladige Stücke vergleicht man auch gerne mit Tori Amos.
Man distanziert sich sicher von dem was der Mainstream derzeit anstrebt und hat Erfolg – man darf gespannt sein, wohin sich das entwickelt.

Einer der Minuspunkte ist hier leider, dass sich auf den ersten Blick viele Titel gleich anhören – man braucht also etwas Zeit um sich in den neuen Stil und deren musikalische Kostproben zu verlieben – bzw. im CD-Laden eine überzeugende Verkaufskraft/Freund/Freundin sonst wird man das Album vermutlich nicht auf Anhieb mit nachhause nehmen.

Fazit:

Mit dieser CD ist es vermutlich wie mit einem guten Parfum – es braucht Zeit bis es alle seine Aromen entwickelt. Wenn man sich erst einmal hineingehört hat, ist es ein Album, dass den CD-Player so schnell nicht wieder verlassen wird. Ein Album, dessen Kauf ich auf jeden Fall denen empfehlen würde, die die Single „Bring Me To Life“ schon gut fanden :-)

Evanescence: 
Fallen
Unsere Wertung: 80%
Fallen 
wurde am 26. Januar 2004 
über Smi Win (Sony BMG) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
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