Eternal Tango schaffen das, was so manche emocore-Kollegen á la Visual Kei nicht schaffen: Sie sehen gut aus und machen dazu noch richtig gute Musik. Wo man bei den fernöstlichen Kollegen oftmals nur Krach hört, kann man hier eine nette Songstruktur erkennen. Die luxemburger Band „Eternal Tango“ wurde 2002 gegründet. Ihre erste CD erschien als Split-CD mit der luxemburgischen Band Spyglass und wurde von einem sehr bekannten Musik-Magazin zur „Demo des Monats“ gewählt. 2006 kehrt die band nach einer Pause zurück – im Gepäck einen neuen Sänger und einen neuen Bassisten – und einen neuen Sound. Laut Presseinfo könnte man ihren erwachsener gewordenen Musikstil in die „drivingemotional-party-punkrock“ Schublade einordnen, wenn man gerne in Schubladen denkt. Nunja, ich würde eher sagen Punkrock mit deutlichen emocore oder emo metalcore Einflüssen. Das trifft es wohl noch eher…
Im November letzten jahres gewannen „Eternal Tango“ den „battle of bands“ und konnten auf der Taste of Chaos Show mit Bands wie Underoath, Taking Back, Sunday, Anti-Flag, Saosin oder auch Fire In The Attic spielen. Im Januar wurde sie als „découverte du printemps de Bourges“ gewählt und konnten sich auf gleichnamigem Festival beweisen. „Eternal Tango“ ernten schon auf MySpace viel positive Kritik und nun bleibt abzuwarten, wie die Fangemeinde auf das neue Album abfährt.
Line-Up:
- David Moreira – vocals
- Pit Romersa – drums
- Joe Koener – guitar
- David Schmit – guitar
- Tom Gatti – bass & vocals
Tracklist:
- Lady Berlin And The Acrobats (Episode I)
- Narya, Narya… So Glad You Found Your Way
- Coincidence Dies In C
- Knock Me Out Princess
- Goodbye Glamour, Hello Cabaret (Episode II)
- Jackie Boy Is Leaving Town
- Anthem To A Forgotten Hero
- Not Really Dead… Not Quiet Alive (desperate romantics)
- The Melody Of Goodbye
Bis auf die etwas verunglückte Produktion ist auf diesem Album alles, was man als emocore-Fan braucht. Rockige Gitarren, eine kräftige und zugleich melodiöse Stimme, die auch mal schreien kann wenn es drauf ankommt, und Songpassagen zum Pogen und Austoben. Bei der Produktion bin ich der Meinung, dass die krachenden Gitarren etwas zu viel in den Vordergrund geschoben wurden. So wird alles mit der Zeit ein wenig anstrengend zu hören. Und das ist ein wenig schade, da Eternal Tango wirklich viel Potential haben und live garantiert jedes Publikum zum Rocken bringen. Auf MySpace haben sie jedenfalls eine große Fangemeinde die ihnen den Rücken stärkt. So ein bisschen vermisse ich „DEN“ Ohrwurm. Ob Eternal Tango sich ohne ihre MySpace Anhänger gegen ihre emocore Kollegen durchsetzen könnten kann ich so nicht sagen. Mir gefällt das was ich da höre und wenn ich mir dazu noch die Jungs anschaue kann ich insgesamt 8/10 Punkten vergeben. Insgesamt (trotz Minuspunkt für die Produktion) ein tolles Werk und ein tolles Erscheinungsbild. Wer braucht schon Visual Kei wenn nebenan eine so geniale Band wohnt.
Wer sich ein paar Songs von Eternal Tango anhören oder auch downloaden will, der sollte unbedingt mal bei Jamendo vorbeischauen. Und bei Gefallen auch bitte die CD kaufen :-)