Vom 22.08.-24.08.08 gab es beim Essen Original – ein Festival der Reihe „Umsonst&Draußen“ – in der ganzen Essener Innenstadt ein vielfältiges Programm auf 10 Bühnen an verschiedenen Standorten der Fußgängerzone. Da war für jeden etwas dabei: von Jazz über Rock, Pop, Schlager, Reggae, Techno, Hip-Hop bis zu Klassik war an Bands alles verteten, zusätzlich wurde ein großes buntes Rahmenprogramm mit Modenschauen, Spiele für die Kleinen und vieles mehr geboten. Auch kleinere Künstler und Gaukler konnten in der Stadt ihr Können beweisen.
Nachdem das Wetter am Freitag und Samstag leider nicht so gut mitgespielt hat, lachte am Sonntag meist die Sonne vom Himmel, so dass die kleineren Schauer am Abend nicht weiter ins Gewicht gefallen sind. Während es z.B. am Hirschlandplatz an der Kinder- und Jugendbühne bunt zuging, wurde es an anderen Bühnen zunehmend düsterer: an der Turock-Bühne, auf der an diesem Tag Metalbands verschiedener Genres auftreten sollten, war das Publikum dementsprechend überwiegend schwarz und mit Bandshirts bekleidet. An der Reflection:Dark-Bühne tummelten sich vor allem Fans aus den Bereichen Gothik/Industrial, welche die interessantesten und ausgefallensten Outfits präsentierten: schwarz ist eben nicht immer gleich schwarz und bei den Damen konnte das Outfit oftmals nicht knapp genug sein.
Auf der Reflection:Dark-Bühne konnten unter anderem Fremitus, 6 Vagabunden aus NRW, mit ihrer Mittelaltermusik überzeugen. Mit Dudelsack und anderen mittelalterlichen Instrumenten begeisterten sie das Publikum. Zwischendurch gab es immer wieder Modeperformances zu sehen, unter anderem eine Modenschau von Dalisa, bei der die sehr knapp gekleideten Damen die neusten Trends präsentierten. Ebenfalls überzeugen konnten auch DoNotDream aus Oldenburg mit ihrem Dark Melodic Rock. Auch wenn sie zunächst mit Soundproblemen zu kämpfen hatten (den Gesang konnte man nur sehen, zunächst jedoch nicht hören), meisterten die 8 Musiker den Auftritt mit Erfolg und begeisterten nicht nur die mitgebrachten Fans, welche sie bereits bei ihrem Auftritt an Pfingsten im Pulp hier im Ruhrgebiet gewonnen hatten.
Etwas härter ging es am Sonntag auf der Turock-Bühne zu: Bands aus Deathmetal, Metalcore, Psychobilly und Vikingmetal rockten was das Zeug hielt. Auch im Publikum durfte man nicht zimperlich sein: bei so manchem Circle-Pit traten die weniger harten lieber einen Schritt zur Seite (so das denn ging, denn es war den ganzen Abend über vor der Bühne ziemlich voll).So spielten z.B. The Sorrow aus Österreich, welche gerade von ihrer Europa-Tournee zurück sind. Etwas andere Klänge gab es von Pitmen: die seit 2007 wieder vereinten vier Musiker überzeugten mit ihrem Psychobilly-Sound Klein und Groß, das Publikum war sehr bunt gemischt. Der Sound der Death-Metaller Hail of Bullets krachte dann wieder so richtig, das Publikum war begeistert, ebenso von Pro-Pain, die den vom Publikum vielfach verlangten Song „Terpentin“ kurz vor Schluß tatsächlich spielten und damit die Menge zum kochen brachten. Leider hatte sich das komplette Programm um einiges nach hinten verschoben, so dass Ensiferum nur ca 50 min spielen konnten. Das Ordnungsamt war streng: um 22.30 musste Schluß sein. Schade, denn die Finnen machten richtig Laune: feinster finnischer Viking-Metal. Auch wenn es zwischendurch ein wenig regnete war das eher gut als schlecht, so gab es für das begeisterte Publikum ein wenig Abkühlung zwischendurch. Allerdings hatten sich einige Fans diese Abkühlung schon selber besorgt, indem sie im Wasserbecken auf dem Viehofer Platz herumtollten (und nicht nur sich nass spritzten).
So ging ein toller Festivaltag zu Ende, der sicherlich den krönenden Abschluß -allein schon des Wetters wegen- des Essen Originals bildet. Auf das nächste Festival darf man sicherlich schon gespannt sein!
Bericht von Huepfmaus.