Es gibt nicht mehr viele davon: die kleinen, gut sortierten Plattenläden, die auch ältere Werke im Lager haben oder sie zumindest für ihre Kunden bestellen, dazu Mitarbeiter, die sich wirklich auskennen und mit denen man auch mal ein wenig fachsimpeln kann, zum Beispiel über das unglaublich schlechte letzte Werk der eigenen Lieblingsband, die ja früher viel besser war. Noch gibt es ein paar solcher Läden, auch noch in den USA. EMI scheint nicht viel Wert auf solche kleinen Läden zu legen: in den USA will EMI sie nicht mehr beliefern, statt dessen sollen die sich die EMI-Veröffentlichungen doch lieber bei Wal-Mart oder Best Buy besorgen. EMI geht es dabei darum Kosten einzusparen: der physikalische Vertrieb von Musik in Form von CDs und LPs ist natürlich deutlich teurer als der rein digitale Vertrieb und viele kleine Plattenläden zu beliefern ist teurer als einige wenige große Ketten. Aber ob der Weg sich am Ende wirklich lohnt darf getrost bezweifelt werden: gerade Musik-Liebhaber, die noch bei einem Plattenhändler ihres Vertrauens statt online oder nebenbei im Supermarkt einkaufen, geben eher mehr Geld für Musik aus als der Durchschnitt und sind wohl auch diejenigen, denen ein echtes Album, mit Booklet und allem was dazu gehört wichtig ist. Und es darf auch getrost bezweifelt werden, dass nun die großen Ketten in den USA plötzlich anfangen Lager mit dem Backkatalog von EMI aufbauen.
(via Nerdcore)