Eisbrecher, Die So Fluid – 21.03.2009 – Würzburg

Es ist ja nicht immer so, dass man gleichzeitig Fan der Supportband und des Hauptacts ist. Im Fall Die So Fluid mit Eisbrecher war das aber bei uns so. Eisbrecher durften wir schon als Support von J.B.O. in Köln erleben und Die So Fluid sahen wir auf ihrer Showcase-Tour im ebenfalls in Köln. Diesmal sollte es allerdings Würzburg sein und so tingelten wir zu dritt in die Posthalle – einen Interviewtermin hatten wir zudem auch noch. Unsere Cathrin war bereits beim Tour-Auftakt in Duisburg dabei und konnte uns mit ihren Fotos einen ersten Eindruck des Konzertes vermitteln (Eisbrecher, Die So Fluid). Wir steckten erstmal wie erwartet auf der A3 fest und kamen ziemlich knapp, aber noch rechtzeitig zu unserem Interviewtermin mit Die So Fluid. Daniel Heerdmann von Tiefdruck-Musik empfing uns an der Tür zur Künstlergarderobe, in der mir als erstes das Notebook von Sängerin und Bassistin „Grog“ auffiel. Die Band kümmert sich nämlich selbst um regelmäßige Updates ihrer Homepage und MySpace-Seite in Form von Studioberichten, Tourtagebüchern und Fotos. Die Band machte insgesamt einen ziemlich müden Eindruck auf mich – die Nacht war wohl etwas kürzer ausgefallen. Nachdem Drew sein Red Bull und Grog und Al ihre vollen Kaffeetassen hatten, konnte es aber gut gelaunt losgehen und alle standen uns Rede und Antwort. Wer also wissen will, was der Hund Pluto in einer Band zu suchen und was Al mit Right Said Fred zu tun hat, der sollte sich das knapp 30 minütige Interview anhören.
Die So Fluid: Posthalle Würzburg 21.03.2009

Pünktlich um 21:00 Uhr betrat Alexx von Eisbrecher die Bühne, um die Support-Band Die So Fluid anzukündigen, die vom Publikum freundlich empfangen wurde. Ich war schon sehr gespannt, wie wohl das heutige Bühnenoutfit von Grog aussehen würde – Lack, Latex, Feder, Gothic Lolita oder der Glitzer-Overall, der etwas an eine Disco-Kugel erinnert. Für die Würzburg-Show griff sie den Glitzer-Overall, der beim Fotografieren schon recht beeindruckende Effekte bot. Auf den Sound des Power-Trios war ich natürlich gespannt, denn der Kölner Underground wo ich die Band das erste Mal sah, war größentechnisch absolut nicht zu vergleichen. Auch wenn man die große Posthalle etwas abgeteilt hatte, so war dennoch genug Platz für den Sound und der war absolut unglaublich. Neben Ohrwürmern wie „Not Everybody Gets A Happy Ending“, „Happy Hallow’een“ und „Existential Baby“ von ihrer aktuellen CD präsentierten sie auch den neuen Song „Raven“ vom demnächst erscheinenden Album. Dieser wurde wie alle anderen Songs vom Publikum bejubelt und beide Parteien hatten sichtlich Spaß. Mir ist es immernoch unbegreiflich wie eine sehr zierliche Person wie Grog eine solche Stimme besitzen kann und dabei noch mit dem Bass umgeht, als würde der ja nichts wiegen. Ich kenne kaum eine Bassistin, die einen so souveränen Eindruck auf der Bühne macht. 45 Minuten bekamen Die So Fluid Zeit, ihre Songs unters Volk zu bringen und es anzuheizen. Begleitet von einem tosenden Applaus verließen Grog, Drew und Al die Bühne.
Die So Fluid: Posthalle Würzburg 21.03.2009

Nach einer kurzen Umbaupause, in der wie schon beim Einlass Rocksongs, gemischt mit Filmhits aus den 80er Jahren gespielt wurden ging es auch gleich mit Eisbrecher weiter, die natürlich frenetisch bejubelt wurden. Souverän wie man es von Frontmann Alexx gewohnt ist begeistert er das Publikum und vor allem das weibliche Geschlecht mit seiner Performance. Da kommt es auch einmal vor, dass so manche weibliche Fotografin weiche Knie bekommt und vergisst, bei den tollsten Posen auf den Auslöser zu drücken. Und damit meine ich nicht mich ;-)
Eisbrecher: Posthalle Würzburg 21.03.2009

Bei der Setlist wurde kein Hit vergessen. An Songs wie „Alkohol“, „Herzdieb“ und „Antikörper“ wurde ebenso gedacht wie an meinen absoluten Lieblingssong „Leider“, der schon für so manchen Diskussionsstoff sorgte. Und das „Miststück“ wurde ebenfalls wieder besungen. Der Sound stimmte, die Show war toll, die Band gab alles und das schwarze Publikum tobte. In einem Punkt waren wir uns aber nicht einig: ist es nun gerade gut, dass sich Alexx offensichtlich nicht selbst übermäßig ernst nimmt oder gehört zu der Art von Musik eine ernsthaft böse Show – auch wenn so eine Show eben wirklich nur eine Show wäre?

Tolle Supportband, super Hauptact und ein Sound, der trotz verkleinerter Halle auch hinten noch messerscharf ankam.

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