Nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums „Vernünftig gepaart“ (2004) und dem Projektalbum „Jenseits der Norm“ (2007), welches mit dem Münchner Rundfunkorchester eingespielt wurde, will die Münchner Band „Einshoch6“ nun Deutschland retten. Das aktuelle Album „Rettet Deutschland“ erscheint am 06.11.2009 und beinhaltet 12 abwechslungsreiche Tracks, welche authentisch und ehrlich rüberkommen. Neun Comic-Superhelden scheinen förmlich aus dem Albumcover herauszuspringen: „Jeder Mensch trägt Superkräfte in sich – wir alle sind ganz normale Menschen, der Wandel zum Superhelden, der die Welt bewegen kann, findet im Kopf statt!“.
Line-Up:
- Dero – MC
- Meix – MC
- Tobbz – MC
- Lorenz – Violine
- Jakob – Cellojet
- Sebastian – Grand Piano, Synths
- Basstier – Bass Frequency
- Spocky – Rhythm Devil Evocator I
- Amadeus – Rhythm Devil Evocator II
Tracklist:
- Riskiers
- Rettet Deutschland
- Macht
- Tausend Gedanken
- Stress
- Rapdiktator
- Einsamkeit
- Prolog
- Die Geschichte vom Pillenbilly
- Tanz
- Josie
- Irgendwann
Das Grundgerüst der Musik ist die klassiche Musik mit Geige, Klavier, Percussions und Streichern. Dazu werden harte Beats und Sprechgesang untergemischt und fertig ist die deutsche HipHop-Musik mit anspruchsvollen Texten und raffiniertem Klanggerüst. Der Song „Stress“ reisst mich persönlich durch seine kraftvollen uptempo Beats und die gut ausgewählten Effekte voll mit. Hier merke ich deutlich, wie der Stress sich in meinem Körper breit macht. Absolut faszinierend! Eine echte Abwechslung ist der Tango „Die Geschichte vom Pillenbilly“, der mit einem melodischem Refrain und einem fröhlichen Rap über den Drogenabhängigen Billy humorvoll aber bestimmt erzählt, was Drogen anstellen können. Schon bei dem „Prolog“ zum Song musste ich ein wenig schmunzeln und ich gebe zu, dass da der Funke bei mir übergesprungen ist. Vielleicht genau deshalb, weil es nun eingängiger zugeht als bei den Vorgängersongs. Genauso melodisch geht es nämlich mit dem Song „Tanz“ weiter, der uns mit Geige und Streichern auffordert, das Tanzbein zu schwingen. Bei „Josie“ werden die klassischen Elemente wie die Geige oder das Klavier mit funkigen Discobeats und elektrischen Gitarren kombiniert. Schnell wird klar, dass klassische Musik durchaus auch beim jüngeren Publikum ankommt – es kommt nur drauf an, wie man sie „aufbereitet“.
Ich hätte nie gedacht, dass eine HipHop-Platte ein so fettes Grinsen in mein Gesicht zaubern kann. Hier ist nichts unecht, nichts ist programmiert – jeder Geigenton, jeder Hammerschlag des Klaviers und jeder Trommelschlag ist live eingespielt. Ein vielseitiges Album, auf dem sogar Rockfans wie ich ein Liedchen finden können, was gefällt. Mein persönlicher Lieblingssong ist und bleibt „Die Geschichte vom Pillenbilly“. 9/10 Punkte!
