Vier Jahre hat die Band aus Baden-Württemberg nun an dem vorliegenden Album gearbeitet und hatte so genug Zeit, ihren Stil immer mehr zu verfeinern. Das Konzept ist relativ einfach und erinnert bei ersten Hinschauen schon sehr an die „Neue Deutsche Härte“: Man nehme ausschließlich deutsche Texte mit einem deutlichen Inhalt und schmücke diese mit einem teilweise sehr zornigen musikalischen Gewand. Denn nur so kann man kompromisslos mit provokanten Themen umgehen. Bevor das Album fertig war, konnten „Eigensinn“ schon durch ihre beeindruckenden Live-Konzerte überzeugen und ihre Fans gewinnen.
Tracklist:
- Kraft
- Sternenkind
- Eiskalt
- Wahrheit
- Schrei
- Feuerengel
- Überlicht
- Freier Fall
- Spring!
- Die Macht
- Heut Nacht
- Stimmen
- Tränen aus Blut
Dominiert von einer teils orientalisch, teils aggressiv klingenden weiblichen Gesangsstimme kracht der Sound von „Eigensinn“ aus den Boxen. Bei den Songtiteln entschied man sich für eine kurze und knackige Variante – bis auf den letzten Track bestehen alle nämlich nur aus einem aussagekräftigen Wort. So zeigt Sängerin Nemesis schon im ersten Song „Kraft“, wie viel Power doch in ihr und ihrer Stimme steckt. Bei „Sternenkind“ geht es stimmlich sehr harmonisch und sanft zu, auf Growls und aggressive Elemente wurde hier verzichtet. Ganz im Gegensatz zu „Wahrheit“ wo Nemesis ihre Aggressionen herauslässt. Der Refrain in „Spring!“ dürfte wohl DER Hit bei Live-Auftritten sein. Auf „Die Wahrheit“ wechseln sich harmonische und teils melancholische Nummern mit Härteren ab und hinterlassen ein Abwechslungsreiches Gesamtbild. Mit „neuer deutscher Härte“ hat das Album meiner Meinung nach ziemlich wenig zu tun – ich würde „Eigensinn“ eher in den deutschen Gothicbereich einordnen. Gesanglich wie musikalisch weiss hier jeder was er tut und auch ins Songwriting wurde einige Energie gesteckt. 8/10 Punkte.