Down Below aus Dessau-Roßlau wurden 2003 gegründet und setzten sich aus zwei verschiedenen musikalischen Lagern zusammen: Der Dark Metal Band Cryptic Carnage und der Alternative Rocker Turn. Ein Jahr später tastete man sich mit dem ersten Demo „Silent Wings: Eternity“ ans Musikbusiness heran und 2007 gelang Down Below mit dem Debütalbum „Sinfony 23″der erhoffte Durchbruch. Bei der Daily Soap „GZSZ“ lief das Album rauf und runter. Am 14. Februar 2008 kam der große Wendepunkt in der Karriere der Band und das hat nichts damit zu tun, dass es ein Valentinstag war ;-) Bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest landeten Down Below mit dem Song „Sand in meiner Hand“ auf dem dritten Platz. Das Auffallende an der Band: Die Songs sind alle in deutscher Sprache und die schwarz-blond gefärbten Haare des Sängers Neo Scope, der ab und zu auch gerne mal Zylinder trug. Und irgendwie möchte man die Band gerne in die Goth-Rock Schublade schieben. Das alles soll sich nun mit dem aktuellen Album ändern. Weg von Universal Music zu einem Indie-Label namens Premium Records, über das auch 2009 die Scheibe „Wildes Herz“ veröffentlicht wurde. Und da fühlen sich die Jungs auch ganz wohl und können sich weiterentwickeln wie sie gerade lustig sind. Die aktuelle Platte ist der beste Beweis dafür, denn die Band wagt einen radikalen Neuanfang, angefangen vom Erscheinungsbild bis hin zur Musik. Der Bauhaus-Stil weicht einem moderneren deutschsprachigen Pop Rock wie man ihn zum Beispiel von Unheilig kennt. Die Texte sind näher an den echten Geschichten dran, an dem, was man jeden Tag so erlebt und was einen beschäftigt.
“Harmonisch melancholischer Pop Rock, der süß auf Zunge liegt, während es an den Texten kräftig was zu kauen gibt.” – besser kann man es wahrscheinlich nicht beschreiben.
Neo singt über eine schwere Kindheit, Leistungsdruck, Frauenprobleme, das schöne Anderssein und einfach darüber, nicht den Kopf zu verlieren. Die erste Single “Du und ich“, die am 27.01.2012 digital veröffentlicht wurde, handelt von Freundschaft, die keine Akzeptanz findet, vom Zusammenhalt à la “Bonnie und Clyde”.
Tracklist:
- Leuchtfeuer (Intro)
- Zeichen
- Du und Ich
- Dein Licht
- Stark
- Unser Lied
- Mit goldenen Segeln
- Moment unseres Lebens
- Sie sieht nicht wie schön sie ist
- Am Leben
- Unser Schiff
Der Vergleich mit Unheilig fällt natürlich nicht wirklich schwer, denn dass beide Bands zusammen passen, haben die gemeinsamen Tourneen gezeigt. Und die haben anscheinend deutliche Spuren hinterlassen. Allein schon das Cover-Artwork mit dem Leuchtturm erinnert ein wenig an die letzte Unheilig Scheibe „Grosse Freiheit“ und auch vom ersten Eindruck her scheinen beide Bands viele musikalische Gemeinsamkeiten zu besitzen. Doch Down Below wirken auf mich wesentlich sympathischer und auch wenn Sänger Neo durchaus eine krasse Erscheinung ist, kommt er nicht so unnahbar rüber die der Graf. Das Intro „Leuchtfeuer“ leitet die Scheibe mit harmonischen Synthie-Klängen ein, bevor es ein wenig rockiger zur Sache geht. Neos Stimme ist rauchig, nicht zu dunkel und einfach nur sehr angenehm. Die Melodien gehen sofort ins Ohr, erscheinen sehr eingängig und ähneln wegen den deutschen Texten manchmal typischen Pop-Schlager Stücken. Aber das ist klar: Es ist sicher nicht einfach, deutsche Texte zu schreiben, ohne dass die Songs einen schlageresken Einfluss bekommen – das ist Sänger Neo durchaus bewusst. Ist bei der Art von Musik auch gar nicht schlimm, denn anders als bei Unheilig, ist man bei Down Below nicht wirklich mit dem Gothic-Bereich verwachsen und kann sich in dem Bereich noch ein wenig mehr ausleben, ohne sich Fans zu vergraulen und gleich den „Kommerz-Stempel“ aufgedrückt zu bekommen. Der neue Down Below Sound ist absolut Radiotauglich geworden und ich denke, dass der Sprung auf den Pop-Rock Zug eine gute Entscheidung war. Denn auch wie die meiner Meinung nach zu oft für meinen Geschmack erwähnten anderen Band (es ging leider nicht anders) werden sicher auch Down Below Erfolg damit haben.
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Carsten Dobschat liked this on Facebook.