„Die So Fluid“ aus London waren uns bisher unbekannt – bis die Einladung zur Showcase Deutschlandtour in unserem Mailpostfach landete. Die Band um Sängerin und Bassistin Grog, Gitarrist Mr. Drew und Schlagzeuger Al Fletcher veröffentlichten am 21.11.2008 ihre beiden Longplayer „Spawn Of Dysfunction“ und „Not Everybody gets a Happy Ending“ auch in Deutschland und wir nutzten natürlich die Möglichkeit, uns in Köln auch live von den Fähigkeiten und der Qualität der Band zu überzeugen. Für diese Tour suchte die Band mit ihrem Label Tiefdruck-Musik nach geeigneten Support-Bands und die Band „Headfield“ aus NRW durfte das Konzert im Underground Köln anheizen. Am venue angekommen hielt sich der Andrang noch in Grenzen. So machten wir es uns erstmal in der dazugehörigen Bar gemütlich, bis der Startschuss zum Einlass fiel. Die Menge an Konzertbesuchern war immer noch recht überschaubar und wir trafen auch einige Bekannte. „Headfield“ fingen relativ pünktlich an und der Sound passte auch perfekt zum Sound von „Die So Fluid“. Wie wir nachher erfuhren, kannten sich die beiden Bands schon vorher. Zugegeben, uns ist kein einziger Song im Ohr geblieben und die Songs wirkten alle relativ gleich gestrickt, aber bei Gelegenheit noch mal in die Werke der Band zu hören kann sicher nicht schaden. Die Vorfreude auf den Hauptact war natürlich nicht mehr zu bremsen und die Jungs von „Headfield“ gaben wirklich alles, um die Temperatur im Publikum zu steigern.
Endlich war es auch dann so weit: Grog, Mr. Drew und Al Fletcher von „Die So Fluid“ betraten die Bühne und legten sofort los. In einem Interview, was Grog einer bekannten Musikzeitschrift gab, erzählte sie, dass viele Leute der Meinung sind, dass ihr Sound live noch besser klingt als auf CD. Und dem kann ich nur zustimmen. Fetter kann ein Bass nicht klingen und Drew schaffte es mit seiner Gitarre, einen absolut vollen und krachenden Sound zu erzeugen. Das Gleiche gilt auch für den Schlagzeugssound. Grog war an dem Abend nicht so gesprächig wie sonst, da sie ein wenig erkältet war. Die Stimme hob sie sich für den Gesang auf und da war auch von einer Erkältung nichts zu merken. Grog trat natürlich wie erwartet in einem schicken Latex-ähnlichen Catsuit auf – der absolute Blickfang und natürlich das perfekte Motiv für meine Kamera. Nach einigen Songs verteilte sich das mittlerweile stark angewachsene Publikum vor der Bühne und auch wenn sich mal einer auf die Bühne setze, um sich fotografieren zu lassen blieb die Band ruhig und freute sich sichtlich über den Fankontakt. Es kam natürlich auch vor, dass sich die Band auch mit einzelnen Fans von der Bühne aus unterhielt und so wuchsen Band und Publikum zu einer feiernden Masse zusammen, die einfach einen tollen und rockigen Abend erlebte.
Neben den Hits „Existential Baby“ und „Happy Hallowe’en“ wurden auch Kracher wie „Spawn Of Dysfunction“ und „The Kiss And Then The Kick“ gespielt. Es kam kein Song zu kurz an dem Abend. Absolut super war auch die Bühnenperformance von Mr. Drew und Grog: Die quirlige Grog und der etwas konservativ wirkende Drew wussten, wie man auf der Bühne spielt und die Augen des Publikums auf sich zieht. Grogs Stimme war auch etwas angeschlagen eine absolute Wucht und die Zeit ging viel zu schnell vorbei. Am Ende des Konzert verschwand Grog sehr schnell in den Backstagebereich, Mr. Drew und Al unterschrieben noch einige CDs und Poster an der Bar bei einem Feierabend-Bier. Gemeinsam ging es dann in den Backstagebereich zu einem kurzen aber interessanten Gespräch mit der Band. So erfuhren wir zum Beispiel, dass der Spitzname „Grog“ ähnlich klingt, wie ihr richtiger Name und da Piraten Grog trinken, passt das ja alles wieder zum Rockstarleben und der Musik. Die Band war sichtlich zufrieden mit der Stimmung an diesem Abend und wir kamen zu dem Schluss, dass man die Musik von „Die So Fluid“ als richtigen Rock bezeichnen kann. Kein Gothic-Rock oder Ähnliches – auch wenn das Erscheinungsbild der Band einen solchen Eindruck durchaus erweckt. So betritt Grog die Bühne entweder im Latex-Catsuit oder im Gothic-Lolita Kleidchen. Mit der Musik kam die Frontfrau sehr früh in Berührung. So lernte sie erst Klavier, um sich später dann das Bass-spielen selbst beizubringen. Fragt man die Band nach musikalischen Einflüssen, so bekommt man Lieblingsbands wie The Cure oder Deftones genannt. Wir unterhielten uns noch eine Weile und nach diesem kurzen Plausch verabschiedeten wir uns von dieser wirklich tollen und sympathischen Band. Bleibt zu hoffen, dass sie ihr Versprechen halten und wieder für ein paar Gigs nach Deutschland kommen. Ein neues Album ist jedenfalls schon für das Frühjahr 2009 geplant.