In der deutschen Szene tut sich was: Guter Stoff wird mittlerweile überwiegend “ohral” konsumiert und kommt nicht mehr aus Kolumbien, sondern aus Deutschland. “Die Drogen” heisst die vierköpfige Indie-Pop Truppe aus München, die feinsten Stoff für die Ohren liefert — irgendwo zwischen den Ärzten und Franz Ferdinand angesiedelt. Passend zum Bandnamen bezeichnet man seine Musikrichtung als „Junk-Pop“ und bastelt den altbekannten Spruch „Keine Macht den Drogen“ in „Alle Macht Die Drogen“ um. Ihre erste Begegnung mit der Szene hatten sie 2008 und waren 2009 mit ihrer Single „Ganz Oder Gar Nicht“ zu Gast in der Newcomershow von Bayern 3, bei Radio Sputnik (MDR) sowie Newcomer des Monats beim Jugendradio N-Joy (NDR). Anfang 2010 folgte ein Unplugged-Auftritt beim MTV Akustik Set und seit heute steht ihr brandneues Album „Jetzt im Handel!“ mit 12 eigenen Songs zum kauf bereit. Völlig legal…
Line-Up:
- Hari Bauhofer – Stimme, Gitarre
- David Roge – Gitarre
- Louis D. – Bass, Klavier
- Lord Mäddinghausen – Schlagzeug und Percussion
Tracklist:
- Ana (Ist Die Beste)
- Süchtig Nach Dir (Album Version)
- Ich Möchte Dich Wiedersehen
- Du
- Guten Tag
- Schalalalala
- Tanzt Mit Mir
- Ganz Oder Gar Nicht
- Irgendwann, Vielleicht
- Leckt Mich!
- Du Bist Die Sonne
- Ohne Dich
Ich muss schon zugeben – sowohl der Bandname, als auch der Name des aktuellen Albums sind schlau gewählt. Denn immerhin fallen einem zu „Drogen“ allerhand Begriffe ein, So bezeichnet die Band ihre Fans liebe voll als „Junkies“ und ihre Musik als völlig legalen Junk-Pop. Aber was machen die Jungs eigentlich für Musik? Die leichte Ähnlichkeit zu den Ärzten ist warscheinlich ihrem Produzent zu verdanken, denn bei den 12 Songs saß Uwe Hoffmann an den Knöpfen, der auch schon für die Ärzte und die Sportfreunde Stiller tätig war. Die Drogen liebäugeln sehr mit dem 80er Jahre NDW Sound und schreiben Songs, die keinen so wirklich überfordern dürften. Und da 80s-Pop aktuell wieder ganz modern ist, liegt man natürlich ziemlich weit vorn auf der Beliebtheitsskala diverser Diskogänger. Mein absoluter Favorit ist der mit schwarzem Humor geschwängerte Kracher „Süchtig Nach Dir“. Aber auch „Ana (Ist Die Beste)“ und „Leckt Mich!“ hauen mit ihren Beats voll auf die 12. Dass ihre Kombination aus Gitarren-Pop und fetten Beats nicht gerade neu ist, ist den Jungs sicherlich bewusst – tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Sogar das Coverartwork ist passend gestaltet und so springt man mit einem in sich stimmigen Gesamtwerk auf den schon seit Jahren fahrenden musikalischen Zug auf. Der wird dann weiter-tuckern bis die 80er Jahre Welle abflacht und bis dahin werden „Die Drogen“ die Musikszene mit ihren Songs ganz gut aufmischen. Suchtgefahr ist bei einigen Songs absolut vorhanden. Die Frage ist eher, ob am nächsten Tag ein unangenehmer Kater übrig bleibt. Bei mir war das bisher nicht der Fall – nichts Bahnbrechendes, aber durchaus nett anzuhören…
Eine Antwort
Herrlich und süchtigmachend, die Jungs!