Die Kritiker vom Feuilleton der FAZ würden wenig schmeichelhafte Worte finden. Aber das ist ja vielleicht auch ein großes Kompliment: Die zehnköpfige Crew der Band „Die Blumen“ schmeißen ein von Wahnsinn durchtränktes Album mit dem Titel „Römisch Drei“ auf den Markt. Für Freunde des abgedrehten Witzes eine wunderbare Sache.
Tracklist:
- Es sind Blumen
- Tiefbauarbeiter
- Umzug
- Tante Gerdis Früchtequark
- Alles wird gut
- Weihnachtsmann
- Eza Selam
- Gut Holz
- No Time
- Ich wohn in einer WG
- Oft steh ich in Toulouse
- Tanzen
- Nice
- Auf und Davon
„Die musikalische Befruchtung im Stil und der Blüte der heutigen Zeit findet durch die Blumen statt. Mit wunderbaren Klängen befruchten sie musikalisch den grauen Alltag und vertreiben die unlauteren Klänge anderer Musikanten.“ Schon das Selbstverständnis der Band beweist, dass „Die Blumen“ nicht gekommen sind, um mit bitterernsten Seelentherapien und schwermütigen Lebensweisheiten den Hörer zu belästigen. Humor ist das Stichwort.
Und mit dem Humor ist das ja immer so eine Sache. Nichts ist schwieriger als einen Witz zu erzählen, der bei der breiten Masse zündet. Die „breite Masse“ ist aber glücklichweise nicht zwangsläufig die Zielgruppe der Band. Und wer Bereitschaft zeigt, sich auf die abgedrehten Texte und eigenwilligen Sang- und Sprechstimmen einzulassen, wird dafür mit einer amüsanten musikalischen Erfahrung belohnt. „Die Blumen“ sind albern, spaßig und verrückt. Bisweilen denkt man, dass hier ganz fiese bewusstseinsverändernde Mittelchen im Spiel gewesen sein müssen.
Das sich „Die Blumen“ als die „schrägste und geheimnisvollste Indie-Newcomer-Band“ verstehen, ist jedenfalls völlig gerechtfertigt. Man kann der Kombo ein sehr großes Kompliment machen: Es ist schwer sie mit anderen Berühmtheiten zu vergleichen. Von vielen steckt eine bisschen mit drin, ein bisschen mehr vielleicht von Helge Schneider.
Ein besonderes Highlight des Albums sind die vier Musikvideos. Wer hier nicht wenigstens schmunzelt, muss schon ein hartgesottener Genosse sein. Von einem Kauf ist nicht abzuraten.