Wer Bela, Farin und Rod sind muss ich wahrscheinlich keinem von Euch erklären, deswegen lasse ich auch an der Stelle das ganze Blabla über die Bandgeschichte einfach weg und steige gleich in das neue Album ein, was von vielen sehnlichst erwartet wurde. Denn das letzte Album „Jazz ist anders“ liegt immerhin schon fünf Jahre zurück und mit der 2009 erschienenen Trilogie „HIMMELBLAUPERFEKTBREIT“ konnte man sich auch nur ein klein wenig trösten. Ich persönlich konnte mit den Videos eh nicht allzu viel anfangen. Die Erwartungen an die neue Veröffentlichung „auch“, die am 13.04.2012 waren dementsprechend groß und als kleinen Vorgeschmack gab es am 02.03. die Single „zeiDverschwÄndung“ samt Video zu kaufen. Gut: Vom Hocker gerissen hat mich der Titelsong nicht, ich fand die „B-Seiten“ Songs wesentlich besser und eigentlich war die Vorfreude auch den Longplayer ein wenig verpufft. Dennoch hatte ich das Album „auch“ gekauft und war positiv überrascht.
Tracklist:
- Ist das noch Punkrock?
- Bettmagnet
- Sohn der Leere
- TCR
- Das darfst du
- Tamagotchi
- M&F
- Freundschaft ist Kunst
- Angekumpelt
- Waldspaziergang mit Folgen
- Fiasko
- Miststück
- Das finde ich gut
- Cpt. Metal
- Die Hard
- zeiDverschwÄndung
TCR erinnert gegen Ende sehr an das „Inhaltsverzeichnis“ von J.B.O. genau wie der Grundgedanke von „Cpt. Metal“, der bei J.B.O. ein „Dr. Met“ ist und die gleiche Mission hat. Der gute Laune Song „M&F“ mit flottem Disco-Fox-Rhythmus und Bee Gees Anleihe. „Freundschaft ist Kunst“ zielt offensichtlich auf die Leute ab, die sich als etwas Besseres sehen, weil sie mit Künstlern abhängen – verpackt wurde der bissige Text in eine relativ eingängige und gleichzeitig eher düstere Melodie. Und passend für die Social Media Zeit wurde „Angekumpelt“ geschrieben. In dem Song erklärt Rod, wieso er keinen Bock hat, von Leuten die er nicht kennt oder mag, „blöd angekumpelt“ zu werden. Was ich von „Waldspaziergang mit Folgen“ halten soll weiss ich leider noch nicht so recht. Seit wann beschäftigen sich Die Ärzte mit dem Thema Gottesanbetung? Gut, sie tun das natürlich auf ihre eigene sarkastische Art und Weise, aber trotz dem genialen Groove wird der Song sicher nicht zu meinem Lieblingstrack. „Fiasko“ spricht diejenigen an, die sich bei dem Objekt ihrer Begierde total zum Vollhorst machen – wer kennt das nicht? Teils elektronisch, teils mit quietschenden Gitarren wird die Message in einen groovigen Kracher verpackt, so wie man es von den Ärzte kennt: Ein Song, der vor allem im Refrain zündet. Auf der Suche nach Highlights bleibe ich noch bei dem quietschigen „Tamagotchi“ hängen, welches mir das ein oder andere Lächeln ins Gesicht zaubern kan. Im 6/8 Takt kommt mit „Das finde ich gut“ ein typischer Rod daher – melodisch und fast schon zum Mitschunkeln und bei „Die Hard“ haben die Herren ein wenig bei Steel Panthers „Hell’s On Fire“ abgeschaut.
Alles in allem ist „auch“ ein typisches Ärzte Album geworden, auf dem für jeden etwas dabei sein sollte. Eigentlich konnte die Vorab-Single „zeiDverschwÄndung“ meine Vorfreude so gar nicht steigern, aber zum Glück gibt es neben ein paar B-Seiten-Songs einige echte Perlen auf dem Album. Musikalisch älter sind Bela, Farin und Rod nicht geworden. Wie man es gewohnt ist, konnte sich jeder auf „auch“ verwirklichen und so kommen alle Fans auf ihre Kosten. Hassen oder lieben – eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
2 Antworten
Ihr braucht ne mobile version eurer page Oo
Kommt, steht auf der ToDo-Liste :)