Okay, es ist also wahr, Axl Rose wird nun also bis zum Ende der Rock or Bust Tour für Brian Johnson einspringen, der aus gesundheitlichen Gründen das Mikro weglegen musste. Und überall große Aufregung: Das wäre mindestens das Ende von AC/DC, wenn nicht das Ende der Welt. Zumindest ist das gefühlt die überwiegende Reaktion auf die Nachricht. Man könnte natürlich jetzt sagen „Hey, beruhigt euch mal, ist doch nur Musik, nur eine Band, kein Grund zur Aufregung.“ Und ganz ehrlich: So ist es doch auch.
Ich kann das Geschrei echt nicht nachvollziehen. Klar, es gibt wahrscheinlich 27.176 andere Sänger, die hätten einspringen können, von denen einige wahrscheinlich auch viel besser singen als Axl Rose. Stimmt wohl. Aber wie wäre es, einfach mal abzuwarten, wie sich Axl Rose macht? Wenn man mal das Video hier von „Whole Lotta Rosie“ beim Guns’n’Roses Auftritt (Coachella 2016) mit Angus Young anschaut, dann scheint es doch ganz gut zu passen.
Aber nicht nur deswegen kann ich die Aufregung nicht nachvollziehen. Selbst wenn Axl Rose der schlechteste Sänger aller Zeiten wäre (okay, es gibt sicherlich einige, die ihn dafür halten, aber solche Menschen haben noch nie einen Karaoke-Abend in einem Irish Pub erlebt), warum eigentlich immer dieses Geschrei bei so eine Besetzungswechsel? Klar, so ein Frontmann ist natürlich wichtig, darüber brauchen wir nicht reden. Aber was spricht dagegen, sich einfach mal anzuschauen und anzuhören, was „der Neue“ so drauf hat, wie seine Performance ist? Muss wirklich jedes Mal gleich das Ende der Band, der Rockmusik und der Welt ausgerufen werden, noch bevor die Band in ihrer Neubesetzung auch nur einen einzigen Auftritt absolviert hat?
Vielleicht bin ich einfach zu alt und sehe das alles ein bisschen zu emotionslos, aber es ist doch eigentlich ganz einfach: Wem Axl Rose als Sänger bei AC/DC jetzt schon nicht gefällt, der schaut sich keine der Shows an, alle anderen schauen sich die Shows trotzdem an und entscheiden dann, was sie davon halten. Oder wäre das zu einfach?
Und im übrigen ist doch nur eines wichtig bei der ganzen Sache: