Danzig – 7:77 I Luciferi

Cover: Danzig - 7:77 I Luciferi
Cover: Danzig - 7:77 I Luciferi

Bereits seit 25 Jahren ist Glenn Danzig in der Musikszene tätig, mit seiner jetzigen Formation seit 1987 und sorgt seitdem mit seiner zwischen Blues und Aggro-Rock pendelnden Musik immer wieder für Aufmerksamkeit. 1993
bekam er sogar für seine Live EP Thrall Platin.

Wer allerdings bei Glenn Danzig irgendein Schema oder einen festen Musikstil sucht, ist bei ihm an der falschen Adresse.

Nicht nur jedes Album, sondern auch jedes Lied klingt anders. Ich wäre – vor allem jetzt gleich gar nicht mehr – fähig, DANZIG in irgendeine Musikkategorie zu stecken, dafür deckt das Album zuviele Musikrichtungen ab.

Musiker
Glenn Danzig, Vocals, keyboards & guitars;

Todd Youth, Lead Guitar;

Howie Pyro, Bass;

Joey C., Drums;

Die Songs:

1. Unendlich

mit knapp zwei Minuten ein sehr langer Intro, Gitarren und Stimme werden zusammengesampelt und verleihen dem ganzen einem leicht esoterischen Klang

2. Black Mass

Hardrock Punchs mit einem harten knochenbrecherischen Groove, der schon zur Kategoie Prog tendiert

3. Wicked Pussycat

sehr groovig-verzerrte Gitarrenriffs wechseln sich mit knatternden Basstönen ab, der Sprechgesang rückt das Stück noch mehr in die Richtung New Metal

4. God of Light

wieder eher Progressive Rock, knallharte Riffs in den Strophen, beim Refrain wird das ganze etwas disharmonischer, damit das Übergangsriff wieder etwas melodiöser klingt

5. Liberskull

vorantreibendes Gitarrenriff, extrem viele Dissonanzen, ansonsten ähnlich Black Mass

6. Dead Inside

Gefällt mir sehr gut, die Abwechslung zwischen
agressiven Riffs, solistischen Passagen und langsamen Linien verläuft
gleichmäßig und ist raffiniert kombiniert.

7. Kiss The Skull

eines der wenigen DANZIG – Songs, die nicht so kompliziert zum Mitsingen sind, Progressive Rock pur

8. i Luciferi

halbwegs melodische Gitarrenklänge leiten das Stück ein und lassen es ausklingen, dynamische, aber trotzdem schwere Riffs ziehen sich durch das gesamte Stück und alle werden beliebig miteinander kombiniert

9. Naked Witch

etwas schnelleres Tempo als bei den anderen Songs, was vor allem bei den Riffs deutlich wird, die Strophen eher ruhig gehalten werden von einem schnelleren Refrain abgelöst, am Schluss ein kurzes Drumsolo

10. Angel Blake

langsame Ballade, deren Sound sich langsam aufbaut, die harten Gitarrenklänge

11. The Coldest Song

der Song spricht für sich, ich habe selten ein Lied gehört, bei dem der Text musikalisch so gut dargestellt werden kann, atmosphärische, unheimliche Klänge gepaart mit langsamen Aggro-Riffs

12. Halo Goddess Bone

geht ebenfalls in die Prog-Richtung mit seiner groovigen Dynamik, musikalisch ähnlich aufgebaut wie Black Mass und Liberskull

13. Without Light, I Am

wieder eine Ballade, aber der explosive Refrain versetzt dem ganzen die Würze

Einzig und allein allen Liedern gemeinsam ist Glenn Danzigs Stimme, die
melancholisch, einfühlsam, aber auch ein bisschen düster und unheimlich
klingt, das ist nicht jedermanns Sache. Wie dem auch sei, faszinierend ist seine musikalische Vielseitigkeit. Deswegen 7 Punkte

Wer abwechslungsreiche Alben mag, sollte auf alle Fälle einmal in 7:77 I Luciferi reinhören.

Dieses Album hat das Vorgängeralbum aus dem Jahr 2000 6:66 Satan’s Child , auf welchem er seine äußerst eigenwilligen Visionen eines modernen Hardrocks verewigte, zweifellos um Meilen überholt.

Danzig: 
7:77 I Luciferi
Unsere Wertung: 70%
7:77 I Luciferi 
wurde am 3. Juni 2002 
über Eagle Rock (edel) 
veröffentlicht.
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