Castle Rock 2010: Tag 1

Freitag, 04.06.2010: Tag 1 des Castle Rock 2010

Running Order:

17:30 – 18:10 Uhr The Flaw
18:30 – 19:10 Uhr Heimataerde
19:35 – 20:35 Uhr Megaherz
21:00 – 22:15 Uhr Eisbrecher

Kurz vor Einlassbeginn war vor den Toren des Schloss Broich schon einiges los, der Strom an zumeist schwarz Gekleideten riss nicht ab. Ziemlich pĂźnktlich hieß es dann „doors open“ und die Menge fand Einlass in den Hof, wo bereits The Flaw ihren Soundcheck machten. Schnell noch die Getränke zum Auto gebracht (die Mitnahme von Getränken ist auf dem Castle Rock nicht erlaubt) und dann auf zum Festival. Mit The Flaw ging es dann um 17.30 Uhr los und auch wenn um diese Uhrzeit noch nicht alle ihren Weg zum Schloss Broich gefunden hatten, sowar doch schon gut was los. Die Musik der Band aus Dortmund war ein netter Einstieg fĂźr das Festival, schĂśn rockig. Auch wenn der Gesang von Alexandra am Anfang ein klein wenig schwächelte, so kam die Band immer mehr rein und spielte sich so richtig warm. Und auch das Publikum wurde schon mal warm und so war es ein guter Start fĂźr das Castle Rock 2010.
Als nächstes waren Heimataerde mit ihrem Set dran. Irgendwie hatte ich vorher die ganze Zeit das „a“ in ihrem Namen Ăźberlesen, eine relativ ungewĂśhnliche Schreibweise. UngewĂśhnlich war auch der Soundcheck, hierzu wurde vor allem ein heiseres „gib mirrrrr“ ins Mikro gesprochen. Die Musik der eigentlich als Studioprojekt gedachten Band (ihr erster Auftritt war 2007 auf dem Mera Luna, gegrĂźndet wurden sie aber bereits 2004 von DJ Ash) ist ein bunter Mix aus vielen verschiedenen Richtungen, ziemlich elektrolastig, aber auch rockig mit mittelalterlichen Klängen und heiserem, dĂźsteren (Sprech-)Gesang. Dazu kamen sie als Kreuzritter auf die BĂźhne und tranken standesgemäß Wein (naja, zumindest sah es so aus) aus TonkrĂźgen. Spät gab es noch von den 2 Statisten auf der BĂźhne einen kleinen Schwertkampf. Nun ja, ganz mein Fall ist ihr Musikstil ja nicht, aber interessant war es allemal. Vor allem ihre Interpretation von „Herr Mannelig“ mit neudeutschem Text. Zu ihrem letzten Song „Heuchler“ bekamen sie dann noch UnterstĂźtzung von Lex (Megaherz), denn dieses Lied war ein Megaherzcover und da bot sich das natĂźrlich an.
Da wir dann noch mal zum Auto sind -eine Stärkung zwischendurch muss ja sein- dachte ich schon, wir mĂźssten uns beeilen, Megaherz sollten ja bald anfangen, aber weit gefehlt: die Umbaupause zog sich etwas in die Länge. Also doch noch Zeit und ein wenig warten. Megaherz hatte ich bisher noch nicht live gesehen, daher war ich sehr gespannt. Wer wohl „MiststĂźck“ spielen wĂźrde? Schließlich kamen Eisbrecher danach als Headliner an die Reihe. Diese Kombination gab es bisher nur selten auf irgendwelchen Festivals und Konzerten, man durfte also gespannt sein.
Megaherz @ Castle Rock 2010Nach anfänglichen Soundroblemen (der Gesang war nicht zu hĂśren) ging es dann fĂźr Megaherz gut los, inzwischen war es auch richtig voll geworden. Lex ist zwar keine so große Rampensau wie Capitän Alexx, doch auch er konnte das Publikum mit seinen Ansagen unterhalten. Die Musik gefiel mir ebenfalls gut, allerdings fehlt mir bei manchen Songs das gewisse Etwas, sie hätten noch ein bisschen mehr Power vertragen. Das schĂśne an diesem Festival ist, dass alles so schĂśn klein und familiär ist, so konnte ich nach getaner Arbeit im Fotograben noch das Konzert aus der ersten Reihe zu Ende genießen. War noch genug Platz am Rand. Song wie „Beiss mich“, „Fauler Zauber“, „Alles nur LĂźge“ oder „Kopfschuss“ standen auf der Setlist, ebenso wie das grade schon einmal gehĂśrte „Heuchler“. Zum Song „5.März“ wurde es dann recht ruhig, eine ganz besondere Version des Songs. So gar nicht ruhig war es aber beim letzten Song, denn natĂźrlich spielten sie „MiststĂźck“ am Schluss. Da konnte ich dann noch mal so richtig mitmachen. Leider haben sie dabei alleine auf der BĂźhne gestanden, hier hätte ein Gastauftritt der Eisbrecher-Jungs -oder zumindest von Alexx- dem Publikum sicher gut gefallen. Aber auch so ein super Song zum Abschluss des Auftrittes und wer weiss, vielleicht wĂźrde es ja gleich noch mal den Song von beiden Bands zusammen geben.
Eisbrecher @ Castle Rock 2010Dann hieß es wieder warten, warten, warten. Megaherz hatten ja schon zu spät angefangen, da der Soundcheck ewig dauerte, aber die Umbaupause von Eisbrecher zog sich noch länger hin, so dass der Auftritt mit mehr als 45min Verspätung erst beginnen konnte.
Endlich kamen EiskĂśnig Alexx und seine Eisprinzen auf die BĂźhne. Als Einstieg hatten sie sich wieder den Titeltrack ihres aktuellen Albums „Eiszeit“ ausgesucht. Gekleidet natĂźrlich in dicke Winterjacken, bei den Temperaturen sicher nicht gerade angenehm, die Musiker entledigten sich der Jacken dann auch recht schnell. Mehr als ein Song ist damit einfach nicht drin. Die Liedauswahl hat mit gut gefallen, vor allem „Schwarze Witwe“ und „Vergissmeinnicht“ sind einfach klasse. Auf der BĂźhne aber immer noch viel mehr als auf CD. Live sind Eisbrecher einfach besser als auf Platte, da rockiger. So musste ich nach den ersten 3 Songs natĂźrlich auch bei Eisbrecher wieder ins Publikum, auch diesmal war sogar in der ersten Reihe noch so viel Platz, dass ich mich gemĂźtlich dazustellen konnte und auch noch Platz zum Tanzen und Headbangen hatte. Manchmal etwas schwierig mit der Kamera in der Hand, aber imer mal wieder ein Foto zwischendurch musste auch sein. Schon auf ihrer Headlinertour haben mir Eisbrecher gut gefallen, aber hier war es noch mal besser, denn der Sound spielte auch noch mit. NatĂźrlich war auch Capitän Alexx wieder gut drauf und hat das Publikum mit seine Ansagen und SprĂźchen unterhalten: „Au, ein Gipsarm??Und das auch noch rechts? ich ahne schlimmes… Schaff Dir mal ne Frau an!!“ Auch wenn er sich aufgrund des engen Zeitrahmens ein bisschen zurĂźck halten musste, ist es immer wieder lustig. Sehr genial war auch die Schlagereinlage. Dieses Mal wurder der Song „Tränen lĂźgen nicht“ noch um eine Eisbecher-Version von Lenas „Satellite“ ergänzt, sehr genial. Allerdings war das Publikum nicht sonderlich textsicher bei dieser Einlage, was natĂźrlich sofort einen kleinen Seitenhieb von Alexx einbrachte. Wie dieser schon sagte: Schlager konnten sie schon immer. „This is Deutsch“ durfte natĂźrlich nicht fehlen, ebenso wie „BĂśse Mädchen“, „Willkommen im Nichts“ oder „Heilig“. NatĂźrlich gab es noch eine Zugabe: „Amok“, fĂźr das wieder Fässer zum Trommeln auf die BĂźhne gebracht wurden. Aber eines ließen sich die Jungs nicht nehmen: „MiststĂźck“ gab es daher zum zweiten Mal an diesem Abend. Man kann es einfach nicht oft genug hĂśren. Doch „nur“ in der normalen Eisbrecher-Version, die Jungs von Megaherz kamen nicht mit auf die BĂźhne. Schade, denn so einige hätten sich Ăźber ein oder zwei gemeinsame Songs sehr gefreut. Da es inzwischen 23 Uhr war entfiel der optionale letzte Song. „Blut“ wäre bei genĂźgend Zeit noch gespielt worden (zumindest stand er noch mit auf der Setlist). Aber „MiststĂźck“ als Abschluss ist schon voll OK.
Ein toller Festivaltag mit einem mindestens ebenso tollen Headliner. Am nächsten Tag wĂźrde mich mein Nacken schmerzhaft daran erinnern, bin einfach nix mehr gewohnt. Naja egal, das geht schon wieder weg. Auf nach Hause, ausruhen fĂźr den nächsten Festivaltag…

Mehr Fotos vom Castle Rock 2010 gibt es in unserer Galerie.

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