Am 22.09.2014 waren die Death-Metal-Titanen Bolt Thrower in der Weststadthalle Essen zu Gast. Eigentlich sollte das Konzert im Turock stattfinden, aber der Run auf die Karten war so groß, dass ziemlich schnell beschlossen wurde, das Konzert zu verlegen. Wir hatten Glück und haben im Vorverkauf (bei Yeah Records unter der Woche ab 11 Uhr…) noch welche bekommen. Viele andere sind – trotz der größeren Halle – da leer ausgegangen.
Dank Urlaub konnte ich trotz des Konzertes unter der Woche früh da sein und musste feststellen: Metaller sind doch entspannter. Oder zumindest die Bolt Thrower Fans. Hier war keiner schon morgens um 8 Uhr oder zumindest Mittags um 14 Uhr vor der Tür, wie man das ja sonst sehr oft erlebt.
Dabei wäre es mir doch recht gewesen, wenn es sich schneller gefüllt hätte, denn der Wind pfiff da vor der Tür ganz schön. Brrrrr…
Der Einlass verzögerte sich dann ein wenig: es gab Hardtickets, die jeder gegen den Umtauschschein oder das vorläufige Ticket bekommen sollte. Und die sollten jeweils in einen Flyer gelegt werden.. Womit ein bisschen zu spät angefangen wurde. Schade, wir hätten gerne geholfen, dann wäre es schneller gegangen ;)
Kaum in der Halle, war es dieses Mal komplett anders, als man es sonst gewohnt ist.. Eigentlich versuchen alle, die besonders früh da sind, einen guten Platz vor der Bühne zu ergattern. Nicht so bei Bolt Thrower, denn hier galt das erste Interesse dem Merch-Stand. Denn Bolt Thrower Merch bekommt man nur auf den Konzerten. Bei der Band. Kein EMP oder sonstige Händler. Und die TShirts sind mit grade mal 12 Eur nun wirklich unschlagbar günstig. Bei welcher – auch noch so bekannten – Band zahlt man schon diesen Preis? Unter 20 geht doch meist gar nichts heutzutage.. Natürlich haben wir da auch zugeschlagen.
Als erste Vorband waren Soulburn mit dabei, die nach 16 Jahren Pause wieder aus der Asche aufgestiegen sind. Im November soll das neue Album „The Suffocating Darknes“ veröffentlicht werden. Hier sollte es davon eine Kostprobe geben, denn es gab immer abwechselnd einen neuen und einen alten Song vom „Feeding On Angels“-Album (1998). Die Bandmitglieder sind allen ein Begriff, die Asphyx oder Legion of The Damned kennen. Ebenfalls sind einige in der Band Grand Supreme Blood Court unterwegs.
Hier konnten sie als Soulburn ca 30 Minuten lang das Publikum für Bolt Thrower schon mal kräftig anheizen. Inzwischen war es in der Halle auch voller geworden, der Merch-Stand inzwischen leer gekauft ;)
Als nächste Band waren Morgoth an der Reihe, die fast eine ganze Stunde und damit für doppelt so viele Songs Zeit hatten. Auch Morgoth waren für ca. 13 Jahre von der Bildfläche verschwunden, bevor sie sich 2011 neu formierten. Eigentlich nur für ein paar Festivals und Shows zum 20-jährigen Jubiläum des Albums „Cursed“, doch nun sind sie immer noch live zu sehen und es soll auch ein neues Studioalbum geben.
Nach einer so langen Pause und nur wenigen Shows nahm es dann Sänger Marc Grewe auch keiner krumm, dass er von Zeit zu Zeit mal auf die auf der Bühne angebrachten Songtexte spicken musste. Das Publikum jedenfalls feierte die Band gut ab.
Nun war es Zeit für Bolt Thrower. Dass sie seit 2005 kein neues Album mehr produziert haben, ist den Fans vollkommen egal. Wahrscheinlich sind sie – wie auch die Band – der Meinung, dass „Those Once Loyal“ nur schwer zu übertreffen ist. Allerdings haben sich Bolt Thrower seit dem auch live etwas rar gemacht, nur vereinzelt waren sie -wie z.B. 2012 auf dem Rock Hard Festival – live in Deutschland zu sehen. So war die Freude über die Tour natürlich um so größer (und erklärt auch, dass das Konzert binnen Kürze ausverkauft war).
Mit „Silent Demise“ eröffneten sie das Set, gefolgt vom Kracher „Mercenary“. Inzwischen war es kuschelig voll in der Weststadthalle und im Publikum ging es etwas mehr zur Sache. Es wurde gepogt, gebangt und nach vorn gedrängelt. Einen Fotograben gab es nicht, wir standen direkt an der Bühne. Was für die Crowdsurfer natürlich praktisch war. Zum Glück nahmen diese aber nicht überhand und die Security wie auch die Band ging mit ihnen sehr entspannt um. Niemand wurde nach ner halben Sekunde wieder ins Publikum geworfen, sondern es blieb die Zeit, vernünftig zu springen (auch wenn das nicht jeder hinbekommen hat…)
Der Sound hätte besser sein können, mir ist es jetzt nicht soo extrem aufgefallen, ich war eher damit beschäftigt, in der ersten Reihe zu überleben – naja, ganz so schlimm war es nicht – aber es sind durchaus Leute freiwillig weiter nach hinten gegangen, weil der Sound da einfach besser ist. Das ist der Nachteil an der Halle, die ich sonst aber gut finde, da sie breiter als tief ist und man nicht wie beispielsweise in der Matrix in einem engen Schlauch steht und weiter hinten nichts mehr sehen kann.
Karl Willets rockte die Bühne, mal rechts, mal links, im Sitzen, auf Knien… nichts wurde ausgespart. Bassistin Jo Bench hingegen ist von der ruhigeren Sorte, aber damit alle über die Bühne flitzen konnten, fehlte vielleicht auch ein bisschen der Platz ;) Von Bolt Thrower gibt es ja fast nur Hits, Songs wie „World Eater“, „Cenotaph“, „The IVth Crusade“ oder „No Guts, no Glory“ standen aber natürlich mit auf der Setlist.
Als Zugabe gab es noch „At first light“ und „For Victory“.
Leider haben sie gar nicht so viel länger als Morgoth gespielt, nach ca. 70 min war schon wieder Schluss. Schade, denn da wäre noch mehr gegangen. Die Fans jedenfalls hätten gerne noch mehr gesehen. Aber auch so war es eine richtig fette Nummer.
Einzig der Typ neben mir ging mir ziemlich auf den Senkel. Klar ist es eng. Klar bekommt man beim Bangen die Haare der anderen ins Gesicht, oder jemand aus dem Moshpit in den Rücken. Ist auch alles nicht schlimm und ich bin echt einiges gewohnt und hart im Nehmen. Aber muss man absichtlich den Ellenbogen dem Nebenmann (in dem Fall der Nebenfrau) in den Oberarm bohren? Und auch nach Aufforderung nicht damit aufhören? Das komplette Konzert lang? Aber so leicht gebe ich mich nicht geschlagen… Deswegen lasse ich mich nicht aus der ersten Reihe verdrängen. Auch ich habe Ellenbogen… die wenn gar nichts hilft auch mal ein bisschen mehr Platz weg nehmen als sie müssten…. Und auch wenn mein Oberarm ziemlich blau war am nächsten Tag und ich in der Nacht nicht auf der Seite schlafen konnte, denke ich mal, er hat auch welche zum Zählen gehabt. Sowas beklopptes, also ehrlich mal. Absolut überflüssig, schließlich gehts doch eigentlich darum, miteinander zu feiern und die Musik zu genießen. Und die anderen um mich rum konnten das auch ;)
3 Antworten
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