„Sack raus, Eier baumeln lassen und explodieren!“ – so lautet die Anweisung für den Gebrauch dieser CD. Gut, das mit dem Explodieren könnte ich gerade noch so hinbekommen, aber das mit dem Sack und den Eiern kann ich leider aufgrund des mir fehlenden nötigen Equipments nicht befolgen…
2010 erschien die Debüt-EP „The Demon“ der blutrünstigen Thrash Death Metal Formation „Bloodspot“ aus Limburg und bereits ein Jahr später legten die Jungs ihr Debütalbum nach. Und das haut wie man es erwartet hat voll auf die zwölf – ohne große Story, aber mit einer Menge Blut – wie in einem guten Splatterfilm. In den letzten jahren spielten „Bloodspot“ zahlreiche Liveshows in kleinen Clubs, Jugendzentren und größeren Locations wie zum Beispiel im Nachtleben Frankfurt oder dem Backstage in München. Auch Gigs mit „Cataract“ und „Six Reasons To Kill“ standen auf dem Plan. Das neue Album „Embrace The End“ erschien bereits im November 2011 und wurde standesgemäß mit einer Tour im Dezember promoted.
Line-Up:
- Dom – Vocals
- Björn – Drums
- Kuno – Bass
- Howdie – Guitar
- Marius – Guitar
Tracklist:
- In Nightime
- Breathless
- Beneath A Burning Sky
- Bullets
- Answer My Fall
- Consumed By Hatred
- Heartgore
- Rise From Depravity
- Unborn
- Lifeless Flesh
- Venus
Nach so einem gelungenen Start mit der Debüt-EP gibt es eigentlich für die Band nur zwei Alternativen: Das Album im gleichen Stil mit dem gleichen Qualitätsstandard oder man legt noch eine Schippe drauf. Bei „Bloodspot“ behält man auch auf „Embrace The End“ die gleiche hohe Qualität und führt das fort, was man mit „The Demon“ schon angefangen hat. Brachial, blutig und mit Vollgas auf die Fresse. Leider wurden auch unsere Kritikpunkte nicht wirklich beherzigt, denn die Band konnte unsere Meinung offensichtlich nicht teilen und sah es anders als Cathrin bzw. ich, dass die Songs auf der EP stellenweise zu lang waren. So wurden die Songs auf dem Album noch mehr in die Länge gezogen, was den Effekt hat, dass manchmal einen Liedübergang einfach so überhört wird. Absolutes Highlight ist auch hier wieder Doms Stimme, die vom düstersten Gegrunze, über Shouts bis hin zu grellem, fast schon irrem und dämonischem Gekreische alles mitmacht. Absolut erstaunlich, denn wer ihn kennenlernen durfte der weiss, dass Dom auch ohne auf der Bühne zu stehen, gerne mal zeigt, was er so drauf hat – zur Not auch auf dem Klo sitzend ;-)
Alles in allem ist „Embrace The End“ ein brachiales Thrash Death Metal Brett geworden, das kurzum alles kurz und klein schlägt, ohne am Ende auch nur ein heiles Teil übrig zu lassen. Echte Überraschungen gibt es keine, muss auch gar nicht sein. Ungewohnt für diese Art von Musik, aber sehr cool sind die fast schon rockigen Gitarrenriffs, kombiniert mit Doms Stimme. Dies fällt vor allem bei „Breathless“ auf und bei „Bullets“ und „Consumed By Hatred“ legt die Combo mächtig Zahn zu. Mal schreddernd, mal stampfend wühlt sich die band durchs Songgefüge. Besonders aufgefallen ist mir der Song „Lifeless Flesh“ mit seinem mörderischen Gitarrensolo und der Absacker „Venus“, der gegen Ende im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hin plätschert, denn hinter dem kunstvoll gefrickelten Gitarrenspiel hört man den Regen auf die Erde prasseln und schiebt einen sanft Richtung CD-Ende. Sagte ich eben, es gäbe keine Überraschungen? Falsch: „Venus“ ist eindeutig ein Song, mit dem keiner gerechnet hätte. Er passt absolut nicht ins Songgefüge, hat aber durchaus eine Daseinsberechtigung – die Herren von „Bloodspot“ können nämlich auch mal ganz sanft und ruhig und das wollen sie natürlich auch zeigen.
Fazit:
2012 funktioniert das Album immer noch grandios, denn der Maya Kalender endet 2012 und somit bereitet sich ein Großteil der Bevölkerung schon auf den angeblich bevorstehenden Weltuntergang vor. „Embrace The End“ ist die perfekte CD für die Weltuntergangsfeier. Frei nach dem „Ton, Steine, Scherben“ Klassiker „Macht kaputt was Euch kaputt macht“ – Bloodspot liefern den perfekten Sound dafür und lässt garantiert nichts mehr übrig.