Hinter Autobot steckt ein junger Baden-Württemberger Musiker, der zusammen mit seiner Gitarre und ironischen deutschen Texten im Alleingang in den Krieg gegen kommerziellen deutschen Punkrock zieht. Der neue Longplayer ist die bisher dritte Veröffentlichung von Autobot und macht schon mit dem selbstgezeichneten Cover klar, dass es sich hier um handgemachte Musik mit Persönlichkeit handeln soll.
Seine neue Platte erinnert nicht wenig an die sympathischen Alt – Punker Bela, Farin und Rod von Die Ärzte, was in erster Linie an seinem sarkastischen und wenig ernst zu nehmenden Texten liegt. Hinter Autobot versteckt sich also grob gesagt ein Songwriter mit Talent für völlig absurde und aberwitzige Texte, die er mit sparsamen Gitarrenakkorden unterlegt. Genau diese Kombination macht den jungen Tübinger so sympathisch und seine Musik so angenehm. Trotz allem hält sich der Punk – Musiker unüblicherweise vornehm zurück, Kritik an Gesellschaft und Politik zu üben. Vielmehr widmet er sich dem Besingen irrwitziger Kurzgeschichten, die sich vorzugsweise um besonders merkwürdige Persönlichkeiten drehen. Ob nun um Frank, der eine wahnsinns Angst vor Gartenzäunen und Bäckereien hat oder dem übergeilen Kumpel, dem er direkt eine eingängige Hymne widmet. Autobot liefert handgemachte Musik mit Texten über die man schon mal schmunzeln kann. Als Bonus liefert er zusammen mit neun neuen Songs auch einen Livetrack, der der Qualität des Longplayers mit seiner schlechten Akustik jedoch keinen Gefallen tut. Autobot erfindet den deutschen Punk mit Sicherheit nicht neu, schafft es jedoch eingängige Gitarrenrythmen und verrückt anmutende Geschichten zusammen auf eine unterhaltsame Platte zu pressen. Die Platte ist kein deutsches Punkrock-Highlight, aber eine nette Abwechslung zu den üblichen Vertretern des Genres.
Tracklist:
- A.U.T.O.B.O.T.
- Geiler Kumpel
- What happens in Neubulach stays in Neubulach
- Frank fürchtet sich vor Allem
- Wohngemeinschaft
- Danke, Danke Internet
- Achtung Pedalo-Crew
- Wie langweilig du bist
- Total mutiert
- Aggroa auf Michelle (Live)