Auf die Frage nach den erfolgreichsten Frauen im Hard’n’Heavy Bereich ist der Name Doro auf jeden Fall einer der ersten, der fällt. Seit 25 Jahren liefert die Hard’n’Heavy Ikone astreinen Heavy Metal. Als sie mit ihrer ersten Band „Warlock“ 1982 durchstartete war noch nicht abzusehen, dass eine derartige Glanzkarriere folgen würde. Ihr charismatische Erscheinung, ihre kräftige und wirklich einzigartige Stimme und ihr freundliches Auftreten waren sicherlich die Gründe dafür, dass „Warlock“ in kürzester Zeit in der Szene bekannt waren. Doro wurde zur ersten wahren Metal Queen gekürt und nach der Auflösung der Band startete sie ihre Solo-Karriere. Sie arbeitete mit den ganz Großen des Genres zusammen. So z.B. mit Gene Simmons (KISS) und Lemmy Kilmister (Motörhead) und tourte ausgiebig mit ihrer Band. Das Sympathische daran ist, dass sie trotz ihres Erfolges immer auf dem Teppich geblieben ist. All ihre Platten waren immer 100% Doro und so wurde auch nie ein Fan enttäuscht. Auch im TV ist die ein gern gesehener Gast. In Shows wie „Hit Giganten“ und „Die ultimative Chartshow“ oder auch zu Talkshows, Boulevard-Magazinen und Event-Shows wurde sie eingeladen und begeisterte das Publikum mit ihrer offenen Art.
Das neueste Studioalbum von Doro trägt den Namen „Fear No Evil“ und wurde am 30. Januar 2009 veröffentlicht. Und wieder stellt sich die Frage, ob sie ihrem Motto treu geblieben ist. Ist die Platte wieder typisch Doro? Oder darf man auf neue Experimente gespannt sein?
Line-Up:
- Doro Pesch – vocals
- Joe Taylor – guitar
- Nick Douglas – bass
- Oliver Palotai – guitar/keys
- Johnny Dee – drums
Tracklist:
- The Night Of The Warlock
- Running From The Devil
- Celebrate
- Caught In A Battle
- Herzblut
- On The Run
- Walking With The Angels
- I Lay My Head Upon My Sword
- It Kills Me
- Long Lost For Love
- 25 Years
Bonustracks auf lim. Digi Pak:
- Wildfire
- You Won My Heart
Die letzte Frage kann ich mit einem klaren „Nein“ beantworten. Hier wird man auf keine Experimente und Neuerungen stoßen. Gleich zu Beginn war ich jedenfalls positiv überrascht, denn der Opener „The Night Of The Warlock“ ist mehr Old School denn je. In typischer „Warlock“ Manier, wie man es von ihrer ersten Band gewohnt ist kracht der Song aus den Boxen. Weiter geht’s mit dem eher groovigen „Running From The Devil“ und dem warscheinlich härtesten Song ihrer Laufbahn: „Caught In A Battle“, bei dem die Metal Queen zeigt, dass sie auch nach 25 Jahren im Musikbiz noch eine Menge Power besitzt. Die typischen Doro Balladen dürfen natürlich auch nicht fehlen und so wurde das charismatische „Herzblut“ als deutsche und das Duett „Walking With The Angels“ mit Tarja Turunen als englische Ballade auf die CD gebannt. „Herzblut“ schlägt in die gleiche Kerbe wie „Für immer“ und ohne die deutsche Ballade würde irgendwie was fehlen. Alle anderen Songs bieten wie immer eine große Portion Abwechslung und machen die Scheibe komplett. Zum Abschluss gibt es dann noch den Geburtstagssong „25 Years“, bei dem man nur ein kraftvolles „Happy Birthday Doro!“ nachwerfen kann. Einzig und allein der Song „Long Lost For Love“ mit seiner Refrain-Passage, die dem Refrain von „My Heart Will Go On“ gleicht und bei dem man immer falsch weitersingen will ist mir ein kleiner Dorn im Auge. Ob das die richtige Wahl war? Na ich weiss nicht. Aber was macht das schon. Die restlichen Songs sind wie immer erste Sahne und typisch Doro und so dürfte mal wieder keiner enttäuscht werden. Was in den 25 Jahren gut funktioniert hat, wird jetzt auch funktionieren – das ist das richtige Motto.