Suche
Close this search box.

Alice Cooper – 2.12.2002 – Erfurt

Alice Cooper – eine Konstante der Rockmusik schon in den Jahren, als meine Eltern noch kleine Scheißer waren und von mir noch überhaupt keine Rede war. Und auch heute ist von einer Müdigkeit bei Alice Cooper kaum etwas zu spüren. Dieses Jahr absolvierte der nunmehr schon 54jährige wieder einmal unzählige Konzerte auf der ganzen Welt. Darunter auch eins in Erfurt in der Thüringenhalle.

Überraschenderweise tummelten sich vorm Einlass recht wenige Menschen. Erst später sollte sich die Halle bis auf ca. 1200 Menschen füllen.

Den Anfang machte eine Vorband, deren Namen ich leider nicht verstanden habe, weil der Frontmann in einem für mich sehr unverständlichen Akzent sprach. Jedenfalls lieferte diese Band technisch guten, aber recht unspektakulären Hard Rock, bei dem Fans von AC/DC und Konsorten wohl ihren Spaß gehabt hätten. Anscheinend waren solche nicht anwesend, denn die Band konnte das Publikum trotz großem körperlichen Einsatz nicht wirklich überzeugen. Schade eigentlich…

Nach einer viel zu langen Umbaupause ging’s dann endlich los. Der Mann, auf den alle gewartet hatte, sollte nun endlich auf die Bühne kommen. Doch zuerst gab’s ein total geiles Intro mit einer gewaltigen Lightshow, wie ich sie noch nie gesehen habe. Der ganze Saal war blutrot erleuchtet, was vor allem in den hinteren Reihen besonders gut zur Geltung kam. Passend zum Motto der Tour „Welcome to dragontown“ – betrat ein asiatisch anmutender Mensch die reich geschmückte Bühne und fuchtelte mit einem langen Schwert herum. Dann betrat endlich Cooper himself die Bretter und legte sofort mit einem tollen Song los, dessen Namen ich leider nicht weiß. Er stammt wohl vom neuesten Album Coopers. Danach kamen noch ein zwei neue Sachen. Man merkte sichtlich, dass es Alice noch Spaß machte, wenngleich ihm manchmal die Stimme ein wenig versagte. Von den restlichen Musikern war ich sehr positiv überrascht. Die beiden Gitarristen lieferten sich einen regelrechten Kampf und spielten atemberaubende zweistimmige Gitarrensoli. Auch der Keyboarder war nicht zu verachten (übrigens der Keyboarder von Guns’n’Roses). Der Drummer seinerseits machte seinem Titel als „Das Tier das Abends“ unter den Fans alle Ehre. *g*

Weiter ging’s mit Stücken wie „Million Dollar Babes“, „I’m Eighteen“ oder „Dead Babies“, bei dem Alice einer stockhässlichen Baby-Puppe einen Dolch in den Torso stieß und daraufhin von zwei weißbejackten Männern abgeführt wurde. Überhapt ist Alice‘ Bühnenshow einzigartig. Über SM-Ladys bis hin zu Krankenschwestern war alles vertreten (übrigens spielte diese Alice‘ bildhübsche Tochter). Außerdem wurde Alice von der schon legendären Guillotine geköpft und dann wieder zusammengesetzt. Zwischendurch lieferten die anderen Musiker tolle Soli ab.

Alice Cooper kam wieder zurück auf die Bühne und die Stimmung kochte bei „Poison“, „Elected“ oder „Lost in America“ (was für ein genialer Song, ich darf zitieren: „I ain’t go to school ‚cause I ain’t got a gun, I ain’t got a gun ‚cause I ain’t got a job, I ain’t got a job ‚cause I ain’t go to school…“). Merklich ließ Alice‘ Stimme nach, doch er wurde von seinen qualifizierten Musikern und auch von den Fans kräftig unterstützt. Weitere Brüller waren „No more Mr. Nice Guy“ und „Welcome to my nightmare“. Nach ca. 90 Minuten ließ sich der Master des Shockrock noch zu zwei Zugaben hinreißen: „Under my wheels“ und dem wohl bekanntesten Titel „School’s out for summer“. Dabei zeigte er sich auch in seinem besten Shirt mit der Aufschrift „Britney wants me … dead“.

Fazit: ein sehr gelungener Abend mit perfekter Bühnenshow. Nichts ging schief, alles hat super geklappt. Licht und Sound waren absolute Spitze und die Stimmung war auch klasse. Das Einzige, was ich nicht so toll fand, waren de Preise am Merchandising-Stand. 45 Euro für ein Girlie-Shirt sind wohl ein kleines bisschen viel. Ich denke, Alice hat schon genug Kohle, dass er die paar Mücken auch noch abdrücken kann. Aber er wird sicher derjenige sein, der von dem Geld am wenigsten bekommt, wer weiß…

Jedenfalls war es ein sehr schönes Konzert. Alice Cooper wird seinen Status und seine Kraft hoffentlich noch ein paar Jahre behalten können. :)
Links:

Offizielle Homepage von Alice Cooper
Deutsche Alice Cooper Fanpage

Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuellste Beiträge
Themen
Artists

Unser Newsletter für Dich

Mit unserem wöchentlich Newsletter verpasst Du nichts mehr – natürlich kostenlos und jederzeit kündbar.