Wir schreiben das Jahr 2008: Der Glam- und Sleaze-Rock der 80er Jahre feiert ein lautstarkes Comeback. Mötley Crüe feiern große Erfolge und veröffentlichten ihr Album „Saints of Los Angeles“ und die Sleaze-Rock-Bands schießen wie die Pilze aus dem Boden. Die meisten kommen irgendwie aus Schweden oder Norwegen – aber auch in Deutschland rührte sich etwas: Die Sleaze-Rock-Band „Bangkokk“ findet sich in Bochum zusammen. Und das nicht, weil es gerade so modern ist, sondern weil die Jungs einfach Lust darauf haben, zusammen zu rocken. Ihr geradeaus gespielter Rock’n’Roll mit 80er Sleaze-Rock Flair geht sofort ins Ohr und tritt anständig Ärsche. Im April 2009 waren die Jungs auf Deutschland Tour mit den US Glam & Sleaze Bands „Tuff“ & „Shameless“.
Line-Up:
- Markk – vocals
- Ufe – guitar
- SvenG. – bass
- Teffe – drums
Tracklist:
- Anybody Out There?
- Girls Gone Wild
- Never Break Away
- I Know U Know
- Suck My Dust
- Mexikko
„Bangkokk“ waren letztens zu Gast bei der Anniversary Show #0, zu der Slick’s Kitchen nach Essen und Hagen einluden. Ich kannte bisher nur die Aufnahmen, die Bangkokk auf ihrer MySpace-Seite bereitgestellt haben und die hatten mich schon sehr neugierig gemacht. Live sind die Jungs aber noch eine Spur mitreissender: So eine Spielfreude erlebt man leider viel zu selten. Diese Band weiss wie man eine Party feiert und das Publikum macht mit. Die Songs zünden auf Anhieb und nicht selten hat man das Gefühl, einige Elemente mal irgendwo gehört zu haben. Sei es bei Mötley Crüe, Bon Jovi oder auch beim „Billie Jean“ Intro von Michael Jackson. Es ist allerdings nichts geklaut oder plump an eine Band angelehnt – „Bangkokk“ machen ihr eigenes Ding und das Konzept macht einfach nur sehr viel Spaß. Neben Rock-Krachern wie „Girls Gone Wild“ oder „Suck My Dust“ ist auf der EP noch eine schön fließende Ballade enthalten („Never Break Away“). Mein persönlicher Favorit ist „Mexikko“ mit spanischen Textpassagen und einem gewissen „Schlagerfeeling“ im Refrain. Vielleicht liegt es auch einfach an den eingängigen Melodien, dass man diese schon nach dem ersten Hören der Songs im Ohr hat. Einen Totalausfall wird man vergebens suchen – hier knallen wirklich alle Songs und die Stimme von Sänger Markk liegt irgendwo zwischen Bon Jovi und Vince Neil. Er schreckt selbst vor schwindelnden Höhen nicht zurück und liefert live sowie auf CD einen makellosen Gesang ab. Und auch die anderen Musiker wissen alle was sie tun, beherrschen ihre Instrumente und überzeugen daher auch live.
Wenn Ihr auf Sleaze- und Glam-Rock steht ist diese Platte ein absolutes Muss und wenn Ihr die Gelegenheit habt, die Band mal live zu sehen: nutzt sie! Bisher kam guter Sleaze-Rock für mich nur aus Schweden – jetzt weiss ich, dass ich dafür nur ins Ruhrgebiet fahren muss. Volle Punktzahl und mein ganz persönlicher Musik-Tipp.