Österreich ist genauso wenig wie Russland besonders bekannt für seine Ska(-Punk)-Bands, was aber auch in diesem Fall nicht daran liegen kann, dass es keine guten Bands dieses Genres in Österreich gäbe. Mindestens eine können unsere Nachbarn vorweisen: SkaBucks nennen sich die sieben Musiker und ihren Sound nennen sie „girly off:beat rock“, den es in Form ihres Albums „Superhero’s Finest“ auch zum kostenlosen Download gibt.
Line-Up:
- Christoph „Weizengriess“ Kregl – drums
- Georg „Schorsch“ Trillsam – bass, vocals
- Filip „felipe de la muerte“ Korzeniowski – guitar, vocals
- Raphael „Mag. Bina“ Bina – trumpet, vocals
- Daniel „Dr. Danger“ Himsl – trunpet
- Alexander „X-Andi“ Hauer – trombone
- Josef „General Zapp“ Tauber – trombone
Tracklist:
- What Ska Means To Me
- Can’t Song
- Don’t Fucking Care
- Heavy Metal Love
- Love Song
- Songs Should
- Fast Way (142-1.8)
- Finally Weekend
- Another Stupid Girly Song
- Go (The Walking Song)
- Steel City
- SkaBuck
Gleich im ersten Song What Ska Means To Me machen die SkaBucks gleich deutlich, was ihnen Ska bedeutet: mindestens alles, zumindest musikalisch. Dass sie aber wirklich ausschließlich Ska hören darf man ruhigen Gewissens bezweifeln – zumindest mit Thrash-Metal und Rap haben sie offenbar keine Berührungsängste.
Can’t Song liefert eine weitere Variation des oft besungenen „Murphy, na und?“-Themas. Bei den Hosen heisst es „Steh auf, wenn Du am Boden bist“, bei den SkaBucks dann „I sing, sing, sing when I lose and when I win“. Don’t Fucking Care geht in die selbe Richtung, in diesem Fall aber ganz speziell auf die Band selber bezogen.
Ein Album ohne Song über die Liebe? Gibt es nicht, an dieses ungeschrieben Rock’n’Roll-Gesetz halten sich auch die SkaBucks und besingen die Heavy Metal Love – musikalisch bleibt der Song aber bei Ska und wechselt nicht in das Genre des Titels. Das Thema Liebe, in diesem speziellen Fall aber die unglückliche Variante, ist auch Thema des folgenden Tracks Love Song, der recht ruhig ist, aber am Ende noch mal anzieht und auch eine Mitsingzeile für männliche Konzertbesucher mitbringt.
Was Songs erreichen sollen erklären die SkaBucks in Songs Should ganz deutlich: für Partystimmung sorgen, einen tanzen und den ganzen Mist vergessen lassen, der einen nur deprimiert. Für ihre eigenen Songs hält sich die Band sehr erfolgreich an diese Regel.
Fast Way (142-1.8) richtet sich an die Freunde von Geschwindigkeit – sei es auf dem Motorrad oder dem Snowboard. Während das Album bis zu diesem Song mit musikalischen Überraschungen mehr als sparsam gehalten ist, kommt Finally Weekend plötzlich mit deutschsprachigem Rap daher.
Zu meinen Favoriten auf dem Album gehört Another Stupid Girly Song, schön schnell und mit einem Thrash-Metal-Part. Nach Rap und einer Thrash-Einlage ist es dann auch vorbei mit den Genre-Experimenten und Go (The Walking Song) ist genau das, was man erwartet: einfach guter Ska. So geht es auch mit Steel City weiter, dem Song zur musikalischen Heimat der Band, bevor das Album mit einer Hymne der SkaBucks an und über die SkaBucks abgeschlossen wird.
Superhero’s Finest ist ein einwandfreies Ska-Album, ohne Ausfälle, aber auch ohne wirklich herausragende Songs, das man sowohl bei einer Party, wie auch nebenbei mal auflegen kann (immer vorausgesetzt man mag Ska ;) ). Der Preis für den Download ist natürlich unschlagbar, nicht nur das Booklet macht aber auch den Kauf einer CD zu einer ernsthaften Überlegung. Auf jeden Fall macht die CD neugierig auf die Livequalitäten der Band.