Eigentlich hatte sich das Chris Lühning anders ausgedacht. „A Sunset Diary“ war bisher sein Soloprojekt, welches als Ausgleich von den anderen musikalischen Aktivitäten gedacht war. Seine Musik war eine akustisch-elektronische Seelenmassage zur Bewältigung seiner Fernbeziehung mit den Fixpunkten Dessau-Canberra. Doch während sich die Texte seiner Debüt-EP „…We Might Collide“ noch mit der Distanz zwischen ihm und seiner großen Liebe auseinandergesetzt haben, ist er nun mit seinem aktuellen Werk „All They Ever Do Is Stare“ eine Spur fröhlicher zurück. Chris lebt nun in Canberra/Australien und ist dort auch musikalisch angekommen. In jedem seiner neuen Songs ist eine Person aus seinem Freundeskreis zu hören – so z.B. Aaron Shanley und Apollo’s Child.
Tracklist:
- Never Forgotten Summer
- Slow Down (Feat. PluginStereo)
- On A Kite (Feat. Tired Talk)
- Don’t Sleep (Feat. Aaron Shanley)
- Tidal Waves (Feat. Apollo’s Child)
Der Opener „Never Forgotten Summer“ greift gleich schon zu Anfang voll in die Electronica-Kiste und überrascht mit einem sehr tanzbaren Beat. „Slow Down“ besitzt sogar einen Walzerteil, der elektronisch so ganz anders klingt, als man es vermutet hätte. Die Gesangsstimmen wurden in allen Songs elektronisch bearbeitet, manchmal nur etwas „Roboter ähnlich“ verändert, manchmal mit dem berühmten „Cher-Effekt“. Fette Gitarrenklänge wird man hier eher nicht finden: Das musikalische Gerüst besteht aus akustischer Gitarre und elektronischen Elementen, wobei mal das eine, mal das andere Element überwiegt. Und da die Gitarre eher schwach zu hören ist, ist der Stil von „A Subset Diary“ eher in die elektronische Schublade einzuordnen. Im Vergleich zum Vorgängeralbum ist „All They Ever Do Is Stare“ weniger melancholisch ausgefallen – zwar immernoch sehr verträumt und mit Herz, aber fröhlicher und an die neue Umgebung Australien angepasst. Die Veränderung scheint Chris auf jeden Fall sehr gut zu tun. 8/10 Punkte.