Ihr erstes Album „Last Sons Of Evil“ veröffentlichten „The Cumshots“ aus Norwegen bereits 2001 bei der EMI Norway und prompt stürzte sich die Presse wie die Aasgeier auf die Jungs. Es ging steil aufwärts, die Band gewinnt die „Rock’n’Roll Championship“ in Bilbao/Spanien und 2002 geht’s auf eine sogenannte „City-Tour“ durch diverse Clubs in Oslo. Diese Tour endete in einer Schlägerei, aber „The Cumshots“ konnten bei jedem Konzert mehrere Hundert Leute für sich gewinnen – wobei einige schon wegen Platzmangel draussen bleiben mussten. Ein Jahr später folgte die zweite „City-Tour“ in Bergen und 2004 die dritte durch Trondheim. Alle Shows waren restlos ausverkauft und man ließ sich auch von der Polizei nicht aufhalten. Die zweite Platte „Norwegian Jesus“ kam bereits am 03.11.2003 auf den Markt und wieder erntete die Band Lorbeeren in Form eines norwegischen Grammys. Sänger Max Cargo wurde ausserdem zum „Norway’s Sexiest Male“ ernannt. Es wurde etwas ruhiger um sie, aber „The Cumshots“ wussten, wie sie wieder ein wenig Aufmerksamkeit auf sich lenken konnten. Die Band meldete sich 2005 mit einem handfesten Skandal zurück: Auf dem „Quart-Festival“ in Norwegen treten sie mit der Unterstützung des Projektes „Fuck For Forrest“ auf und lösten damit eine landesweite Welle der Empörung aus. Eine krasse Aktion, die sogar Corey Taylor von „Slipknot“ beeindrucken konnte. Jetzt im Herbst hauen „The Cumshots“ ihre neue Scheibe „A Life Less Necessary“ raus und nach dem Erfolg der Clubsingle „I Drink Alone“ vom Vorgängeralbum folgt nun die Nachfolge-Single „I Still Drink Alone“ nach – eine logische Konsequenz.
Line-Up:
- Max Cargo – vocals
- El Doom – guitar
- Freddie Tennessee – guitar
- Tommy Dean – bass
- Chris Bartender – drums
Tracklist:
- What Bleeds Must Be
- Nonversation
- I Still Drink Alone
- And The Sun Pissed Red
- Blood Don’t Lie
- This Dog Won’t Hurt
- Tiny Cross
- When In Hell, Pray For Rain
- Existence Sould Be Singing
Aber was ist das für eine Musik, die laut Pressezettel klingt, als würden sich „Motörhead, Slayer und Elvis mit palettenweise Whiskey im Studio verschanzen“? Das Besondere ist auf jeden Fall diese Mischung aus trashigen Growls, krachenden Gitarren und dem eher hellen, melodischen Gesang, der immer wieder aus dem Hintergrund ein wenig Harmonie ins Songgerüst bringt. Mal stehen die Growls im Vordergrund, mal der harmonische Gesang, der den ganzen Dreck den Metal und Rock’n’Roll angekarrt haben ein wenig wegwischt. Zu 90% wird hier aber testosterongeschwängerte, temporeiche und aggressive Musik geboten, die sich durch diesen Gesangs-Gegensatz irgendwie anhört wie ein Streitgespräch eines ziemlich Energiegeladenen Ehepaars. Rock’n’Roll höre ich leider weniger heraus, denn der Augemmerk liegt hier wirklich auf geradlinigem Metal, der an allen Ecken und Kanten für Überraschungen sorgt. Richtig aus der Reihe tanzt der Song „And The Sun Pissed Red“, der eher depressive Endzeitstimmung vermittelt und ein wenig in den Gothic-Bereich abdriftet.
Es ist nicht zu übersehen: „The Cumshots“ sind für jede Abwechslung zu haben und genau so haben sie ihr Album umgesetzt. Wer auf tiefe Growls und harte und schnelle Gitarren steht, der wird hier bestens bedient. Wer sich jetzt denkt „Oh cool, Metal und Elvis-Gesang – das hört sich doch bestimmt an wie Volbeat“, den muss ich allerdings enttäuschen. Hier ist eine Menge Testosteron am Werk und da wundert es mich nicht, dass die erste „City-Tour“ in einer Schlägerei endete. Aber zum Abreagieren eignet sich die Musik garantiert auch gut. Erwähnenswert sind auch die leicht humorvoll angehauchten Texte zu dieser Art von Musik. So musste ich z.B. bei einem Songtitel wie „When In Hell, Pray For Rain“ schon schmunzeln – auch wenn die Jungs damit wohl absolut Recht haben. 9/10 Punkte gibt es von mir.