Die vier Poolstar-Jungs aus Berlin stehen mit ihrem neuen Album in den Startlöchern. „4“ heisst das mittlerweile dritte Album und nach mehr als 300 Konzerten und Festivals zwischen Kiel und St.Gallen (u.a. als fünfmaliger Support von Die Ärzte auf der 2008er Jäzzfäst Open Air Tour auf Einladung der Band) zählen die Hauptstadtrocker zu den ganz Großen im Punk-Rock-Bereich. Von ihren Live-Qualitäten überzeugt war auch Rod González von „Die Ärzte“ und ließ es sich nicht nehmen, das kommende Album zu produzieren. Als kleiner Vorgeschmack erschien bereits am 29.05.2009 die Single „Something In Your Eyes“.
Line-Up:
- Töff Malstroem – vocals
- Felix Kinniro – guitar
- HouZa – drums
- Aalbert von Spree – bass
Tracklist:
- I Killed Someone
- Inside Of You
- Something In Your Eyes
- Stay!
- Schicksal?
- My Rapture
- Get Me Out Of Here
- Summertime
- Tonight
- Hey Little Girl
- Sgt. Midi’s Little Girls Club Parade
- Hell-o
- Silverspoon
Ich gebe zu, ich habe mir als erstes das Hirn zermartert, was wohl der Titel „4“ bedeuten soll. Ist es doch das vierte Album von Poolstar und eins wurde in der Aufzählung vergessen? Drei Alben wurden jedenfalls von GOM-Records veröffentlicht. Oder einfach nur „4“, weil die Band vier Mitglieder hat?
Schon das Cover-Artwork bringt es auf den Punkt, mit welcher Art von Musik wir es hier zu tun haben. Die Band selbst nennt ihre Stilrichtung „RockPunkRock“ und das trifft es eigentlich genau. Für Punk ist das Album etwas zu „sauber“, besitzt aber dennoch so viele Ecken und Kanten, dass man es ruhig als Rock mit Punkelementen bezeichnen kann. Die Vorab-Single „Something In Your Eyes“ dürfte den Fans bekannt vorkommen, denn der Song war bereits auf dem 2004 veröffentlichten Album „Losing Gravity“ vertreten. Die 2009er Version klingt allerdings noch „durchproduzierter“ und kräftiger als die ältere Version und hat sich somit einen Platz auf dem aktuellen Silberling redlich verdient. Da die anderen Songs auf dem Album eher Vollgas geben und richtig schön durchrocken, steht die Single dann doch eher für sich selbst und repräsentiert nicht wirklich den musikalischen Stil des aktuellen Poolstar-Albums. Immer Vollgas, immer laut, schnell, dreckig – das ist die Devise und so funktionieren alle anderen Stücke. Man hält sich stets an eine Melodie, die sich wie ein roter Faden durch die Songs zieht. Sänger Töff testet aber oft die Grenzen aus und gerät ab und zu in eher shoutige Parts. Neben den verzerrten Gitarren ist genau das das gewisse Etwas, was den typischen Punk-Spirit ausmacht – das sogenannte Sahnehäubchen.
Wer auf die vorherigen Alben der Berliner Rocker stand, der darf auch hier getrost zugreifen. Der Power-Vierer ist zurück – die Fans der ersten Stunde werden nicht enttäuscht sein und ich bin mir sicher, dass immer mehr neue Fans dazukommen. Mich würde nicht wundern, wenn Poolstar durch das neue Album viele neue Fans gewinnt. Beide Daumen hoch und 9/10 Punkte gibt es von mir.