Dieses Jahr hat es tatsächlich mit dem Urlaub geklappt und so konnte ich das erste Mal das Rock Hard Festival von der ersten Band an genießen. Das war aber auch wichtig, denn Space Chaser sollten als Festivalauftakt spielen und die Schreibe von denen hat mal so richtig gerockt.
Doch zunächst natürlich Bändchen abholen – war zum Glück nicht so voll um diese Uhrzeit und mal schauen, was es am Merch so gibt. Natürlich hatte man die Qual der Wahl, denn Festivalshirts waren wieder mal mit verschiedenen Motiven vorhanden.
Noch ging es easy nach vorne, aber für die Uhrzeit wurde es dann schon richtig voll. Und das zu Recht, denn die Berliner lieferten eine amtliche Show ab. Pünktlich ging es los und nicht nur die Band, auch das Publikum war schon richtig gut drauf. Dem Aufruf zum Circle-Pit wurde sofort Folge geleistet. Pausen gibts bei Space Chaser nicht, es ging Schlag auf Schlag…
Richtig geil kamen der Titeltrack ihres Debutalbums „Watch the Skies“ und „Decapitron“. Die Songs hauen richtig rein.
Nicht nur das Publikum wollte Fotos als Andenken, auch die Band bat alle zum Gruppenfoto – mit in die Höhe gereckten Mittelfingern bitte!
Es gab aber noch einen Nachschlag und zwar in Form eines Covers „Die nächste Nummer kennt bestimmt jeder von Euch – ist nämlich nicht von uns“ lautete die Ansage von Sänger Siegfried Rudzynski und los ging es mit „Caught In A Mosh“ von Anthrax. Na und das passende Moshpit wurde natürlich promt geliefert.
Eine Zugabe konnte die Band aus Zeitgründen dann nicht mehr geben, auch wenn das Publikum diese lautstark forderte. Was für ein geiler Festivalauftakt!
Natürlich traf man alle paar Meter bekannte Gesichter, es ist halt immer wie ein Familientreffen. Nur einer fehlte… RIP Jörg.. Irgendwas war doch komisch an diesem Rock Hard Festival…
Weiter ging es mit den Architects auf Chaoz. Hier wurde zu Beginn erst einmal ein Stuhl auf die Bühne gestellt – sehr seltsam, wird das ein Sitzkonzert? Die Auflösung folgte, als Paul DiAnno mit einem Rollstuhl auf die Bühne gefahren wurde und sich nur mit Mühen auf den Stuhl setzen konnte. So ein kaputtes Knie kann höllisch weh tun. Und genau dieses zwang den Sänger dazu, den Gig im Sitzen zu absolvieren. Eigentlich hätte er sich operieren lassen müssen, doch Gigs absagen käme für ihn nicht in Frage.
Für alle Fans – und solche, die es während des Auftrittes noch werden würden – gab es die neue und erste Platte „The League of Shadows“ schon direkt zum Konzert, das Releasedatum war vorverlegt worden. So konnten die neuen Songs direkt live getestet werden – was auch prima gelang. Dem Publikum gefiel was es hörte und als Abschluß gab es dann mit „Killers“ doch noch ein Maiden-Cover.
Vielen Dank an dieser Stelle für die Worte zum Tod von Jörg Litges, der im Fotograben – und nicht nur dort – eine große Lücke hinterlassen hat. Der Aufforderung an alle Fotografen „haltet Eure Kameras hoch und fotografiert, wo Jörg jetzt ist“ folgten viele in die Höhe gereckten Cams. Machs gut – wo immer Du bist, ist es hoffentlich laut und in Farbe!
Bei der Autogrammstunde von Sapce Chaser (ebenfalls die erste des Tages, die Band hatte danach also Feierabend und konnte das Festival genießen) ging es lustig zu. Fotos wurden gemacht, unter anderem eine große Fahne mit Space Chaser und Rock Hard Festival Logo. Leider waren am Merch nur noch Shirts in S+M vorhanden, mehr hatten sie nicht mitbringen können – sind aber bestellt.
Flotsam and Jetsam hatten mächtig Spaß auf der Bühne, es war wieder richtig voll und die ersten Crowdsurfer flogen über die Menge, die Security bekam endlich was zu tun.. Die Musik rockte mal so richtig und genau darauf konzentrierte sich die Band – Ansagen gab es kaum. Dafür viel alten Thrash, denn die Songs waren alle von den ersten Alben und somit mindestens 25 Jahre alt. Doch noch lange nicht verstaubt! Mit „I Live You Die“ und „Suffer The Masses“ und der Ansage „Have a fucking great Festival, let´s get drunk!“ an die Zuschauer endeten die 45 Minuten. Und das mit dem Trinken haben sicher viele danach wörtlich genommen, schließlich hatten sie sich beim Bangen und im Moshpit gut verausgabt.
Am Autogrammstundenstand hatten inzwischen die Fans von Pentagramm und den Architects of Chaoz die Gelegenheit auf einen kurzen Plausch mit der Band, Autogramme und Fotos. Und auch hier ging es munter zu und die Musiker posierten für die Kameras und zogen Grimassen.
Auf der Bühne hingegen wurde es etwas düsterer. God Dethroned feierten ihre Reunion, doch ist mir persöhnlich die Musik auf die Dauer etwas zu eintönig. Auf das komplette Publikum sprang der Funke auch nicht über, doch ihre Fans waren begeistert und ganz mit dabei. Der Sound muss man sagen war allerding absolut perfekt, hier gibt es nichts zu meckern.
Die Autogrammstunde von Venom war wie zu erwarten sehr gut besucht, eine Beobachtung konnte man dabei unter anderem machen: nämlich, dass Cronos von rechts nach links schreibt und nicht wie normal zu erwarten in die andere Richtung – das kann auf eine gewünschte Autogrammstelle auf einer CD schon mal Auswirkungen haben ;) (aber das nur am Rande…)
Mit Pentagram stand als nächstes die wohl älteste Band des Festivals auf der Bühne, schließlich haben sie (mit Unterbrechnungen) schon bald 45 Jahre auf dem Buckel. Allerdings ist nur noch Sänger Bobby Liebling seit Gründung der Band 1971 mit dabei.
Er erinnerte mich ein bisschen an Catweazle und bei dem Blick aus seinen gefühlt riesigen Augen wusste man nicht, ob er einen hypnotisieren wollte oder eher selber Angst hat ;) Auf jeden Fall mal etwas komplett anderes auf der Bühne. Leider war vorne erst so ziemlich null vom Gesang zu hören, was es schwierig machte, sich für die Musik zu begeistern. Mein Fall war es auch dann nicht, als die Technik wieder richtig mitspielte, aber ich kann auf jeden Fall nun behaupten, einen absoluten Klassiker mal live gesehen zu haben. Und die Fans freute es sowieso.
Vor dem Headliner des Abends hatten Flotsam und Jetsam, sowie God Dethroned am Autogrammstand jede Menge zu tun – zum Beispiel ein cooles Gruppenbild machen ;) vielen Dank dafür!
Doch dann ging es richtig zur Sache, das Amphitheater platzte aus alle Nähten und das Publikum wartete gespannt auf Venom. Die eröffneten dann mit „Rise“ ihren Set – und die Fotografen mussten erst einmal draußen bleiben: wurde es doch vorne mal so richtig heiß, das hat man selbst noch auf den Rängen gespürt. Da es bei so ziemlich jedem zweiten Song Pyros und Feuer gab, hatten wir dann grade mal einen Song Zeit, um die Band abzulichten – aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben (größer werde ich dadurch aber auch nicht mehr ;) ). Und die Feuershow bekommt man eh nur von den Rängen ganz aufs Bild – und davon gab es ja genug. Am meisten abgefeiert wurden die alten Songs – und das heißt ganz alt, denn damit sind Songs wie „Welcome To Hell“, „Black Metal“ oder „In League With Satan“ gemeint.
Die Show war amtlich, das Publikum ging ab, der Sound war geil – ein richtig guter Headliner. Naja, wenn da mal ein Ton nicht ganz sitzt, stört das dann auch keinen. Anzumerken ist nur, dass Cronos über ein anderes Outfit nachdenken sollte, der halb zerschnittene Fetzen ging ja mal gar nicht – so etwas sieht an einer tollen Frau vielleicht noch gut und sexy aus – hier war es eindeutig fehl am Platze. Naja, aber es zählt schließlich die Musik, also was solls ;)
Und da alle anderen Bands bereits Feierabend hatten, sah man auch den einen oder anderen Musiker, unter anderem von Architecs of Chaoz oder Space Chaser mit im Publikum – man ist eben nicht nur Künstler, sondern auch Fan!
Ein richtig geiler erster Festivaltag!
Freitag, 22.05.2015
Running Order
15:00 – 15:40 – Space Chaser
16:00 – 16:40 – Architects of Chaoz
17:05 – 17:50 – Flotsam and Jetsam
18:15 – 19:15 – God Dethroned
19:45 – 21:00 – Pentagramm
21:30 – 23:00 – Venom
Autogrammstunden
16:15 – 16:45 – SPACE CHASER
17:00 – 17:45 – PENTAGRAM
18:00 – 18:45 – ARCHITECTS OF CHAOZ
19:00 – 19:45 – VENOM
20:00 – 20:45 – FLOTSAM AND JETSAM
21:00 – 21:30 – GOD DETHRONED