Philipp Kasburg und Lennart Quiring werfen ihr viertes Album auf den Markt. Die Jungs von Spieltrieb liefern mit „Ohrrangement!“ nicht nur ein pfiffiges und gewagtes Wortspiel ab, sondern vor allem die beste Platte, die sie je gemacht haben.
Titelliste:
- Kann warten
- Farben
- Sonnenbrand
- Keine Ahnung
- Fahrrad fahrn
- Ein Freund von mir
- Marlborough Hair
- Der desorientierte Student im Konflikt mit der Leistungsgesellschaft
- Von Wegen
- Mein Sumpfgenosse III
- Angepisst
- Unmotiviert
- Aufzug Richtung unbekannt
- Ich war mal Cowboy
- Stimmen
„Ohrrangement!“ ist musikalisch abwechslungsreich, was auch an der Vielzahl der verschiedenen Instrumente liegen dürfte, die sich gelungen in das Gitarrengrundgerüst mischen. Denn – und das ist vor allem für Liedermaching-Fans wichtig – Spieltrieb bleibt sich treu und liefert ein Liedermacher- und kein Popalbum. Eine Auflistung der involvierten geräuscherzeugenden Gegenstände mag langweilig anmuten, ist aber so beeindruckend, dass sie nicht fehlen darf. Mit dabei neben den Gitarren: Banjo, Klarinette, Bass, Percussion, Melodica, Cajon, Sansula, Klöterkram, Vibraphon und Glockenspiel.
Viele der Texte behandeln triviale Thematiken, etwa den Alltag und die Weltsicht eines Standartstudenten („Der desorientierte Student im Konflikt mit der Leistungsgesellschaft“, „Keine Ahnung“, „Kann warten“) oder die Einflüsse des Sonnenlichts auf die Haut („Sonnenbrand“). Doch auch ernste, melancholische und nachdenkliche Titel gehören zum Repertoire. Hochphilosophisch etwa „Von Wegen“ oder „Aufzug Richtung unbekannt“. Besonders schön und mein persönliches Highlight ist wohl eine der schönsten Hymnen die je über Freundschaft gesungen wurden („Ein Freund von mir“).
Die Gestaltung von Cover und Booklet passen zum Albumtitel, letzteres enthält alle Songtexte. Der Preis von 15 Euro geht für 15 Titel und einer Laufzeit von über 60 Minuten in Ordnung.
Und noch etwas: Die zwei Spieltriebler haben vergangenes Jahr ihr Staatsexamen gemacht und sind seit Januar in ganz Deutschland unterwegs und bespaßen die Republik. Termine, alle Alben, Tourberichte und Co. gibt’s auf der Homepage der Jungs. Das Soloprogramm heißt übrigens – wie es sich für Wortspieler gehört – „Staat – Sex – Amen“.