Der Albumname „Everest“ ist natürlich nicht zufällig gewählt, denn die Band selbst hat es sich mit den letzten Veröffentlichungen wahrlich nicht leicht gemacht. Das letzte Album „Infected“ erreichte Platz 7 in den Schweizer Albumcharts und so ist die Messlatte verdammt hoch, die sich die Schweizer Jungs gesetzt haben. Aber auch der höchste Berg ist erklimmbar, trotz steiniger Wege unterwegs an die Spitze. Mit ihren ersten Alben („Shakra“, „Moving Force“ und „Powerride“) waren sie nur in Insiderkreisen bekannt, aber spätestens seit der Veröffentlichung der Powerballade „Love Will Find A Way“ katapultierten sie sich ein Level weiter. Großen Einfluss auf die steigende Popularität hatte sicher Sänger und Songwriter Mark Fox, der vor sieben Jahren zur Band stieß. Seit seinem Einstand im Jahre 2002 auf dem „Bang Your Head“ Festival steigerte sich der Bekanntheitsgrad von Shakra gewaltig. Es folgten Supportshows für Iron Maiden, Guns n’Roses, Uriah Heep, Hammerfall und Stratovarius, wobei der Support von Axl Rose und Co. zu den persönlichen Highlights des Frontmanns zählt. Werden es Shakra schaffen den „Everest“ zu erklimmen? Fest steht jedenfalls, dass der klassische Hard Rock wohl nicht tot zu kriegen ist. Bands wie Guns n’Roses und AC/DC haben letztes Jahr echte Gold-Scheibchen abgeliefert und Shakra wollen natürlich nachziehen. Also gilt das Motto: Die Fans nicht enttäuschen und auf großartige Experimente verzichten – bei den anderen hat das schließlich auch geklappt.
Line-Up:
- Mark Fox – vocals
- Thom Blunier – guitar
- Thomas Muster – guitar
- Dominik Pfister – bass
- Roger Tanner – drums
Tracklist:
- Ashes To Ashes 3:51
- Love & Pain 3:19
- Let Me Lie My Life To You 3:38
- The Illusion Of Reality 4:38
- Why 3:45
- The Journey 7:54
- Regressive Evolution 3:51
- Anybody Out There 3:24
- Right Between The Eyes 5:15
- Dirty Money 3:24
- Insanity 4:48
- Hopeless 3:45
Ich mag es ja sehr, wenn Bands ihrem Stil treu bleiben und auf wilde Experimente verzichten. Deswegen war ich auch eine der Personen, die das aktuelle AC/DC Album über den Klee gelobt haben. Und auch Shakra sind sich treu geblieben und liefern auf „Everest“ einen Sound ab, mit dem sie ihre Fans überzeugen konnten. Klassischer und zugleich zeitloser Hard Rock und Herz-erweichende Balladen sind auf „Everest“ zu finden – wie man es gewohnt ist. Der Opener „Ashes To Ashes“ dröhnt gleich zu Anfang kraftvoll aus den Boxen und verpasst dem Hörer einen Ohrwurm, den er so schnell nicht mehr los wird. „Love & Pain“ schlägt musikalisch in die gleiche Kerbe und ich würde ja glatt behaupten, dass der nächste Ohrwurm vorprogrammiert ist. Hier steht schnell fest, dass die Songs die gewohnten Shakra-Trademarks enthalten. Stilistisch bleibt es bis zur Ballade „Why“ ziemlich ähnlich und am typischen Hard Rock-Gewand der 80er Jahre kommt keiner wirklich vorbei. „Why“ weiss mit dem schönen Akustik-Gitarren Intro und dem kraftvollen und knackigen Refrain zu überzeugen. Der Nachfolger „The Journey“ beendet die romantischen Träumereien aber schon wieder abrupt und holt den Hörer in die Realität zurück. Nicht zu hart, aber der Song gibt wieder schön die Richtung an und steigert sich im Verlauf immer mehr, bis hin zu einem fast schon metallischen Riff. Nun geht es wieder gewohnt weiter, bis zum Rausschmeisser „Hopeless“, mit dem wieder eine schöne Ballade am Start ist. Wie? Schon vorbei? Ich gebe zu, dass man hier einen Ausfall vergebens sucht. Kein Song schwächelt – wirklich alle können mit ihrer fetten Produktion und den krachenden Gitarrenriffs überzeugen.
Fest steht: Mit „Everest“ liefern die Jungs von Shakra einen massiven Hard Rock im Stil der 80er Jahre ab, der alle Fans sicherlich begeistern wird. Erwartet nichts Neues, sondern freut Euch auf ein Album, bei dem es keine bösen Überraschungen gibt und welches das Vorgängeralbum toppt. 9/10 Punkte gibt’s von mir.