„Anna Leong“ ist eine Independent-Band aus Schweden – genauer gesagt aus der Stadt Umea. Gegründet wurde „Anna Leong“ im Jahre 2003 und schon damals machte die Truppe mit ihrer Single „Fever“ auf sich aufmerksam. Das folgende Debütalbum „After The Forest Fire“ sorgte für Schlagzeilen und am 25.04.2008 wurde das aktuelle Album „Terrorarium“ in Schweden veröffentlicht. Am 17.10.2008 ist es nun auch bei uns in Deutschland so weit. Abgemischt wurde die Platte von Tomas Juth in den Kensal Town Studios, London. Nach einigen Label- und Verlagsproblemen entschloss sich die Band, die neue CD wieder auf dem eigenen Label „White Weekend“ zu veröffentlichen.
Line-Up:
- Jonas Bergsten
- Erik Hörnsten
- Daniel Nyle’n
- Filip Sundberg
Tracklist:
- Guillotine
- Frightened Eyes
- Happiness
- Sixteen White Country Boys
- Let’s Fall In Love
- Pagan’s Dance
- Battered, Bruised & Cold
- Poverty Grove
- Something You Knew
- Pulling Down The Blinds
- Hercules
Dass die Stadt Umea für ihr pulsierendes Kulturleben bekannt ist, merkt man schon am Cover der CD: auf dem Gemälde schleicht sich eine riesige Echse von hinten an ein unschuldiges Häschen heran, als wolle sie es gleich fressen – dramatisch. Weniger dramatisch ist hingegen die Musik der Jungs aus Schweden. Die gelungene Mischung aus eingängigen Melodien und einer sehr durchdachten und spielerischen Instrumentalisierung weiss zu überzeugen und der erste Eindruck geht sehr in Richtung „Coldplay“, die dieses Jahr die Nase ganz vorne haben. „Terrorarium“ wird von der Band als Ihr „politisches Album“ beschrieben. Soziale Ungerechtigkeit und andere sozialkritische Themen ziehen sich durch die Texte der 11 Songs. Ich gebe zu, dass die Melodien beim ersten Hördurchgang sehr gemächlich an mir vorbei geplätschert sind. Der chillige und entspannte Indie-Pop tut keinem weh und hat aber Potential – das erkennt man allerdings erst, wenn man der CD ein paar Umdrehungen mehr gönnt. Es sind die liebevollen Arrangements und Feinheiten der Songs, die „Terrarium“ zu etwas ganz Besonderem machen. Ob nun bei „Sixteen White Country Boys“ das „r“ gerollt wird oder bei „Pagan’s Dance“ die Retro-Schiene gefahren wird: in jedem einzelnen Song gibt es etwas zu entdecken. Auch der Opener „Guillotine“ schlägt in die Retro-Kerbe. „Let’s Fall In Love“ ist ein hübscher, zuckersüßer Pop-Song mit einer eingängigen Melodie und einem Klavier-Intro. Die psychedelisch klingenden Gitarren setzen dem Ganzen noch eins drauf. Es sind wirklich die kleinen Akzente, die die Musik zu etwas ganz Besonderem machen – wie z.B. das Xylophon in „Pulling Down The Blinds“. Es gibt viel zu entdecken auf „Terrorarium“: Hört es Euch an.