Am 23.Januar 2015 haben Eisbrecher ihre neue Scheibe „Schock!“ veröffentlicht und sind seit Ende Februar damit auf Tour. Am 14.März waren sie in der Turbinenhalle in Oberhausen zu Gast. Mit dabei waren ihre bayrischen Kollegen von Maerzfeld.
Draußen war es schon mal so, wie es die Eisbuben gerne haben: kalt. Knapp 2 Stunden vor Einlass hat der Käptn Alexx mal nach seinen Fans geschaut, die bereits vor der Halle so vor sich hin froren. Wobei sie zu der Zeit noch gut gelaunt und frohes Mutes waren. Die Zeit bis zum Einlass wurde dann noch lang, aber die Fans ließen sich nicht beirren und fingen an, sich mit dem Singen von allem möglichem zu beschäftigen. Ob nun „Biene Maya“ oder „Atemlos“ – erwarten würde man dies nicht, aber lustig wars trotzdem ;)
Endlich gingen die Türen auf, nun waren nur noch die Einlassschleusen zu überwinden, an denen die sehr ordentlich kontrollierenden Secutitys standen. Jajajaja.. nicht rennen… also eben gaaanz schnell gehen, um noch einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen. In der Mitte war natürlich schon alles voll, aber ein Plätzchen am Rand genügt mir auch; Hauptsache, ich kann mich festhalten und bangen und hüpfen… und die Bühne gut sehen ;)
Brr… kalt war es immer noch, auch wenn irgendwoher immer mal ein Schwall warme Luft kam. Die Turbinenhalle ist ja vor allem ganz vorne eher frisch, da behält man schon mal bei der Vorband erstmal den Pulli oder das Longsleeve an.
Das Warten wurde zumindest den vorderen Reihen erneut durch einen Besuch vom Käptn verkürzt, der sich – solange die Saalbeleuchtung noch an war – mal persönlich die erste Reihe anschauen wollte. Da wurden direkt diverse Handys gezückt, jeder wollte davon zumindest einen Schnappschuss haben. Auf einen kurzen Plausch blieb er dann auch stehen, leider hatte ich meinen Stift daheim vergessen – schön blöd, wenn man extra Fotos zum Unterschreiben mitnimmt – denn nach dem Konzert würde ich keine Chance auf Autogramme haben: die Gelegenheit, Alexx zu fragen, ob es eine Autogrammstunde geben würde, konnte ich mir ja nicht entgehen lassen (leider war die Antwort für mich dann nicht die erhoffte…).
Bevor Maerzfeld die Bühne betreten durften, kamen Alexx und Jürgen erst einmal auf die Bühne, um den Abend offiziell zu eröffnen. Und das mit (dem Versuch ;) ) einer Szene aus „Nathan der Weise“ – abgelesen aus den guten alten Reclam-Büchern. Denn: Lesen bildet und da wir immer mehr verdummen, ist es auch die Mission der Eisjungs, da ein wenig gegen zu steuern ;) naja, jedenfalls sollte es das Heft auch am Merch geben. Ob das ernsthaft jemand gekauft hat??
Doch dann waren Maerzfeld an der Reihe, wobei sie es schwer hatten, denn der Sound war zunächst absolut grottig. Nur dumpfer Bass. Und einen grade zu erahnenden Gesang, verstehen konnte man jedoch nichts. Gitarren? Ja, auf der Bühne zu sehen, aber nicht zu hören. So ist es natürlich schwierig, das Publikum zu überzeugen. Zum Glück besserte sich der Sound im Laufe des Sets, aber wirklich toll wurde er nicht.
Vor der Singleauskopplung „Es Bricht“des neuen Albums „Nackt“ verteilte die Band in den vorderen Reihen noch diverse CD-Ausgaben des Songs. Mehr würde es am Merch geben, wo die Band nach dem Konzert auch alle fleißig signierte. Der Song war richtig gut, ebenso „Treibjagt“ – wo das Publikum mithelfen und (an den richtigen Stellen) „lauf lauf“ mitsingen konnte. Gut 35 min. dauerte ihr Set, was gegen Ende – wohl auch wegen dem sich bessernden Sound, sonst wäre es durchgängig so gewesen – besser wurde. Schade, dass man – zumindest vorne, wie es hinten klang kann ich ja nicht beurteilen – zwischendurch nicht so viel von der Musik gehabt hat, denn ich glaube, sie wären richtig gut gewesen.
Nach gut 30 Min. Umbaupause war es dann so weit. Das Intro ertönte und Eisbrecher betraten die Bühne. Natürlich im passenden Outfit (war aber recht schnell abgelegt wurde, dafür ist es dann doch zu warm auf der Bühne – auch wenns cool aussieht). Der erste Song war direkt mein Favorite (OK, einer von so einigen) „Volle Kraft Voraus“ und genau so gings dann los. Mit voller Kraft! Da hieß es direkt: hier müssen Haare fliegen! (auaaa jaa… das merke ich heute, wo ich beim Schreiben noch mal die Scheibe reingeschmissen habe und direkt wieder mitbangen wollte.. mitnicken reichte da schon ;) )
Dem Mädel neben mir mag das vielleicht nicht gepasst haben, da sie schön mit ihrem Handy mitfilmte – mit quasi Scheinwerferlicht an, was mich dafür blendete wie Sau. Sie wird vor allem fliegende Haare auf dem Video haben. Aber hey: Konzert oder Kindergeburtstag???
Zum Glück machte der links neben mir auch fleissig mit. Seine Haare waren zwar zu kurz, um richtig zu fliegen, aber dafür konnte er wirklich bei jedem Song jedes Wort mitsingen – da schwächelte ich bei einigen späteren Stücken dann ein bisschen ;) Sonst war Bewegungsmäßig eher mal wieder wenig vorne los. Versteh ich ja nie… Aber gut, so war für alle gemütlich Platz, trotz ausverkauftem Haus.
Nach einem weiteren Hammersong „So oder so“, der mich noch am meisten von allen an Rammstein erinnert, vom neuen Album gab es dann einen Klassiker mit „Antikörper“ vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 2006. „Willkommen im Nichts“ ist noch älter und auf der Debutscheibe zu finden.
Dann ging es weiter mit dem aktuellen Song „1000 Narben“. Geil, wenn das so weiter geht, spielen sie alle meine Hits vom neuen Album. Geil geil geil! Das war jetzt schon ein Hammer Abend. Und der Sound inzwischen deutlich besser! Der Gesang war perfekt zu hören, es dröhnte nicht, alles super. Warum ging das vorher denn nicht??
Etwas elektronischer aber auch wesentlich ruhiger ging es dann bei „noch zu retten“ zu, ebenfalls ein aktueller Song. A pro pros elektronisch: ein Klassiker folgte mit „Leider“. Zum Glück war nicht nur genug Platz zum Bangen, sondern auch zum Tanzen.
Den Song „Prototyp“ hatte ich glaube ich vorher noch nie gehört (ok, bestimmt mal irgendwann live, aber es ist nichts davon hängen geblieben), dabei war ich mir sicher, dass ich das letzte Album auch habe. Aber nach einem Blick in meinen CD-Schrank muss ich feststellen, dass da eine Lücke klafft. Das muss noch beizeiten geändert werden. Allerdings – auch wenn mich dafür bestimmt einige steinigen werden – konnte mich das Stück wieder nicht überzeugen… Naja, man kann ja nicht alles mögen und so gabs auch mal eine Verschnaufpause..
Die war dann aber schnell wieder vorbei, auch für den Rest des Publikums, was wieder mitsingen durfte: „Himmel, Arsch und Zwirn“. Und das klappte auch über die Halle verteilt richtig gut! Nun ging es weiter mit dem Titeltrack des Albums und der Tour: „Schock“. Ebenfalls super.
Dann erklangen die Töne von „Schwarze Witwe“ von der Bühne, dazu wurden beleuchtete Trommeln auf die Bühne gestellt. Sah geil aus. Juppi, wieder ein Klassiker. Aber in der 2015-er Version. Leider. Denn man hörte nur noch Dröhnen. Gesang? Naja irgendwo schon so zu erahnen. Der Song war komplett verhunzt dadurch. Was war das denn auf einmal?? Hat mich sehr geärgert, das ist doch so ein geiles Stück.
Der weibliche Part, der auf der CD die Band unterstützt fehlte bei „zwischen uns“ und leider haben zu wenige aus dem Publikum versucht, dies zu übernehmen.. Das wäre super gekommen. Auch wenn der Song recht ruhig ist, dennoch cool. Und plötzlich war auch der Sound wieder super. Komisch, aber besser so ;) Mein „Ohrwurm-Song“ folgte mit „Rot wie die Liebe“, elektronisch düster verträumt.
Der reguläre Teil des Abends neigte sich dem Ende zu und da durften noch ein paar Klassiker nicht fehlen: „Vergiss mein nicht“. Aber wie könnten wir?? Hach, Musik macht so viel Spaß, vor allem, wenn die Lieblingssongs live gespielt werden.
Nun gab es die obligatorischen bayrischen Outfits: „This is Deutsch“! Doch musste auch jetzt wieder so ein Kack-Sound sein? Muss man damit von der Bühne gehen? Ich denke nicht.. zum Glück war es ja nur eine kurze Pause, denn die Zugaben sollten noch kommen.
In dicke Jacken gehüllt und mit den typischen Eispickeln kam die Band wieder auf die Bühne. Es war natürlich klar, was kommen würde.. Logisch: „Eiszeit“ vom gleichnamigen Album aus 2010. Die „Miststück“-Rufe ertönten immer lauter, aber noch war es nicht so weit, zunächst waren wir alle „Verrückt“. Zum Glück! Was eine kurze Verschnaufpause für mich bedeutete, bevor die Fans dann erlöst wurden. Na klar, „Miststück“ darf doch nicht fehlen! Inzwischen ist das Publikum trainiert, keiner verpasst seinen Einsatz bei „Du bist ein Miststück – Du bist ein Stück Mist!“ und wie immer wurde das am Ende des Songs zu einem Gesangswettbewerb – bei dem die hinteren Ränge aber etwas schwächelten. Jochen „Noel Pix“ Seibert blieb als letztes auf der Bühne und versuchte, einmal vollkommene Stille zu erreichen. Was natürlich nicht klappte. Nach einem lauten Ruf aus dem Publikum war dann eh vorbei – alle mussten lachen. OK, aufgegeben ;)
Eigentlich ist das der perfekte Song um ein Konzert zu beenden, aber es kam noch „Schlachtbank“, vielleicht um alle wieder ein bisschen runter zu bekommen – denn für mich ist das das schwächste Stück des neuen Albums. Schade.. da hätte ich lieber noch „Dreizehn“ oder „Fehler machen Leute“ gehört.
Als Abschied gabs von der Band noch Eisbären und eine Verbeugung, dann war der Abend auch schon vorbei. Geil wars!!!
Natürlich fehlten die Ansagen zwischen den Songs von Käptn Alexx nicht, aber ich gebe zu, ich konnte mir die nicht alle merken. Außerdem ists ja langweilig, alles zu verraten…
Aber auf jeden Fall waren oben auf der Tribühne echt viele Kids – zu denen er schon Anfangs kam, man muss den Nachwuchs ja unterstützen – von denen sich die Band aber nicht abhalten ließ, alle geplanten Songs zu spielen – auch wenn die Eltern danach vielleicht in Erklärungsnöte geraten würden bzgl. der Texte ;) naja, sie würden eben Lügen erzählen ;)
Auch der Dodo – Alexx` Stagehand – wurde erwähnt.. Ob das der Beruf sei, den sich seine Ma für ihn vorgestellt hätte? Sicher nicht, aber ohne fleissige und zuverlässige Dodos ist eine Band auch aufgeschmissen. Von daher auch eine sehr ehrbare Aufgabe ;)
Fazit: 19 Songs, davon 9 vom aktuellen Album. Fast alle meine Hits wurden gespielt – was will man mehr! Bis auf den Soung bei den zwei Songs war es absolut gigantisch, nur Maerzfeld hätten auch besseren Sound verdient gehabt. Die Tourshirts (vom Rest weiß ich die Preise nicht) waren mit 25,- schon echt teuer…. auch ein kleines Manko.
Aber wenn man von den paar Kleinigkeiten absieht war es ein absolut geniales Konzert – was mir mein Nacken heute auch noch mal attestiert ;)
Auf Kalt!!
Setlist Oberhausen 14.03.2015:
- Intro 2015
- Volle Kraft voraus
- So oder so
- Antikörper
- Willkommen im Nichts
- 1000 Narben
- Noch zu retten
- Leider
- Prototyp
- Himmel, Arsch und Zwirn
- Schock
- Schwarze Witwe 2015
- Zwischen uns
- Rot wie die Liebe
- Vergiss mein nicht
- This is Deutsch
- Eiszeit
- Verrückt
- Miststück
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- Schlachtbank
Eine Antwort
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