Line-Up:
- Jason – Gesang, Gitarre
- Tobi – Gitarre, Gesang
- Michi – Bass, Gesang
- Andi – Schlagzeug
Tracklist:
- The Beginning
- Into the Blue
- Asleep
- Last Page
- Chorus of the Damned
- Moment to die for
- Synonym for Sunrise
- Center of Everything
Adieu OK! sind eindeutig eine Band, die die Möglichkeiten der neuen Medien ausnutzen: ein Hauptaugenmerk liegt auf der Verbreitung ihrer Musik über das Internet, z.B. über ihre Myspace-Seite, die bereits über 175.000 Aufrufe und mehr als 90.000 Plays ihrer Songs verzeichnen kann. Da ist es verwunderlich, dass der Link der Homepage, welche auf der CD angegeben ist, ins Nichts führt. Sehr schade, denn ich hatte mir dort noch ein paar mehr Informationen über die Band erhofft. Doch auch so spricht ihre Musik für sich. Sie selber bezeichnen sich als einen Mix aus Robert Smith und Cindy Lauper, beeinflusst von New Model Army, Nintendo, Capitan Future und viel E-Gitarre. Doch um mit The Cure verglichen zu werden, ist die Musik einfach viel zu punkig und zügig: Adieu OK! legen bei fast allen Ihrer Songs gut los und langsam gibt es kaum. Die Musik ist ein Mix aus sehr vielen verschiedenen Richtungen und Stilelementen, so ist zwar Pop-Punk vorherrschend, allerdings gemischt mit Metalcore, Alternative Rock, Synthie-Pop und Emocore. Für jeden also etwas dabei, allerdings manchmal vielleicht ein wenig zu viel des Guten.
Der erste Track „The Beginning“ fängt mit einer regelrechten Explosion an: Metalcore-Screams und harte Gitarren (fehlt nur der Double-Bass). Doch dann wird der Song ruhiger, zumindest der Gesang. Gitarren sind schön punkig und zügig. „Into the Blue“ hat einen Synthie-lastigen Einstieg, der ein wenig an alte NDW-Hits erinnert. Doch dann entwickelt sich der Song zu einer schönen Punk-Nummer und gefällt. Mit dem nächsten Titel kommt auch die Ballade der Platte: „Asleep“ ist eine ruhigere Alternative-Rock-Nummer, bei der man aber keinesfalls einschläft, sondern von der schönen rauhen Stimme und den Gitarren zum Träumen animiert wird. Doch auch hier sind wieder elektro- und Scream-Parts eingearbeitet, die allerdings ein wenig überflüssig und hineingequetscht wirken. Ein Gesangspart gegen Ende des Songs erinnert mich an einen Track aus „Der Kleine Horrorladen“, obwohl es eine komplett andere Musikrichtung ist, wobei das keinesfalls negativ gemeint ist. Der nächste Track („Last Page“) beginnt sehr elektronisch, einen kurzen Moment dachte ich „kommt da ein Pop-Song?“. Aber nein: da setzten auch schon die Gitarren ein und lassen das ganze zu einer Mischung aus Pop und Alternative Rock werden, die sehr leicht und locker rüber kommt. Leider stören mich die kurzen Scream-Parts ein wenig, da der Song auch ohne einen härteren Unterton funktioniert. Im Gegensatz zu „Chorus of the Damned“, der diese Härte durchaus verträgt. Er ist ein Wechselspiel von Metalcore und Punk mit schönen groovigen Gitarrenriffs. Kurz vor Ende des Songs dachte ich schon, die CD springt, aber das scheint ein gewollter Effekt zu sein. Leider für mich nicht ganz nachvollziehbar und eher nervig. So bekommt der Song ein etwas abgehacktes Ende. Auch „Moment to die for“ geht wieder in die härtere Richtung, gemischt mit Punkigen Vocals und Gitarren. Schön rockig. Der nächste Track – „Synonym for Sunrise“ – erinnert am Anfang wieder an NDW und Synthie-Pop, wechselt dann aber schnell zu den typischen punkigen Gitarren über, versetzt mit einzelnen Scream-Parts: ein schöner fröhlicher Pop-Punk Song. Doch auch hier sind die vereinzelten härteren Einlagen nicht notwendig und eher störend. Sehr gut hingegen gefällt mir der groovige Gitarren-Part, der leider schnell wieder von den Pop-Punk-Vocals abgelöst wird. Wie schon in „Chorus of the Damned“ wurde der Effekt der „springenden CD“ eingesetzt und auch hier gefällt es mir nicht, ein kleiner Wermutstropfen für diesen sonst guten Song. „Center of Everything“ schließt die CD ab. Hier scheint die Band noch mal alle Stilrichtungen vereinen zu wollen: zunächst fängt der Track mit Metalcore an, geht dann aber in Pop-Rock über. Alles ist zu finden: härtere Gitarren, cleane eher in Richtung Blues gehende Gitarren, Screams, Cleaner Gesang, ePiano und ein in der zweiten Hälfte sehr poppiges Schlagzeug, welches mir so gar nicht gefallen will. Irgendwie passt der letzte Titel, oder zumindest die zweite Hälfte davon, nicht ganz zum Rest der CD und hinterlässt einen nicht so guten letzten Eindruck des sonst doch tollen Albums. Insgesamt sind mir teilweise zu viele Stilrichtungen in den Songs. Man erkennt keinen roten Faden, mal hier ein bisschen harte Screams eingeflochten, mal da ein bisschen Synthie dazwischen. Allerdings kann ich nicht behaupten, dass ich die Lieder schlecht finden würde, ganz im Gegenteil. Es wirkt nur noch ein wenig unentschlossen, so als müsse sich die Band erst noch finden, doch ich bin sicher, dass ihnen das auf jeden Fall gelingen wird: Potential haben die Vier Jungs aus Straubing allemal!! Meine Favoriten des Albums sind „Into the Blue“ und „Synonym for Sunrise“, sie machen einfach Spaß. Auf jeden Fall kann ich empfehlen, in dieses Album reinzuhören. Langweilig wirds dabei bestimmt nicht. Von mir gibt es 8/10 Punkte.
Live sind die Jungs auch zu sehen: bisher sind 15 Konzerte in den nächsten Monaten bestätigt. Genaue Termine gibt es auf der myspace-Seite der Band. Und wem die Musik von Adieu OK! gefällt, der kann auf MTV Rookie für die Jungs voten, denn dort gibt es ein Video der Band zu sehen.