Und mal wieder stellte sich die Frage: warum immer Köln?? In Extremo schaffen es irgendwie nicht mehr ins Ruhrgebiet.. Naja, egal, das Konzert muss natürlich sein. Da ist gute Laune garantiert. Zum Glück war es nicht so kalt, wie es an einem 17ten Dezeber hätte sein können und auch wenn es leicht anfing, von oben zu feuchten, war die Stunde Wartezeit in der Schlange zu ertragen. Im Palladium verteilt es sich zwar immer recht gut, aber allzu spät sollte man nicht kommen, wenn man in der ersten Reihe stehen will. Das hat dann aber auch noch geklappt. Allerdings relativ weit außen, was zwar den Nachteil hat, eine schlechtete Position zur Bühne zu haben (daher sind meine Bilder auch nicht so der Bringer.. bin etwas enttäuscht), aber den Vorteil, dass es einfach ruhiger zugeht. Weniger Gedränge. Und da wir einen Konzertneuling von unter 1,6m dabei hatten, sind wir lieber auf Nummer sicher gegangen. Und wir hatten dann sogar noch Platz zum Hüpfen.
Die Vorband – bis wir vor der Bühne standen, wusste keiner von uns, dass es überhaupt eine geben würde – hieß „The Black Sheep“. Vier Mädels aus Köln, ca. alle so um die 18. Und dafür machten sie es richtig gut, rockige Musik so etwa in die Richtung von Die Happy. Und auch wenn nicht jeder Ton einwandfrei saß, wurde es nicht langweilig. In ihr Debutalbum, welches Anfang nächsten Jahres herauskommt, sollte man vielleicht mal reinhören.
Gegen kurz vor 21h ging es dann mit In Extremo los, zunächst mit einem Intro, bei dem das Pferd des Covers der neuen CD auf dem Bühnenvorhang zur Tat ritt. Dann fiel der Vorhang und die Band stand auf der Bühne. Und direkt wurde es vorne warm… Pyros stahlen doch ganz schöne Hitze aus (sind aber ziemlich schwer mit der Kamera einzufangen). Mal wieder habe ich mir gedacht, ich hätte die neue CD wohl doch öfter hören müssen, viele Lieder kannte ich kaum oder gar nicht. Aber natürlich waren auch altbekannte Klassiker dabei wie „Spielmannsfluch“, „Küss mich“, „Vollmond“ (wie immer mit Flitteruntermalung) „A vis lo lop“ oder auch die durch den Bundesvision Song Contest bekannte Single „Liam“. Klar kann eine Band nicht immer alle Hits spielen, je mehr CDs, desto mehr Lieder und ein bunter Mix aus allen Jahren wird schließlich meist geboten, doch fehlten mir persönlich Songs wie „Galgen“, „Rattenfänger“ oder „Herr Mannelig“.
Die neuen Songs sind insgesamt (natürlich mit Ausnahmen) nicht so gut wie die Songs von der „Verehrt und angespien“ oder „Sünder ohne Zügel“. Auch auf das Duett mit der Sängerin von „The Black Sheep“ hätte man getrost verzichten können, für sie war es allerdings sicher ein absoluter Moment. Da merkte man noch die Unerfahrenheit, sie schaute immer wieder zu Micha hin um zu sehen, wann sie was machen sollte. Ebenfalls wirkte ihre Stimme im Vergleich zu Michas doch recht dünn, gegen so eine ausdrucksstarke Stimme kommt aber einfach auch kaum einer an. Insgesamt hat sie es aber gut gemeistert.
Da einer von der Crew Geburtstag hatte, bekam Peter dann auch noch ein Ständchen gesungen (nachdem ich es ja schon geschafft hatte, soo viele Leute zu seiner Geburtstagsfeier einzuladen *g*), schließlich war das Konzert genau an seinem Geburtstag. Mal eine etwas andere Art, seinen Geburtstag zu feiern.
Ich bin ja schon gespannt auf die DVD, denn das Konzert wurde für eine DVD aufgezeichnet, die nächstes Jahr auf den Markt kommen soll. Ob man da auch die kleineren Patzer bei der Pyro-Show sieht? Der Pyrotechniker hatte nämlich teilweise seine Probleme, weil die Pyros nicht oder nicht im richtigen Moment zündeten. Auch Yellow Pfeiffer musste statt mit einer brennenden Stange dann einfach nur mit einer Stange jonglieren. Das Feuer wollte nicht so richtig. Schade. Aber ich glaube, die meisten im Publikum haben die kleineren oder auch größeren Problemchen mit dem Feuerwerk gar nicht mitbekommen. Doch da er genau vor uns stand und wir eine gute Sicht auf den Computer hatten, der das ganze steuerte, ist uns sein verzeifeltes Gesicht manchmal schon aufgefallen.
Was ich auch noch nie gesehen habe und ich sehr beeindruckend fand, waren die mindestens 2 Blinden, die auf dem Konzert waren. Denn auch wenn man nichts sieht, ist das Konzertfeeling sicher deutlich zu spüren und es ist eine ganz andere Atmosphäre als daheim auf CD. Doch wenn wir uns schon bei manchen Kanonenschlägen total erschrocken haben, wie muss das erst für die beiden gewesen sein?
Mit den Zugaben ging das Konzert bis kurz nach 23h. Da war noch Zeit für den Merchandise-Stand und eine Cola. Natürlich in extra Sängerkrieg-Bechern, extra dafür angefertigt. Wie immer hat sich das Konzert gelohnt, doch als Fan der alten CDs muss ich sagen, dass sie früher noch einen Tick besser waren. Aber trotzdem freue ich mich immer wieder aufs Neue und wurde noch nie enttäuscht.
Bericht von Huepfmaus.