The BossHoss – 15.11.2007Kurz vor 19 Uhr fanden wir uns vor der Garage in Saarbrücken ein und gesellten uns zu den wartenden Fans. Wir nutzten die verbleibende Zeit bis zur Öffnung, um uns ein wenig unter den Fans umzuschauen. Hier wurde schon deutlich: den typischen BossHoss-Fan gibt es nicht. Natürlich waren einige Cowboy-Hüte zu sehen, aber der größte Teil der Fans aus allen Alters- und Gewichtsklassen verzichtete auf diese Kopfbedeckung.
Beim Einlass wurden wir vom Tourmanager Ralf abgeholt und es ging direkt Backstage, wo wir ein kurzes Interview mit Boss und Hoss führen konnten. Da ich meine Notizen auf dem iPhone gespeichert hatte, führte das gleich zu Nachfragen, wie zufrieden ich denn sei und wie die Akkulaufzeit des Geräts wäre. Lange Fachsimpeleien über technische Spielereien gab es aber nicht, wir wollten die Band jetzt auch nicht zu lange aufhalten, immerhin waren sie schon einige Tage auf Tour, mit gerade mal einem Tag Pause und sie mussten sich auch auf das Konzert vorbereiten.
Im Anschluss an das Interview haben wir uns vor der Bühne ein wenig umgesehen und beobachtet, wie sich die Garage langsam gefüllt hat. Andrea hat sich noch ein T-Shirt und die limitierte Edition der neuen CD, die es zusammen mit einer DVD gibt gekauft. Übrigens ein Tipp für alle Konzertbesucher: statt 15 Euro für die normale CD kostet die Box mit DVD nur 20 Euro und die DVD enthält neben 88 Minuten Live-Aufnahmen auch noch vier Videos (Hey Ya, Hot in Herre, I say a little prayer und Rodeo Radio) und drei Specials, vor allem das Canada Tour Diary.
The BossHoss – 15.11.2007
Die Garage füllte sich dann auch langsam und die Zahl der (teilweise wohl frisch am Merch erstandenen) Cowboy-Hüte erhöhte sich deutlich. Kurz vor Beginn des Konzerts war der Saal dann auch gut gefüllt – nicht überfüllt, ziemlich genau die Menge Menschen, bei denen ein Konzert Spass macht. Man konnte sich noch bewegen und ohne Unfälle die Bar erreichen.
The BossHoss – 15.11.2007Als Vorband hatten The BossHoss die Band „The Blue Sinners“ aus Uelzen, die über mp3.de an den „Job“ gekommen sind. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als „Hingerotztrockvomfeinsten“. Mit Sicherheit keine schlechte Band, auch wenn sie sich mit dem Saarbrücker Publikum offenbar etwas schwer taten. Mehrfache Aufrufe, doch etwas nach vorne zu kommen oder den noch vorhandenen Platz zum Tanzen zu nutzen verpufften praktisch wirkungslos. Trotzdem kann es nicht schaden, mal ein Auge oder besser Ohr in Richtung dieser Band offen zu halten.
Nach einer Umbaupause von gefühlten zwei Stunden kamen dann The BossHoss auf die Bühne. Cowboyhüte wurden geschwenkt und im Standard-Rock’n’Roll-Konzert-Eröffnungsgekreische des Publikums waren reichlich „Yeehaw“-Rufe zu hören. Die vorab von Hoss „angedrohten“ 120% auf der Bühne waren auf keinen Fall übertrieben, gleich zu Beginn mit „Stallion Battalion“ lieferten sie eine perfekte Show: Country-Rock’n’Roll vom feinsten.
The BossHoss – 15.11.2007Bei der Songauswahl lag der Schwerpunkt ganz klar bei der aktuellen CD, aber auch alte Songs wurden gespielt, u.a. „Hey Ya!“, „Rodeo Queen“, „Hey Joe“, „Ca Plane Pour Moi“, „Rodeo Radio“ und vor allem „Sabotage“ ist live ein Hammer. Das alles wurde begleitet von einer Show, bei der alles zusammen gepasst hat: das Licht, das Posing und die Sprüche zwischen den Songs. Auf der Bühne wird stilecht ein breites, leicht genuscheltes Englisch zum Besten gegeben, wie man es von einer Band aus „Börlin, Mississippi“ erwartet.
The BossHoss live sind wirklich eine Party – aber mit „Cowboy-Fasching“ hat das absolut nichts zu tun. Man darf sich nicht von der Show davon ablenken lassen, dass hier keine untalentierten Spassvögel auf der Bühne stehen, die außer einer Cowboy-Show nichts zu bieten hätten, im Gegenteil: das sind professionelle und erfahrene Musiker, die nicht nur eine fantastische Live-Show abliefern und gelungen fremde Songs im eigene Stil umsetzen können, sondern auch Songs schreiben können. Und der Spass kommt dabei auf keinen Fall zu kurz.
Bericht von Huepfmaus.
