Am 14.12.03 ging es auf nach Oberhausen zu den Ärzten, genauer gesagt sogar zum Geburtstagskonzert von Bela.
In Oberhausen angekommen begann es auch schon zu regnen – wie fast immer wenn die Ärzte spielen. Beim Warten vor der Halle wurde man etwas nass, als ich mich dann grade unter das Dach vor der Halle quetschen konnte, kam eine Ansage das Innenraumkarteninhaber zum Seiteneingang müssen. Ich ging dort hin und dort warteten schon einige 100 Leute. Leider gab es kein Dach und es begann auch noch in strömen zu regnen, so dass dann alle klitsch nass waren. In der Halle mussten dann die Karten komplett abgegeben werden und man bekam ein gelbes Bändchen, als Zeichen dafür, dass man in den Innenraum darf. Im Innenraum endlich angekommen sah ich einen Wellenbrecher, was mich sofort missmutig stimmte. Ich ging aber erstmal zur Garderobe, wo mich zwei Ärzte-Fans darauf hinwiesen, dass ich noch einen Stempel bräuchte um vor den Wellenbrecher zu dürfen. Den holte ich mir sofort und gab dann erst meine Jacke ab.
Gegen 20 Uhr begann die Vorband Fettes Brot. Sie wurde sehr gemischt aufgenommen und ich habe sie mir auch nur 2 Lieder lang angeguckt, das ist einfach nicht meine Musik.
Kurz nach 21 Uhr begann dann das Intro mit dem schönen Abschlusssatz: “Wenn in der Halle kein Platz mehr ist, kommen die Ärzte auf die Bühne“. Dann ging es los mit dem Song „Nicht Allein“, wodurch ein riesiges Gequetsche und Gedrängel entstand, was auch bei „2000 Mädchen“ nicht aufhörte. Als dritter Song folgte dann „Richtig schön evil“, bei dem der alte Slime-Klassiker „Polizei SA/SS“ eingebaut wurde. Dann gabs auch schon die erste Ansage, bei der das Publikum Bela erstmal ein Ständchen sang – anschließen gab Farin bekannt, dass das Konzert für eine Live-DVD aufgenommen wird. Dann ging es unter tosendem Applause weiter mit „Hurra“ und die Menge sortierte sich, in die die Pogen wollen und die andern, die es damit nicht zu am Hut haben.
Die Drei Jungs aus Berlin spielten sehr viele neue Lieder von ihren beiden letzten Alben.
Aber natürlich fehlten auch die obligatorischen Showeffekte nicht. Bei „WAMMW“ trat Farin in einem weißen Anzug (bekannt aus dem Video vom Schunder-Song) auf, den ihm Bela dann Auszug und im Hintergrund war eine riesige Diskokugel zu sehen. Bei „Dinge von Denen“ spielte Rod ganz alleine an einem echten Piano und bei „die Nacht“ fingen bei dem Gesicht auf Belas überdimensionaler Bassdrum die Augen an rot zu leuchten. Natürlich wurden auch alte Songs gespielt wie „Revolution“, „Opfer“ oder „Schrei nach Liebe“.
Bei „Schrei nach Liebe“ erschien auf der großen Lichtleinwand ein riesiges Hakenkreuz, welches immer wieder zerstampft wurde. Zu meiner Freude wurde auch eine neue extrem punkige Version von „Meine Explodierte Freundin“ gespielt. Farin meinte zwar, dies wäre eine Weltpremiere, aber das Lied wurde früher irgendwann schon mal Live gespielt. Trotzdem haben die drei sich verspielt und mussten noch mal neu anfangen.
Die traditionell lustigen Ansagen waren zwar weniger als sonst, aber einige gab es dennoch. Zum Beispiel lieferten sich Bela und Farin ein Rededuell was nur aus Titeln der Ärzte bestand oder Farin lies das Publikum klatschen, allerdings geräuschlos und in Zeitlupe, ein sehr lustiges Bild, ich hoffe es kommt auf die DVD.
Nach gut 2 Stunden gingen die Ärzte von der Bühne und es blinkte groß Umbaupause auf der Leinwand. Es wurde umgebaut und nach ca. 7 Minuten kamen die drei wieder auf die Bühne und spielten eine knappe halbe Stunde unplugged. Unter den Songs waren das Medley von der „Rock`n`Roll Realschule“, „Monsterparty“ und „Langweilig“. Bei „Monsterparty“ ging Belas Fantasie mit ihm durch und es wurde sehr eckelige, die genaue Beschreibung lass ich an dieser stelle lieber, es sei nur ein gesagt, es ging darum, wie man erbrochenes wieder aufisst.
Anschließend wurde wieder umgebaut und es tauchten plötzlich Fettes Brot auf der Bühne auf und rappten. Dann kamen DÄ wieder auf die Bühne und spielten den Refrain von „FaFaFa“. So ging dies im Wechsel bis die Securities auf die Bühne stürmten und die Brote herunter zerrten. Dann ging es weiter mit Liedern der Ärzte. „Ist das Alles?“ und „Manchmal haben Frauen“ folgten. Dann trommelte Bela wild auf seinem Schlagzeug rum und alle drei gröhlten Westerland ins Mikro und es kam eine sehr komische Gestalt auf die Bühne mit einem „Wester Wester Land“-Schild. Natürlich folgte das Lied „Westerland“ und zum Abschluss gab es dann noch eine über 10 Minuten lange Version von „zu Spät“, damit aus Belas Geburtstag herausgefeiert wurde.
Dann war das Konzert auch zu ende und Rod schloss es mit den Worten ab „I Love you“.
Ich muss sagen, ein ganz ordentliches Konzert der drei. Insgesamt knapp 4 Stunden Musik. Eine 3/4 Stunde Fettes Brot und 3 Stunden die Ärzte. Leider war, meiner Meinung nach, die Setlist nicht so gut. Viel zu viele neue Stücke und der Unpluggedteil war auch nicht nach meinem Geschmack, dafür hätte ich mir lieber ältere Stücke gewünscht wie „Hütchenspiel“, ein „Lied für dich“, „Elke“, „Blumen“,…