So kann es enden: Im Größenwahn ;)
Aus dem einstigen Traum von fünf bodenständigen Jungs, eine Band zu gründen und die Welt zu erobern ist offensichtlch Wirklichkeit geworden. Bisher haben die Jungs aus Baden-Württemberg drei erfolgreiche Alben veröffentlicht, spielten über 500 Liveshows in Europa und Asien, traten in TV-Shows auf und nun steht das vierte Album in den Startlöchern. Am 05. September erscheint das neue Album „Megalomania“ und die Band ist immer noch in Originalbesetzung unterwegs. Heutzutage kaum noch vorstellbar, dass Freunde in einer Band dermaßen zusammenhalten und ihr Ding durchziehen. Respekt an dieser Stelle von mir!
Offensichtlich war es den Jungs bewusst, dass sie nach dem dritten Album etwas anders machen wollen. Altes hinter sich lassen und das nächste Kapitel in ihrer Karriere aufschlagen – das war der Plan. So verschanzten sich Hannes, Jim und die anderen drei im Studio, um an den Songs zu arbeiten und diese aufzunehmen.
„Irgendwann hat das Ganze eine gewisse Eigendynamik entwickelt, gegen die wir nicht mehr ankämpfen konnten – und letztlich auch nicht wollten“, so Sänger Hannes Braun. Und sein Bruder und Gitarrist Ande Braun ergänzt: „Wir wollten neue Wege bestreiten, so viel ist klar.“
Line-Up:
- Hannes Braun – Gesang
- Jim Müller – Gitarre
- Ande Braun – Gitarre
- Steffen Haile – Bass
- Andreas Schnitzer – Drums
Tracklist:
- DNA
- Maniac Ball
- VIP In Hell
- Fireflies
- Deadly
- God In You
- Running Free
- Legion Of The Legendary
- The Final Dance
- Ticket To Paradise
Bonustrack auf Ltd. Edition Digipak:
- Golden Cage
Als ich das Album-Cover zum ersten Mal sah dachte ich mir: Oh mein Gott, jetzt werden die Jungs erwachsen und suchen sich eine neue musikalische Richtung. Gut, erwachsen waren sie schon länger, aber wenn man plötzlich sein Band-Logo erneuert und dann noch als Titel „Megalomania“ (zu deutsch: Größenwahn) wählt, dann macht man sich schon so seine Sorgen. Schaut man sich die Fotos aus dem aktuellen Fotoshooting an, dann stehen die Haare nicht mehr und den „animal print“ haben die Jungs auch abgelegt. Stattdessen baut man auf viel schwarz und auf Hochglanz polierte Schuhe. Der rote Teppich und die Limo dürfen bei dem Albumtitel natürlich auch nicht fehlen. Stilecht und vom Konzept her gesehen Note 1 fürs Artwork. Als der erste Song „DNA“ veröffentlicht wurde, habe zumindest ich mich wieder beruhigt. Der Song klingt anders als alle bisher veröffentlichten Songs, da Hannes gesanglich wesentlich tiefer ansetzt und auch etwas rauher klingt. Man bedient sich elektronischer Elemente und lässt das Ganze noch pompöser klingen als vorher. Mir gefällt’s sehr gut und da wir doch alle die Musik bzw. den Rock im Blut oder besser gesagt in den Genen haben, dürfte sich der Kracher auch ganz schnell ins Hirn der Fans gebrannt haben. Gut, darum geht es im Text nicht wirklich – sondern um Männer, Frauen und Sex. Die „Bad Boys“ kriegen halt immer die geilsten Frauen ab ;)
Ganz schön schlau, den ersten Track auch gleich zur Single zu machen. So wusste eigentlich jeder, was ihn bei der CD erwartet. Denn nach dem ersten Klopper kommt auch schon der nächste Ohrwurm um die Ecke „Maniac Ball“, der Ball der Verrückten, bei dem mich gerne jemand zum Tanz auffordern darf. Mein absoluter Lieblingssong auf dem Album.
Bei „VIP In Hell“ musste ich zuerst an den Spruch „Sicher komme ich in die Hölle – aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk“ denken. Ein schneller Stampfer mit eingängigem Mitsing-Refrain.
Ja die Jungs um Hannes und Jim haben es richtig gemacht: Dem Hörer darf man keine Verschnaufpause lassen – immer mitten auf die 12. Mit „Fireflies“ kommt dann die erste Verschnaufballade um die Ecke, wobei ich auf das Keyboard-Intro mit Pauken und Trompeten hätte verzichten können. Hier kann aber Hannes seine Stimme mal wieder richtig schön entfalten. Eine Ballade zum Schmachten und Zurücklehnen.
Weniger bombastisch ist das Herz zerreissende und herrlich leidende „Deadly“ ausgefallen. Die Halb-Ballade fetzt mit Bon Jovi ähnlichem Intro und einem schönen Hardrock-Rhythmus, der sich zum Refrain hin langsam steigert. Einfach schön und ganz und gar nicht „tödlich“, sondern zum Sterben schön.
Bei „God In You“ wird es im Intro wieder elektronischer und ein Tribal-Drumming gibt den Rhythmus an. Auch hier bauen Kissin’ Dynamite wieder mehr auf Backing Vocals und der Bass von Steffen schiebt den Song richtig schön nach vorn.
Erwähnenswert ist auch noch der Song „Legion Of The Legendary“, der etwas aus der Reihe fällt. Hier treffen elektronische Elemente auf fette Choräle, kreischende Gitarrensoli und -riffs und Hannes’ tiefen Gesang, wie man ihn schon von „DNA“ her kennt. Egal was auch kommen mag: Hannes und seine Kämpfer sind bereit.
„The Final Dance“ ist noch nicht wirklich der letzte Tanz auf dem „Maniac Ball“ oder auf der CD, bremst das Album aber spontan ab, bevor es mit dem harmonischen „Ticket To Paradise“ zu Ende geht.
Aber was schreibe ich da – nichts ist zu Ende. Denn ich denke, dass Kissin’ Dynamite mit dieser Scheibe wieder einen großen Sprung nach vorn schaffen werden. Ohne diese Jungs wäre die Glam- oder Sleaze-Metal Welt ein Stückchen ärmer. „Megalomania“ rockt von vorne bis hinten und darauf dürfen sich Kissin’ Dynamite aber auch wirklich etwas einbilden – von mir aus auch ein wenig größenwahnsinnig werden, solange sie immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen. Neue CD, neuer Look – Steht ihnen gut! Und ich denke den Fans wird es genau wie mir gefallen :)
7 Antworten
RT @venuemusic: Review: Kissin‘ Dynamite @kissindynamites – Megalomania – http://t.co/4Ow0vrQSCc
RT @venuemusic: Review: Kissin‘ Dynamite @kissindynamites – Megalomania – http://t.co/4Ow0vrQSCc
@venuemusic Kissin’ Dynamite – Megalomania:
So kann es enden: Im Größenwahn
Aus dem einstigen Traum von fünf… http://t.co/3HLxI5IOC0
Marzia Del Negro liked this on Facebook.
venue music liked this on Facebook.