– PPPPPPPPPIIIIIEEEEEEEEEEEEPPPPPPPP – „Häh? was wo? schon 4:50 Uhr? Ich muss Aufstehen, in einer Stunde geht der Bus zum Bahnhof. Müüüüüdde“ So erging es mir am 15.3.03, als ich zum Abschluss-Konzert der „Kegeln für Kreuzberg Tour“ der Ärzte wollte.
Ok, nach 11 Stunden Bahnfahrt war ich dann endlich mit Freunden von mir in Rottweil angekommen. Nach ca. einer 1/2 Stunde Fußweg hatten wir auch die Halle gefunden, wenn man es Halle nennen konnte. Es stellte sich als ein altes Kraftwerk, dass von innen her wirklich total alt aussah und richtig kalt war. Nicht gerade ein idealer Ort für ein Konzert, dachten wir uns. Aber es sollte alles anders kommen als gedacht. Punkt 20 Uhr kamen dann 3 Leute, alias Bela, Farin und Rod auf die Bühne. Und schon ging es mit dem „Ärzte Theme (Instrumental)“ los. Anschließend kamen „Ein Sommer nur für mich“, „Alleine in der Nacht“ und „Radio Brennt“ inklusive „Dauerwelle vs. Minipli“. Natürlich fing das Publikum sofort an zu toben. Ein Gedränge und Geschiebe vorne in den ersten Reihen, daher bin ich schnell zurück, wo dann ein gepflegter und relativ sauberer Pogo stattfand.
Zur Mitte dieses Konzert kann man eigentlich nicht so viel sagen. Es war halt wie immer: Bela und Farin machten sich gegenseitig auf der Bühne fertig, wobei Bela wirklich nur Müll geredet und gesungen hat, man konnte eindeutig merken, dass er vor dem Konzert schön einiges gehoben haben musste. Aber es sei ihnen gegönnt. Aber sonst war wirklich alles wie immer, super Stimmung, viel Pogo und Crowd-Diving, wie man es so kennt, aber Stopp, etwas war doch anders. Es wurden natürlich wieder seltene Sachen gespielt wie „Teddybär“, „Die Ärzte“ oder „Käpt`n Blaubär“. Es war halt die Clubtour, nur diesmal spielten sie auch Klassiker, anders als bei den anderen Konzerten, zum Beispiel „Schunder Song“ oder „Angeber“.
Naja… irgendwann nach 2 Stunden oder so, spielte Einer von den Dreien ein Panflöten-Solo, ziemlich lange sogar. Und die Melodie ging sofort ins Ohr und die Fans „lallten“ mit. Das einzige Problem was daraus wurde, die Fans sangen es jetzt nach jedem Lied noch mal, was bedeutet Bela, Farin und Rod stimmten auch immer wieder mit ein und bauten es in ihre Lieder ein, irgendwann ging es mir echt nur noch auf die Nerven, aber lustig war es schon. Nach 2 1/2 Stunden riefen die Fans nach „Westerland“. Daraufhin wurde ein Mädchen gefragt was es hören wollte, die Antwort war natürlich „Westerland“. Das fand Farin zu primitiv und fragte ein weiteres Mädchen und die Antwort war „Popstars“… aber irgendwie kam das nicht zu Stande und es wurde „Männer sind Schweine“ draus, zumindest sollte es das Lied werden, aber Farin hatte keine Ahnung mehr von den Akkorden die er spielen musste und den Text konnte er zumindest von der ersten Strophe eh nicht mehr und dann haben sie das Lied nach der zweiten Strophe abgebrochen, war auch besser so ;-)Danach kamen natürlich wieder „Westerland“- rufe und dann meinte Bela: „Mmmmmh…….. Mysteryland“. Dies hatten natürlich einen Freudeschreie der Fans zur Folge also, spielten sie „Mysteryland“. Anschließend folgte Westerland und dann nach über 3 Stunden ging das Licht wieder an, die Rausschmeiß-Musik ertönte und die Crew kam auf die Bühne und wollte anfangen abzubauen. Doch auf einmal rannten 3 Gestallten wieder auf die Bühne, nämlich Bela, Farin und Rod. Zum erstaunen Aller (und besonders der Crew) nahmen die Drei ihre Instrumente und spielten „Elke“. Danach verschwanden sie wieder und die Crew stürmte sofort auf die Bühne und nahmen die Mikros ab, dass sie ja nicht noch einmal in die Versuchung kommen.
Das Konzert war absolute Klasse und es gab wie schon auf der gesamten Tour nur Punkklassiker zu hören wie „Hurra“, „Elke“, „Revolution“, „Langweilig“, „Bravopunks“, „Ihr Helden“ und wie sie alle heißen und dafür wurden die „Kommerz-Lieder“ weggelassen, also das, was man sich von einer Club-Tour erwartet. Es war nun irgendwann nach 23 Uhr, allerdings fährt der erste Zug erst um 5:13 Uhr. Also haben wir einen MC Donalds (dieses Lied wurde natürlich auch gespielt gesucht und natürlich nicht gefunden. Aber die Bahnhofskneipe hatte bis 3 Uhr auf und dort fanden sich immer mehr Ärzte Fans ein. Um kurz nach 3 Uhr wurden wir dann dort rausgeschmissen, aber wir, gar nicht dumm haben uns in den Vorraum der Kneipe gesetzt, na ja….aber da durften wir auch nur bis viertel vor 4 Uhr bleiben. Aber was nun? Bahnhof hat noch zu. Bis dann eine Freundin von mir auf die Idee war, dass wir uns in eine Bank setzen könnten. Gesagt, Getan. Wir also mit 15 Leute auf zur Bank und dort dann noch die Nacht bis 5 Uhr verbracht. Dann zum Bahnhof und 13 Stunden später war ich wieder zu Hause. Ich muss sagen ein super aufregendes Wochenende, mit einem super Ärzte-Konzert.