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Nudo tra i Canibali (Die Ärzte) – Coesfeld 3.3.2003

Konzertbericht von „Nudo tra i Canibali“ alias „Nackt unter Kannibalen“ alias „Die Ärzte“

Wir schreiben den 03.03.03. Ein seltsames Datum. Ein seltsamer Tag. Ganz Deutschland feiert. Sie feiern Rosenmontag. Ganz Deutschland? NEIN!!! Ein kleines Städtchen im Münsterland ist heute im Ausnahmezustand, es heißt Coesfeld. Denn dort soll heute Abend eine italienische Ska-Band spielen, sie heißt: „Nudo tra i Canibali“ bzw. „Nackt unter Kannibalen“

Nein, diese Band gibt es nicht, keine Angst, aber irgendwie gibt es sie doch, nur unter dem Namen „Die Ärzte“ aus Berlin (aaaaaaaaaauuuuuuuuussssss Berlin). Es sollte das Auftaktkonzert der geheimen Clubtour sein, daher auch dieses Pseudonym. Ich machte mich also am 03.03.03 mit zwei Freundinnen auf zum Konzert. In Coesfeld angekommen warteten auch schon ca. 300 Fans vor der Halle. Um 19 Uhr wurden wir dann alle erlöst und durften in die Halle, wenn man diese so nennen konnte, es war wirklich ein sehr kleiner Club, bei dem man an der Seite auf einer Tribüne stehen konnte und halt direkt vor der Bühne, wo aber grade mal 30 Reihen hinpassten. Punkt 20 Uhr betraten 3 Gestalten mit Schnurrbart die Bühne. Es waren Bela, Farin und Rod. Aber mit Schnurbart? Ja, richtig. Sie hatten sich ein bisschen als Italiener verkleidet, aber die Schnurrbärte fielen sofort ab, so dass man sie erkannte. Dann ging es auch schon los. Es fing an mit dem „Ärzte Theme (Instrumental)“. Anschließend folgten „Ein Sommer nur für mich“, „Alleine in der Nacht“ und „Radio brennt“ inklusive „Dauerwelle vs. Minipli“. Ein ungewöhnlicher Anfang, der aber super ankam, denn die ganze Halle verwandelte sich binnen Sekunden in einen brodelnden Pogo-Kessel und wirklich jeder machte mit. Nach den ersten Liedern konnte Farin sich nicht verkneifen und fragte, wer denn weniger als 40euro für die Karte ausgegeben hatte, da diese bei Ebay für stellenweise über 100Euro verkauft wurden. Bela meinte dazu nur, dass sie für die nächste Tour gleich alle Karten bei Ebay verkaufen würden.

Dann ging es auch schon weiter, die Band war in Bestform und die Fans drehten regelrecht durch. Pogo und Crowd-Diving ohne Ende. Ein Beispiel hierfür ist, dass das Lied „McDonalds“ kurzer Hand in „Ikea“ umgewandelt wurde. Doch dann kam es zu meinem persönlichen Höhepunkt des Abends. Die Ärzte spielten das Lied „Die Ärzte“, was sie nach eigenen Angaben zuletzt 1983 gespielt haben. Ein sehr geiles Lied und die Jungs sollten das mal bitte schön endlich auf CD rausbringen. Aber das war noch längst nicht alles, es sollte noch ein Konzert der Superlative werden. Nachdem Farin ca. 7 mal das Lied „Käfer“ anfangen musste, da ihm der Text nicht mehr passte, kam es zu einem weiteren Höhepunkt. Es ist ja eine Clubtour und das heißt es werden B-Seiten gespielt und so war es auch, denn es folgte das Lied „Käpt`n Blaubär“.

Dann ging es normal weiter, wenn man das bei dieser Band so nennen kann. Endlose Ansage zum totlachen und Textänderungen ohne Ende. Lustige Momente waren auch, als Farin glatt 3 mal den Text vergas (ja ja die Herren werden alt ;-) ). Vor „Rock Rendevouz“ wurde schließlich verkündet, dass Bela und Farin auf Westerland heiraten wollen, was vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Aber es ging weiter im 4/4-Takt. Denn bei dem „Monsterparty“ gab es glatt 5 Solos. Nämlich Gitarre von Farin und der unglaubliche Rod: am Bass, am Stirnband, am Keyboard und am BH. Aber der Abend ging nun dem Ende zu. Als die 3 zum traditionellen „Gute Nacht“ als A Cappella-Version schreiten wollten, überraschend sie alle. Sie sangen das Lied, aber auf italienisch und Bela genoss dazu 1 Glas Wein. Und dann verließen sie die Bühne, aber das sollte noch nicht alles gewesen sein. Die Fans riefen energisch „Westerland“ und dann kamen sie zurück und sangen es, aber A Cappella. Dies sollte aber nicht reichen, denn danach folgte das selbe Lied nur „richtig“. Dann ist das Konzert nun also zu Ende, dachten alle. Aber da weiter gefeiert wurde, kamen die 3 noch mal raus und Farin meinte „Ihr habt uns erpresst“ und es folgte „Paul“. Also noch einmal die volle Party. Aber dann war das Konzert endgültig zu Ende.

Ich kann nur sagen, dass es eine hammer Show war, allerdings ohne große Hits. Denn es fehlten Lieder wie „Manchmal haben Frauen…“, „1/2 Lovesong“, „Schrei nach Liebe“, „Schunder Song“, „Elke“, „Rebell“ usw.
Dafür gab es Lieder zu hörn, die sonst eher selten zu hören sind, wie „FaFaFa“, „Friedenspanzer“ „Teddybär“, „Käp`n Blaubär“, „Spitz wie Lumpi“, etc. Eine weitere Auffälligkeit der Setlist war, das es fast nur Punkrocknummern gab wie z.B. „McDonalds“, „Ihr Helden“, „Hurra“, „Friedenspanzer“, „Käfer“, „Biergourmet“, „HeyHuh“, und es gab im ganzen Konzert nur 4 ruhige Lieder („Zu Spät“, „Teddybär“, „Komm zurück“, „Ich weiß nicht ob es Liebe ist“). Ich muss sagen, es war eine geile Punkrockshow und ich freue mich aufs Tour-Abschluss-Konzert in Rottweil.
Autor: Dommö

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