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Schandmaul – 6.7.2002 – Erlangen – Stadtfest

Als ich letzte Woche von einem Bekannten erfahren habe, dass Schandmaul beim Stadtfest in Erlangen spielen sollten, gab es für mich nur noch einen Gedanken. Es ist umsonst, es ist draußen, das muss ich mir anschauen!

Der Auftritt auf der Hauptbühne am Schlossplatz war auf 22.00 Uhr angesetzt, also begab ich mich mit meinem Anhang bereits eine halbe Stunde vorher vor die Bühne, da trafen wir schon gleich den Stefan von Fiddler’s Green, der meinte, an seinem einzigen freien Samstag in diesem Sommer möchte er sich Schandmaul auch nicht entgehen lassen. Na das will ja schon etwas heißen. :-)
Vor der Bühne tümmelten sich bereits die Hardcore – Schandmaul – Fans, ein paar frei herumlaufende Kinder und zu meiner großen Freude hatte auch ein Teil des Fiddler’s Fan – Clans seine Zelte dort aufgeschlagen.
Hubsi, der Bühnentechniker, Lichtler, Manager und Basser von Schandmaul koordinierte den kompletten Bühnenumbau, der für die zu erwartende Show verdammt schnell ging und war, obwohl die Big Band, die vorher gespielt hatte, mit ihrem Abbau ziemlich getrödelt hatte, auch pünktlich fertig. Als es aber zum Ultrakurz-Soundcheck ging, tauchten erste Probleme auf. Keine Monitorbox passte zum entsprechenden Musiker und ein kleines, unbedeutendes Mikrokabel, nämlich das von Thomas‘ Gitarre war plötzlich total im A…. was zur Folge hatte, dass einige Songs von der Setlist gestrichen werden mussten.
Das ist eben das, was an Festivals immer ein Problem darstellt: Wenn man eine vorgeschriebene Spielzeit hat und zu einer bestimmten Zeit aufhören muss – und es klappt eben auch nicht immer alles wie am Schnürchen – werden die Songs gekappt. :-(
Nichtsdestotrotz wurde alles 100%ig behoben, auch während der Show gab es keine technischen Probleme mehr (Ihr habt euer Zeug echt gut gemacht!) und mit 25 Minuten Verspätung legten Schandmaul mit „Dudelzack“ und „Teufelsweib“ gleich los. Mittlerweile hatten sich die Kids hinter mir größtenteils entfernt, stattdessen war der gesamte Schloßplatz gerammelt voll mit einem gemischten Publikum. Von 7 bis was weiß ich wie viel Jahren standen bzw. saßen die Leute vor der Bühne und gingen ordentlich ab. Auch ich konnte nicht anders und ließ mich von der hüpfenden Menge mitreißen. Das geht echt auf die Kondition bei lauter schnellen und fetzigen Folk-Rock-Stücken wie „Die letzte Tröte“,“Gebt Acht“ oder „Herren der Winde“, Zeit zum Verschnaufen hatte man nur während einiger kurzen Passagen in Stücken wie „Wahre Helden“ oder bei „Frühlingstanz“. Im Publikum herrschte eine Bombenstimmung, wie auch Hubsi bemerkte: „Die Franken können feiern!“. Aber abgesehen von einigen Aufforderungen, doch etwas zu hüpfen (Am vorderen Drittel des Publikums lag das aber garantiert nicht! *g*) zog die Band ihre Show größtenteils sehr professionell ab und suchte wenig Kontakt zum Publikum. Schade, ein positives Feedback von Seiten der Band gehört meiner Meinung nach eigentlich schon auf ein wirklich gutes Konzert.

Wie oben erwähnt, ließen Schandmaul einige Stücke von der Setlist weg, da ihnen die vorgeschriebene Zeit im Nacken saß, dennoch spielten sie 2 Zugaben: „Powerdudler“ und zum Chill-Out die Ballade „Willst Du?“.

Da das Konzert draußen war und ich luftige Klamotten hatte, habe ich zwar nicht sonderlich geschwitzt und ich hatte auch keine Atemnot (was bei mir bei Hallenkonzerten desöfteren vorkommt), dafür war ich körperlich total am Ende. Ja, hüpft ihr mal eineinhalb Stunden ohne Unterbrechung. Wenn allerdings das Konzert noch länger gedauert hätte, ich glaube, ich wäre weitergesprungen, denn die Stimmung war so superklasse und die Musik so mitreißend, dass ich die Zeit vergaß. Ich kann jedem nur empfehlen, mal auf ein Schandmaul Konzert zu gehen, aber bringt viiiiiiieeeeeeeeeeel körperliche Ausdauer mit – und Ohrenstöpsel, Schandmaul sind nämlich verdammt laut! ;-)

Kritikpunkte wären hier: An einige Bandmitglieder (ihr wisst, wer gemeint ist), bemüht euch bitte um ein bisschen mehr Publikumskontakt und Fannähe! Ich sage das nur in eurem Interesse, denn einen Fan anzuschnauzen, nur weil er eine Frage stellt, die ein anderer Fan fünf Minuten vorher gestellt hat, oder weil ein Bandmitglied für ein Autogramm holen muss, ist nicht gerade die feine englische Art. So werdet ihr eure Anhänger nämlich nicht lange behalten.

Liebe Stadt Erlangen, stellen Sie die Bierzeltgarnituren das nächste Mal bitte 5 Meter weiter nach hinten und nicht so nahe an die Bühne! Und stellen sie den etwas bekannteren Bands, die in Erlangen noch spielen werden bitte einen Merchandising – Stand zur Verfügung (es muss ja nix großes sein), aber der Transporter macht sich da wirklich nicht gut, wenn nebenher das ganze Equipment reingeräumt wird!

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