Linkin Park

Biografie Linkin Park

14 Millionen verkaufte Tonträger (davon 540.000 allein in Deutschland), mehrfache Nummer 1-Platzierungen rund um den Globus und zwei Grammies. Vier hochplatzierte Single-Auskopplung aus dem Debüt-Album und ein ganzer Wald von anerkennenden Worten, Artikeln und Berichten. Die Messlatte, die Linkin Park mit ihrem Debüt Hybrid Theory selbst anlegten, liegt verdammt hoch für eine Band, die sich erst seit wenigen Jahren im Business bewegt und die keine Zeit hatte, sich an den Status als wichtigste und erfolgreichste Rockband der letzten Jahre zu gewöhnen. Linkin Park erschienen auf der Bildfläche und waren sofort groß. Dies ist das Szenario, in dem Linkin Park sich mit ihrem zweiten Album Meteora wiederfinden: Die Fans erwarten ungebrochene Intensität, die Gegner lauern auf den Fehltritt, die Branche schielt auf den Erfolg. Um so wichtiger, dass eine Band in einer solchen Situation sie selbst bleibt und sich nicht unter Druck setzen lässt. Das erfordert Professionalität und Selbstbewusstsein. Zwei Dinge, die Linkin Park glücklicherweise von Anfang an auszeichneten. Zwei Dinge, die den immensen Druck von der Band nahmen und ein richtig gutes zweites Album entstehen ließen – Meteora.

„Wir würden niemals von uns selbst fordern, jedes Mal 10 Millionen Alben verkaufen zu müssen. Das wäre ausgemachter Unsinn,“ so Chester Bennington. „Es ist eine großartige Sache, dermaßen viele Alben zu verkaufen. Das passiert in diesem Geschäft nicht alle Tage. Es nur ein einziges Mal zu erleben, ist schon verdammt viel in einer Karriere. Aber wir lehnen uns nicht zurück und nehmen es als gegeben hin. Wir sind unseren Fans verpflichtet.“
„Und wer uns kennt, weiß, dass die schärfste Kritik immer aus der Band kommt“, ergänzt Shinoda.

Linkin Park hatten sich auch in den letzten Monaten keine Ruhe gegönnt. Seit der Veröffentlichung von Hybrid Theory waren sie so gut wie immer unterwegs und haben mehr von der Welt gesehen als so mancher pensionierter Jet-Pilot. Nach vier Hit-Singles, In The End, Crawling, Papercut und Points Of Authority, arbeiteten vor allem Hahn und Mike am Remix-Album Reanimation, und setzten auch damit Maßstäbe. Erstklassige und originelle Remixe, die tatsächlich eine völlig neue Perspektive auf das Hybrid Theory-Material eröffneten, sorgten für Diskussionen unter den Fans, erweiterten aber auch ihren Wirkungskreis und beförderten das Album auf Platz 3 der deutschen Charts. Und sie zeigten die große Spannbreite, in der sich Linkin Park sicheren Schrittes bewegen.

Von diesen Erfahrungen profitiert auch Meteora. Wieder einmal überrascht das feine Gefühl Linkin Parks für griffige Hooks, die, einmal abgeschossen, tief ins Herz dringen. Dahinter steckt nicht nur Genie, sondern auch harte Arbeit und eine Band, die sich nur mit dem Besten zufrieden gibt. Man führe sich nur vor Augen, dass Shinoda und Bennington ganze 40 Ideen für den Chorus der ersten Single Somewhere I Belong entwickelten. „Wir wussten, dass der Song noch nicht ganz das war, was wir uns vorstellten,“ beschreibt Shinoda. „So schrieben wir einen neuen Chorus, nahmen ihn auf, mixten ihn, ließen ihn einen Tag liegen und hörten ihn uns am nächsten Tag nochmal an. Wir schauten einander an und wussten beide: Das kann noch besser werden. Also haben wir uns wieder rangesetzt. Es war viel Arbeit, aber wir nahmen uns die Zeit. Manch einer mag erwartet haben, dass wir nur einen Aufguss von Hybrid Theory abliefern würden. Aber genau das wollten wir nicht.“

In der Tat haben Linkin Park die schwierige Aufgabe gemeistert, ein Album aufzunehmen, dass dem Stil des Debuts und der Band treu bleibt und trotzdem nicht auf der Stelle tritt. Im Gegenteil ist Meteora um Längen vielfältiger als Hybrid Theory. Nach wie vor dominieren die knallharten Raps Shinodas und die melodischen Gegenparts Chester Benningtons. Harte und punktgenaue Gitarrenriffs und druckvolle Beats, Soundwände, die sich in vielharmonische Facetten öffnen, die pointiert gesetzten Scratches von Hahn und die vorantreibende Synergie aller bestimmen auch das Bild von Meteora. Neu ist der verstärkte Einsatz von Elektronik, der die Sounds nachhaltig intensiviert, aber niemals zum Überladenen tendiert. Die diffizile Feinarbeit von Reanimation hat sich gelohnt, das äußere Klangbild ist wenig verändert, doch die Details fallen stäker ins Gewicht, die Songs brechen immer wieder aus den gewohnten Strickmustern aus.

Das Ergebnis ist eine breitere Soundpalette und das Experiment mit Instrumentierungen und Formen: Die Verschmelzungen der heftigen Gitarren mit geschickt ausgewählten Samples auf Somewhere I Belong, die Original-Streicherarrangements und das Piano auf Breaking The Habit und Faint. Eine japanische Flöte, eine Shakuhachi, findet auf Nobody’s Listening ihren Ort, hochgradig komplexe Beats verfeinern Easier To Run. Und über allem liefern sich die Vocals von Shinoda und Bennington packende Battles, Doppelpässe und großartige Texturen aus dem Gemisch von Rapping und Shouting. Man muss schon öfters hineinhören, um all die Feinheiten zu entdecken, die unter der Oberfläche an der Gesamtwirkung von Meteora beteiligt sind.

Produziert wurde Meteora wieder von Linkin Park und Don Gilmore, der auch schon für den fetten Sound auf Hybrid Theory sorgte, aufgenommen wurde das Album innerhalb von 18 Monaten in verschiedenen Studios in den USA. Das Songmaterial entstand zu großen Teilen im Tourbus, der zur zweiten Heimat der Band wurde, und in der intimen Atmosphäre der eigenen vier Wände jeder der Sechs.

Der Albumtitel entstand während der ausgiebigen Europatour 2002, als ihnen ein europäisches Reisemagazin in die Hände fiel, das eine Gruppe von sechs Klöstern zeigte, die auf einer Felshöhe im sonst flachen Zentralgriechenland stehen. Der Ort heißt Meteora und „schien nicht von dieser Welt zu stammen,“ wie Chester betont. Wörtlich übersetzt heißt Meteora: „In der Luft schwebend.‘
„Dieser Ort ist poetisch und schön,“ so Shinoda. „Es verkörpert vollkommen die Ahnung von Zeit- und Raumlosigkeit, die das Album haben sollte.“ Hahn ergänzt: „Dorthin gehen Leute, um die Einsamkeit zu suchen und um sich selbst zu finden. Und genau darum geht es auch auf dem Album: Sich selbst zu finden. In jedem Song geht es darum, in sich hineinzublicken und die Emotionen nach außen zu lassen.“

So beschreibt die Strophe in Somewhere I Belong das Gefühl von Angst und Verwirrung, während Benningtons Chorus den ersten Schritt zu einer Lösung nimmt: „I want to heal. I want to feel like I’m close to something real. I want to find something I’ve wanted all along, somewhere I belong.“ Und Breaking The Habit thematisiert ebenso den neuen Anfang als Ende des Alten: „I don’t know what’s worth fighting for. Or why I have to scream. I don’t know why I instigate and say what I don’t mean. I don’t know how I got this way. I know it’s not alright. So I’m breaking this habit tonight.“
„Wir wollten immer allgemeingültige Gefühle ausdrücken,“ erklärt Shinoda. „Darauf haben wir uns auf Meteora konzentriert. Meteora unterscheidet sich von Hybrid Theory insofern, dass wir mehr Facetten des Lebens einbeziehen. Wir sind zwei Jahre auf Tour gewesen, und da macht man einen Schritt zurück und betrachtet das Leben in einem größeren Maßstab.“
„Es ist immer noch ein sehr dunkles Album,“ betont Bennington. „Aber es ist optimistischer. Wir sind immer noch dieselben Leute, aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.“
Und das scheint hell und heißt Meteora.

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Offizielle Site: Linkin Park.com
Quelle Biografie: Linkin Park.de

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