Nach einer langen, selbstauferlegten Pause ist Jake E. Lee mit neuer Band zurück. Rockfans und besonders die Gitarristen unter uns haben ihn mit Sicherheit in bester Erinnerung. Jake war ein Teil der frühen RATT und Rough Cutt, bevor er beim Madman Ozzy Osbourne in die Fußstapfen von Randy Rhoads trat und mit ihm die beiden Meilensteine der Rockgeschichte „Bark At The Moon“(*) und „The Ultimate Sin“(*) einspielte. Nach seinem wenig feierlichen Rauswurf durch Ozzy’s Frau Sharon per Telegramm, gründete er mit Ray Gillen die Band BADLANDS, mit denen er 3 hochkarätige Alben produzierte, bis Frontmann Ray Gillen an der uns allen bekannten Immunschwäche starb. Von dem Zeitpunkt an hörte man nur noch sehr wenig bis gar nichts mehr von Jake E. Lee und die Gerüchteküche brodelte…
Irgendwann im letzten Jahr konnte man auf Facebook vernehmen, daß Jake E. Lee einen Sänger für ein neues Projekt sucht. Dieses Projekt ist nun Wirklichkeit geworden. In dem Engländer DJ Smith fand sich ein vielseitiger Sänger und einige Monate später gab es die erste Kostprobe, ein Lyric-Video zum Song „Feeder“, jedoch mit einem anderen Sänger… aber dazu gleich ein wenig mehr.
Mit Produzent Kevin Churko (Ozzy, Five Finger Death Punch, Rob Zombie…) begab man sich ins Studio, um die 10 Songs des vorliegenden Albums einzuspielen.
Line-Up:
- Jake E. Lee – Guitars
- Ronnie Mancuso – Bass
- DJ Smith – Vocals
- Jonas Fairley – Drums
Additional Musicians:
- Robin Zander (Cheap Trick) – Vocals on „Feeder“
- Paul Di’Anno (Ex Iron Maiden) – Vocals on „Wasted“
- Maria Brink (In This Moment) – Vocals on „Big Mouth“
- Sass Jordan – Vocals on „Redeem Me“
Tracklist:
- Deceived
- Shout It Out
- Feeder
- Fall From The Sky (Seagull)
- Wasted
- Slave
- Big Mouth
- War Machine
- Redeem Me
- Exquisite Tenderness (Piano Instrumental)
Da liegt sie nun endlich, die so lange erwartete neue Veröffentlichung von Jake E.Lee, einem der Mitschuldigen, warum ich zur Gitarre Griff und damit seit Jahren allen Nachbarn auf den Senkel gehe. Beim ersten Hören hab ich nur wenig Bezug zu den Songs bekommen. Einzig und allein „Feeder“ war mir bekannt und schon im Ohr. Dann folgte der zweite Durchgang und siehe da, es wird immer besser. Die Songs entfalten sich langsam. Sind sie erst mal verinnerlicht gehen sie nicht mehr aus dem Ohr. Und nicht mehr aus dem CD-Player.. HAMMER!
Anspieltips:
Deceived: Der Opener beginnt mit einem an Ozzy’s „Bark At The Moon“ erinnernden Riff. In der Bridge meint man die Zeit sei stehen geblieben und man höre Ozzy dazu singen– Gänsehaut. Warum klingt Ozzy heutzutage nicht so??
Shout It Out: Der Song erinnert mich ein wenig an Rough Cutt oder Quiet Riot zu der Zeit mit Paul Shortino. Der Refrain bleibt sofort im Ohr hängen.
Feeder: Der Song ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber er entwickelt sich, nicht zuletzt durch den etwas anderen Groove, zum Kracher.
Fall From The Sky (Seagull): Das langsamste Stück des Albums und ebenso ein Ohrwurm.
Big Mouth: Wow ! Ein Song, den ich der Band nicht zugetraut hätte. Stilistisch was ganz anderes. Eher ein Pop-Rock Song, aber bärenstark. Vor allem auch Maria Brinks von „In This Moment“ – „Watt ne Stimme!!!!„
War Machine: Für mich der beste Black Sabbath Song seit Headless Cross.. (ich zieh schon mal den Kopf ein.. da prasselt bestimmt bald was auf mich rein :-) )
Redeem Me: Ein weiterer Pop-Rock Song mit der Hoffnungsträgerin Sass Jordan am Mikro. Klingt irgendwie ein wenig nach verrockter Anastacia oder Tina Turner zu besten Zeiten.. einfach gut.
Fazit:
Das Debüt von Red Dragon Cartel ist so vielseitig und facettenreich, wie man es Jake E.Lee nicht zugetraut hätte. Selbst nach gefühlten 50 Hördurchgängen hat die Scheibe nicht ihren Reiz verloren und überrascht jedes Mal wieder auf’s Neue.. Einmal mehr zeigt uns Jake E. Lee, daß er zu den besten Gitarristen des Genres zählt. Er hat in der Pause nichts verlernt – nein (!) – er hat meines Erachtens seinen musikalischen Horizont extrem erweitert.. Jake E.Lee und Red Dragon Cartel haben hier ein Album abgeliefert, das für mich schon jetzt das Highlight des Jahres 2014 darstellt, auch wenn das Jahr erst begonnen hat. Wie will man das noch toppen? Ich freue mich auf mehr und quäle voller Inspiration all meine Nachbarn weiter !
9,5 von 10 Punkten gäbe es von mir nur, weil ich mit dem Klavierstück Exquisite Tenderness nix anfangen kann. Da es hier aber keine halben Punkte gibt, werden es glatte 10!
Übrigens: Am 31.05. diese Jahres kommen Red Dragon Cartel nach München (einziges Konzert in Deutschland) und ratet mal wer sich grad ’ne Karte bestellt hat?? ;-)
4 Antworten
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