Deutsche Single-Charts jetzt auch mit Streaming

Nachdem das Musik-Streaming einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Streaming-Angebote auch Teil der Deutschen Charts werden. Ab sofort ist es soweit, zumindest bezahlte Preemium-Streams fließen ab sofort in die Berechnung der Top 100 Single-Charts ein. Werbefinanzierte Streams werden für diese Charts nicht gewertet, sind aber Teil der gesondert ermittelten Streaming-CHarts.

Bei den Top 100 Single-Charts in Deutschland handelt es sich um sogenannte Wertecharts, die sich am Wert eines Musikprodukts und nicht allein an der Zahl der Verkäufe orientieren. Neben dem Wert verkaufter physischer Tonträger und Downloads finden dabei fortan auch Premium-Streams Berücksichtigung. Der Ausschluss der werbefinanzierten Streams aus der Single-Charts-Wertung ist diesem Wertprinzip geschuldet – das bedeutet, dass nur gewertet wird, was sich mit einem Preis für den Endverbraucher bemessen lässt.

Durch dieses Werteprinzip ist der Einfluss der Streams auf die Charts natürlich dementsprechend gering: Während eine CD-Single für 4-5 Euro verkauft wird, ist es bei einem Track-Download nur noch rund 1 Euro – ein einzelner Stream dürfte hier wohl nur noch mit 1 Cent oder weniger in die Wertung aufgenommen werden. Der Wert wird berechnet anhand der Zahl der Premium-Nutzer, dem durchschnittlichen Wert eines Abos und der Anzahl der durch diese Nutzer getätigten Streams, je intensiver Streamingangebote also genutzt werden, desto weniger Wert hat ein einzelner Stream für die Chartberechnung. Gezählt werden Streams auch erst ab 31 Sekunden Laufzeit.

Die ausführliche Beschreibung des Chart-Systems hat der Bundesverband Musikindustrie auch online veröffentlicht.