Tag 3 vom Rock Hard Festival begann für mich vor Orden Ogan erst einmal mit einem Fotoshooting. Aber dieses Mal standen die Fotografen – sofern schon anwesend – vor der Kamera. Axel Jusseit leider nicht, denn einer muss ja schließlich das Foto machen. Mal ein etwas anderes Foto: die Fotografen inkl. der Security. Vielen Dank dafür! (und auch für die Erdbeeren, die dann noch von uns verköstigt wurden…)
Bei Orden Ogan waren wir dann alle Piraten, die ein Schiff gekapert haben. Daran fand das Publikum – und die Band – gefallen und so wurden die Fäuste in die Luft gestreckt und Augenklappen vorgetäuscht. Das Amphitheater war schon gut gefüllt, die Musik gefiel, der Sound auch und das Wetter konnte ebenfalls nicht besser sein. Was will man mehr?
Vor dem Auftritt von Orchid – die nach Aussagen von Götz Kühnemund ihren ersten Auftritt vor Metal-Publikum absolvierten – wurde noch eine Suchmeldung herausgegeben: der Metal-Tigger war verschwunden. Wer auch immer ihn entführt habe, möge ihn bitte wieder abliefern, schließlich ist das nicht nur irgendein Kuscheltier.
Orchid passten in der Tat schon klmottentechnisch nicht so ganz zu den bisherigen Bands, irgendwie fühlte man sich ein bisschen in die Flower-Power-Zeit zurück versetzt. Auch die Musik hob sich von dem bisher gehörten ab, war die Musik doch eher mit Black Sabbath (mit Ozzy) zu vergleichen. Nicht jedermanns Sache (zum Beispiel meine), aber dem Publikum gefiel es. Technisch war es einwandfrei, glücklicherweise unterstützte das der gute Sound.
Am Autogrammstundenstand war Pause gewesen, nachdem Attic alle Fanwünsche nach Unterschriften und Fotos erfüllt hatte. Nun waren Orden Ogan dort an der Reihe. Eben noch auf der Bühne – nun schon beim Schreiben… Nach der Autogrammstunde standen die Jungs dann auch noch für ein Gruppenfoto parat. Vielen Dank!
Auf der Bühne rockten nun Tank ab. Moment. Den Sänger kenne ich doch. Klaro, es ist ZP Theart ehemals von Dragonforce. Da war er schon ein absolutes Energiebündel und so auch dieses Mal. Tank Fronter Doogie White konnte wegen sich überschneidender Projekte nicht für seine Band am Mikro stehen und so ist ZP hier eingesprungen. So einige Fans warteten daher auf den Auftritt mit gemischten Gefühlen… Doch auch wenn nicht alle begeistert waren, gab es doch jede Menge Spaß auf der Bühne und im Publikum. Nicht nur ZP gab einfach alles. Da mussten so einige einen Wet-T-Shirt-Contest über sich ergehen lassen.
Auch Threshold gehen mächtig ab, so dass alle Kritiker von Prog-Bands auf dem Festival still sein konnten. Die Band hatte ihren Spaß und das Publikum auch. Dabei ging Sänger Damian Wilson auch schon mal ins Publikum, so schnell konnten sich die Fotografen im Publikum kaum umdrehen. Threshold spielten einen Hit nach dem anderen, wie auch schon bei ihrer vergangenen Tour. Das kam gut an und auch, dass Damian sich direkt nach dem Konzert wieder seinen Fans widmet.
Tank schrieben noch fleissig Autogramme, als Sepultura dann die Bühne enterten. Dieser Auftritt wurde ganz klar zum absoluten Highlight des Festivals! Es gab genug Stimmen, die sagten „ich schau mir die nicht mehr an“, doch all denen sei gesagt: Ihr habt was verpasst. Auch ohne Max Cavalera war der Auftritt großartig! Ein geiler Song jagt den anderen, die Security bekam nun richtig was zu tun. Doch auch zum zehnten Mal sammelten sie jeden Crowdsufer noch mit einem Lächeln im Gesicht aus der Menge. Das klappt lange nicht bei jedem Konzert so reibungslos.
Während die Brasilianer noch spielten, hatte die Crew am Autogrammstand kurz Pause und freute sich über ein Gruppenfoto mit der Band auf der Bühne im Hintergrund. Und ich bedanke mich hier noch mal dafür und die nette Betreuung während des Festivals. Doch lange hielt es mich dort oben nicht, denn zumindest nun musste ich auch meine Haare schütteln gehen. Bei dem Auftritt ging das einfach nicht anders. Und so war ich nicht nur fleissig am Moshen, sondern hab kurzerhand meinen Fotografen-Kollegen (die neben mir ebenfalls bangend standen) meine Kamera in die Hand gedrückt und bin dann auch noch Crowdsurfen gegangen. Manchmal muss das einfach sein ;) Die Security hat nicht schlecht gekuckt, nehmen die Fotografen doch sonst einen anderen Weg in den Fotograben..
Mit Territory, Arise, Ratamahatta und Roots Bloody Roots ging das Set dann fulminant zu Ende, mein Nacken würde in den nächsten Tagen davon noch sprechen. Grandios!
Die Umbaupause zu King Diamond dauerte rund eine Stunde. Die Zeit konnten sich die Fans dadurch vertreiben, sich von Thershold oder Sepultura Autogramme zu holen oder zu Mambo Kurt eine Polonaise durch das Amphitheater zu tanzen. Naja und Bierstände gibt es schließlich auch genug.
Auf King Diamond hatten viele viele Fans gewartet – und bis zuletzte gezittert, ob er auch wirklich auftreten würde. Oh ja, er tat es – und wie! Doch zunächst war das Publikum durch einen Metallgitterzaun (nein, kein Maschendrahtzaun..) von der Band getrennt. Wer schaut hier auf wen? Für die Fotografen war dies dann ein zusätziches Hindernis, zumal gute Plätze im Graben hart umkämpft waren. Wohl dem, der nicht so wie ich nur 1,65m groß ist. Ich sollte mir für solche Gelegenheiten Plateauschuhe zulegen. Mit 30cm Sohlen. Mindestens.
Der Auftritt bot viel Abwechslung, zumal sich der King auch durch die ganzen Aufbauten hoch über dem Publikum bewegen konnte. Auch die Lichtshow war schön. Passend zu den Geschichten der Songs kamen weitere Gestalten wie eine Großmutter, Tänzerin oder Abigail kommen auf die Bühne und machen die Performance noch unterhaltsamer. Auch wenn man die Musik vielleicht nicht mag, eines muss man ihm lassen: die Show war fulminant. Doch nicht alle waren von Grund auf begeistert, und so leerten sich die Ränge schon während des Sets ein wenig. So eine Band polarisiert nun mal einfach. Dass bei diesem Aufwand dann nicht jede Minute der Verfügbaren Zeit genutzt wurde war schade, gut 10 min vor offiziellem Ende war dann Schluss. Ein oder zwei Songs hätten da schon noch gepasst.
Insgesamt war es wie immer ein klasse Festival. Einen richtigen Ausreißer nach unten konnte ich dieses Jahr nicht feststellen, auch wenn mir persönlich nicht alle Bands 100%ig zusagten. Geschmäcker sind halt verschieden. Die Headliner haben ihren Status verdient, wobei mein absolutes Highlight definitiv Sepultura waren. Vielen Dank an alle Bands, die Fans, alle Helfer und die Crew des Rock Hard Festivals. Und natürlich an die Secutity für ihren super Job! Bis zum nächsten Jahr!
Running Order 12:00 – 12:45 ATTIC 13:00 – 13:45 GOSPEL OF THE HORNS 14:05 – 14:50 ORDEN OGAN 15:10 – 15:55 ORCHID 16:15 – 17:15 TANK 17:45 – 18:45 THRESHOLD 19:15 – 20:30 SEPULTURA 21:30 – 23:00 KING DIAMOND | ______ | Autogrammstunden 14.00 – 14.45 Uhr ATTIC 16.00 – 16.45 Uhr ORDEN OGAN 17.00 – 17.45 Uhr ORCHID 19.00 – 19.45 Uhr TANK 20.00 – 20.45 Uhr THRESHOLD 21.00 – 21.45 Uhr SEPULTURA ______ ______ |