Juppie, endlich wieder die Wise Guys in der Tonhalle. Das letzte Mal Tonhalle war für mich schon länger her, 2007 war es mein allererstes Wise Guys Konzert überhaupt. An sich mag ich Stehplatzkonzerte ja lieber, aber feste Sitzplätze haben den Vorteil, dass man nicht 2 Std. vor Einlass da sein muss, um in der ersten Reihe zu stehen (OK, dafür muss man schnell beim Vorverkauf sein, um gute Plätze zu bekommen, was bei den Wise Guys meistens heißt, dass die Karten ca. 1 Jahr im Schrank bis zum Konzert warten…). So konnten wir vorher noch gemütlich etwas Essen gehen.
In der Tonhalle angekommen, erstmal nach Merchandise schauen. Mmhh.. noch nicht aufgebaut. Na gut, dann eben später. Die Garderobe war erstaunlicherweise umsonst, Jacken mussten abgegeben werden. Es sei denn, man ließ sie an. Aus brandschutztechnischen Gründen. Damit man nicht drüber stolpert. Handtaschen konnten mitgenommen werden (hey, mal ehrlich: das geht ja auch nicht anders, sonst muss Frau ja ihr Leben abgeben – mein Portemonnaie passt auch nicht in meine Hosentasche..)…
Irgendwie hatte ich die Tonhalle innen anders in Erinnerung: stiegen die Sitzreihen nicht viel mehr an? Komisch. Und natürlich hatte ich das Pech der „kleinen Leute“: vor mir saß ein Pärchen, beide gefühlt 2m groß (er aber wirklich). Daher sind auf vielen meiner Fotos Köpfe mit zu sehen. Sorry. Trotz Reihe vier. Aber die ganze Zeit die Kamera hoch halten war nun mal ein absolutes no-go, alle hinter mir wollten schließlich nicht nur meine Kamera sehen.
Kurz nach 20 Uhr enterten die Wise Guys nach einem kurzen Intro mit einer kleinen Lichtshow die Bühne und eröffneten das Set mit „Zwei Welten“, dem Titeltrack des aktuellen Albums, von dem erst eine Woche zuvor der zweite Teil – die instrumentierte Fassung – veröffentlicht wurde.
Eine kurze Ansage zur Begrüßung von Dän und dann kam eines meiner Lieblingsstücke des Albums: „Deutsche Bahn“. Da ich Pendler bin und jeden Tag mit dem zug zur Arbeit fahre, muss ich sehr oft an den Song denken.
Nach „Weiß nicht“ war „Du kannst nicht alles haben“ an der Reihe. Bereits vorher gab es zaghafte Mitklatschversuche, hier durfte und sollte – an ganz bestimmten Stellen – geklatscht werden. Ob alle den richtigen Moment erwischen? Ja, hat ganz gut geklappt.
Nach der obligatorischen Zuschauerbefragung und einem glücklichen Gewinner der neuen CD – es waren doch ganz schön viele „Newbies“ in der Tonhalle – und den unverzichtbaren Andeutungen auf die alte Düsseldorf-Köln-Feindschaft – sang Eddie die Hauptstimme von „Schönen guten Morgen“ (das Video dazu gibt es auf der Homepage der Wise Guys), obwohl er – laut Däns Aussage – eigentlich gar kein Morgenmuffel ist.
Sehr gelacht haben wir wieder bei „Der Berg ruft“. Da zählt vor allem die „Hintergrundmusik“.
Auf der Wunschtour, die bis zum Sommer lief, konnte das Publikum an einigen Stellen abstimmen, welcher Song der nächste sein würde. Dies kam so gut an, dass die Fans in der Tonhalle nun auch abstimmen durften, was Sari als nächstes singen sollte: „Du doof“ oder „Es ist nicht immer leicht“. Zum Glück wurde letzteres gewählt, das höre ich so gerne.
Direkt im Anschluss konnte Nils beweisen, wie hoch er singen kann, denn „Stayin´ alive“ ist da eine Herausforderung (die er mit Bravour meisterte).
Das von Eddi angesagte „Nach Hause“ ist mir persönlich zu ruhig, da ist „Mein Nachbar ist ein Zombie“ schon lustiger. Hach und dann hielt es nicht nur mich nicht mehr auf den Sitzen: „Sommer“. Hurra! Ja, das darf auch einfach nicht fehlen und war für mich der erste richtige Kracher in der ersten Hälfte. Endlich aufstehen und hüpfen. Rumsitzen ist ja langweilig. Nur konnte ich jetzt endgültig nichts mehr sehen, da die beiden vor mir natürlich auch aufgestanden waren. Egal. Hauptsache Stimmung.
Mir „Irgendwer wird immer meckern“ vom aktuellen Album ging es erstmal in die Pause.
Frisch gestärkt begann der zweite Teil mit einer leicht instrumentierten Version von „Jetzt ist deine Zeit“ und „Das war nicht geplant“. So konnten alle, die den grade veröffentlichten zweiten Teil des „Zwei Welten“-Albums noch nicht gekauft hatten, schon mal einen Eindruck gewinnen, wie sich die Songs mit Instrumenten anhören. Live gab es bereits eine Kostprobe in Köln und auch in den Spezialnächten sind einige Songs mit Instrumenten eingeplant. Man darf also gespannt sein!
So langsam lasse ich mich dann doch von der Begeisterung für Aggro Hürth anstecken. Lustig ist es alle Mal. Wobei ich den neuen Song besser finde als Hamlet. Doch nach „Ich bin aus Hürth“ musste ich echt tapfer sein und wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte: wie können sie nur mein Lieblingslied „Nur für Dich“ (Paradestück von Clemens früher – so bedeppert kucken kann einfach nur er) denn „covern“??? Es war echt zum weinen – wenn es nicht so lustig gewesen wäre. Ich fands furchtbar (weil ich das Original so toll finde) und musste trotzdem andauernd lachen. Grmpf. Das hat aber bisher auch kein Lied geschafft ;)
Nach dem „Gastauftritt“ gab es zwei komplett gegensätzliche Songs – alleine vom Titel: „Leise“ ist einfach vom Text her saugeil (okok, ich geb ja zu, er dürfte auf mich Quasselstrippe sehr zutreffen – aber man muss ja über sich selber auch lachen können) und „Lauter“ ist einfach klasse. Da hielt es mich wieder nicht mehr auf meinem Sitz. Nur meine Erkältung hat dazu beigetragen, dass ich beim Hüpfen – vor allem später dann noch – nicht ganz so ausdauernd war wie sonst. Und da waren sie wieder, meine Probleme: Hüpfen und gleichzeitig Fotos machen ist nicht so einfach ;)
Doch es blieb keine Zeit zum Ausruhen, denn mit „Ruf doch mal an“ kam ein absoluter Klassiker der Wise Guys. Sehr geil. So mag ich das. Stimmung, gute Laune, Spaß haben :) (Ein Konzert mit lauter leise Liedern wäre definitiv nichts für mich, so schön sie auch sind…)
Uff. Nun aber erstmal wieder hinsetzen. Eddi war mit der Ansage für den nächsten Song an der Reihe. Dies würde ein Titel mit Ference als Hauptstimme sein. Und nicht nur ich habe sicher gehofft, dass es „Seemann“ sein würde. Aber „King of the Road“ ist natürlich auch super. Ference Stimme ist einfach toll, tief und weich. Danach gab es erstmal Applaus und Standing Ovations, es wollte gar nicht mehr enden. Gleich würde Ference wie im Tanzbrunnen wieder quasi „um Hilfe bitten“, denn dort hatte es ihm auch beinahe die Sprache verschlagen. Noch etwas mehr und er hätte nicht mehr singen können. Aber diesmal folgte eine Ansage von Ference, so viel habe ich ihn glaube ich noch nie reden hören. Nicht mal bei allen meinen bisherigen Wise Guys Konzerten zusammen. Er wird sicher nicht nur mir bei den Konzerten im nächsten Jahr fehlen, aber ich denke, dass sich ein würdiger Nachfolger findet, der seine ganz eigene Nische im Wise Guys Ensemble findet. Bei Nils hat das schließlich auch super heklappt und er ist inzwischen nicht mehr aus dem Wise Guys weg zu denken. An dieser Stelle noch einmal viel Erfolg und Spaß an Ference bei allem, was er noch in Zukunft machen möchte. Vielleicht sieht oder hört man ihn ja mal an anderer Stelle wieder. Wer weiß..
Tja und nun muss ich ehrlich sagen habe ich keine Ahnung mehr, welcher Song dann kam. Laut Setlist „Radio“. Aber ich habe auf einer anderen bereits veröffentlichten Setlist den Song als durchgestrichen markiert gesehen. Haben sie ihn nun gespielt oder nicht? Da ich vorher den Tag den Song (nicht nur den) öfter auf dem MP3-Player gehört habe – man will sich ja richtig einstimmen – hab ich es noch ihm Ohr, aber da ich keinerlei Erinnerung daran habe, wie sie es in der Tonhalle gesungen haben, denke ich mal, dass er wirklich übersprungen wurde. Falls nein: sorry!!
Was ich aber sicher weiß ist, dass mit „Jetzt und hier“ das Konzert (vorerst) beendet wurde. Noch mal etwas zum Von-den-Sitzen-springen.
Die Zugabe läutete „Hamlet“ ein. Inzwischen auch schon fast ein Pflicht-Song, wenn es nach dem Publikum geht. Danach konnten Nils und Eddi mal wieder beweisen, wer der bessere Sänger ist. Auch wenn es beim zweigeteilten Publikum meist unentschieden ausgeht – das mit dem Ohrwurm war unfair, da MUSS man einfach mitsingen, auch wenn man auf der anderen Seite sitzt – kann Nils den Wettstreit wie immer mit seiner Sirene gewinnen. Tja, Eddi, da musst Du Dir irgendwann mal etwas einfallen lassen ;)
Aber einer geht noch. Natürlich auch hier, denn den nun wirklich endgültigen Abschluss des Konzertes machte „Mädchen lach doch mal“ (Anmerkung am Rande: Phil, wo warst Du? Wir haben Dich spätestens bei diesem Song bei uns im Publikum vermisst), was natürlich ein absolut würdiger letzter Song ist. Leider aber „schon“ der letzte.
Wie immer war es ein ganz ganz toller Abend, auch wenn für mich der zweite Teil des Konzertes einfach besser war. Mehr mitreißende Songs, mehr Stimmung, mehr hüpfen… Mir sind auf der neuen CD einfach zu viele Songs zu ruhig. Doch grade, wenn so ein Kracher ganz am Schluß folgt, hat man noch das Adrenalin und den Spaß so im Blut, dass man auch wenn es eigentlich schon vorbei ist, die ganze Zeit im Kopf weiter das Konzert hört. Und so soll es ja auch sein. Schließlich sind es solche Momente, die man nicht so schnell vergisst.
Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: ja, ich weiß, die Inhalte der Ansagen habe ich ziemlich sträflich vernachlässigt. Aber ich gebe zu, dass ich auch diese viel zu schnell vergesse. Ein großes Sorry dafür, doch ich hoffe, dass der Bericht trotzdem gut den Abend und die Stimmung des Konzertes wiederspiegelt ;)
Hier geht es zu den Fotos vom Konzert in der Tonhalle.
3 Antworten
Die Wise Guys am 20.9. in Düsseldorf am 20.09. – die Hüpfmaus war dabei :)
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