Für Freunde der härteren Gangart gab es am 24.03.2012 wieder mächtig was auf die Ohren. In Oberhausen im Helvete fand bereits zum vierten Mal das Benefizfestival „Noise gegen Armut“ statt. Ins Leben gerufen wurde die Aktion, deren Erlös an die Armenspeisung der Rappelkiste e.V. geht, durch die Band Yuppie-Club. Bisher war das Festival drei Mal erfolgreich gewesen, so dass es 2012 in eine neue Runde ging.
Leider musste das Festival gegen starke Konkurrenzveranstaltungen bestehen, so dass es dieses Jahr nicht ausverkauft war. Spaß hatten aber dennoch alle.
17.30 Einlass
19.00 – 19.30 Uhr Warfield Within
19.45 – 20.15 Uhr By Brute Force
20.30 – 21.00 Uhr Eat my Body
21.10 – 21.40 Uhr Yuppie-Club
21.45 – 22.00 Uhr Lee´s Request
22.15 – 22.45 Uhr Leng Tch´e
23.00 – 23.45 Uhr Postmortem
Den Abend eröffneten Warfield Within, die ich leider verpasst habe. Als nächstes waren By Brute Force an der Reihe, die direkt in die Vollen griffen. Dabei ist es nicht weiter aufgefallen, dass der Bassist nur aushilfsweise dabei war, er spielt sonst auch bei Baka und Hangover, dem neuen Projekt von Bobby Schottkowski. Aus Zeitgründen mussten sie den letzten Song leider ausfallen lassen. Die Jungs hatten viel Spaß und vor allem Sänger „Punker“ war der Meister der Grimassen.
Eat my Body sind bereits Stammgäste auf dem Noise gegen Armut und dieses Jahr natürlich wieder mit dabei. Für ihren neuen Gitarristen Colin war es die Feuerprobe mit ihnen auf der Bühne, die er aber gut gemeistert hat. Schließlich hatte er Unterstützung von seiner Familie, die extra für ihn mit dabei war. Blutsvente forderte das Publikum auf: „Ihr solltet mehr trinken!“ Tja, er war da anscheinend bereits mit gutem Beispiel voran gegangen, denn es schien, als hätte er schon leicht Schlagseite ;) Machte aber für den Auftritt nichts weiter, der klappte auch so sehr gut und zur Not konnte er sich immer noch am Mikroständer festhalten. Schon praktisch.. Beim sechsten Song kam die Ansage: „Wer den nicht kennt, soll nach Hause gehen“. OK, „Pull the Plug“ von Death ist ja auch nun wirklich ein Klassiker. Beendet wurde das Set mit einem Instrumentalstück.
Weiter ging es mit einer geänderten Reihenfolge, planmäßig waren Lee’s Request an der Reihe, doch erst einmal waren Yuppie-Club auf der Bühne, wie immer mit ihrem typischen Outfit – Masken und Anzüge. Also mir wäre es ja zu warm unter den Dingern. Aber gut, wer schön sein will muss leiden ;) Yuppie-Club haben grade ihr neues Album „It’s all about money“ auf dem Markt, von dem sie auch einige Songs spielten.
Viel umzubauen gab es danach nicht, denn Lee’s Request waren nun als Special Guest an der Reihe. Hier zeigte Sänger Lee – der ja auch bei Yuppie Club die Vocals übernimmt – sein „wahres“ Gesicht: Lee’s Request spielen ohne Masken. Auch sie haben grade ein Album – das Debut – auf dem Markt.
Bei Leng Tch’e wurde es dann richtig voll, wobei sich einige vorne direkt Platz schafften: hier wurde nicht so viel gebangt, sondern es glich eher Karatekämpfen. Ich bin also lieber an die Seite, da hatte ich doch Angst um meine Kamera. Auch wenn hier keiner absichtlich jemanden treffen würde, so kann das einfach aus versehen mal passieren. Die Band, die aus Belgien kommt, war stolz, mit dabei zu sein und machte richtig Stimmung. Der Auftritt war was das Publikum anging das Highlight des Abends: so voll war es bei keiner der anderen Bands. Zu einem Song wurden noch 2 Fans auf die Bühne geholt, Serge Kasongo versuchte sich solange an einem der anderen Mikros. Das war amüsant, denn er musste sich auf Zehenspitzen stellen, um überhaupt dran zu kommen. Nach dem Song gab es sogar einen Stagediver, auch wenn es nicht soo viel zu diven gab. Aber hier zählt der Spaß. Den hatten auch alle im Moshpit, denn sogar das gab es dann noch bei Leng Tch’e.
Langsam neigte sich der Abend dem Ende zu, als letzte waren Postmortem an der Reihe. Auch wenn es hier wieder leerer wurde, war das musikalisch für mich die beste Band, auch wenn einige der anderen mehr Stimmung auf der Bühne machen. Vielleicht sind auch daher einige gegangen: im Vergleich zu den restlichen Bands war das schon fast etwas für Weicheier ;) Sehr routiniert absolvierten die Thrasher aus Berlin ihren Set, hatten sie doch schon 20 Jahre Bühnenerfahrung. Mittendrin wurde ein Fan auf einem Stuhl sitzend von seinen Kollegen auf die Bühne getragen. Woraus diese Aktion entstanden ist, wurde nicht verraten, war aber sehr lustig. Dafür durfte er sogar noch zeitweise die Vocals übernehmen, was er sogar ziemlich gut gemeistert hat. Auch die Band hatte Spaß an der Aktion. Nach dem Set wurde er dann auch brav wieder zurück getragen, schließlich muss alles seine Ordnung haben ;)
Auch wenn dieses Jahr – da es nicht ausverkauft war – der Erlös nicht so hoch ausfiel wie erwartet, so war das Benefizfestival doch wieder ein Erfolg. Freunde der härteren Musik kamen voll auf ihre Kosten und bei dem Eintrittspreis ist der Besuch des Festivals eigentlich ein Muss. Schließlich geht es auch um einen guten Zweck. Hoffentlich wird es nächstes Jahr wieder ein neues Noise gegen Armut geben, welches dann wieder ausverkauft sein wird.
Mehr Fotos vom Noise gegen Armut gibt es hier.
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Noise gegen Armut – 24.03.2012, Oberhausen Helvete: Für Freunde der härteren Gangart gab es am 24.03.2012 wieder… http://t.co/TpB3lsZo