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Zeraphine – Kalte Sonne

Cover: Zeraphine - Kalte Sonne
Cover: Zeraphine - Kalte Sonne

Nach zwei Jahren haben Sven Friedrich und Norman Selbig den Erstling ihres neuen Projektes Zeraphine, welcher auf den Namen „Kalte Sonne“ hört fertig gestellt und es ist nicht zu über-hören, dass die Vergangenheit ihre Finger mit im Spiel hatte.

Zeraphine, manch einem auch in der Anfangszeit unter dem Namen Helix bekannt geworden ist seines Zeichens die Nachfolgeband der Dreadful Shadows oder besser gesagt, ein Neuanfang nach deren Auflösung im Ende des Jahres 2000.

Parallelen zu den Werken der Dreadful Shadows finden sich, wie sollte es auch anders sein, natürlich auf „Kalte Sonne“ wieder, war es doch deren ehemaliger Mastermind und Texter Sven Friedrich selbst, der das neue Projekt ins Leben gerufen hat. Jedoch lassen schon die deutschen Texte erahnen, dass es hier nicht um eine bloße Fortsetzung der 1994 begonnenen Bandgeschichte unter anderem Namen geht.

Tracklist:

1. Flieh mit mir
2. Die Wirklichkeit
3. Unter Eis
4. Sterne sehen
5. In der Tiefe
6. Kannst du verzeihen
7. Siehst du mich
8. Siamesische Einsamkeit
9. Lass mich gehen
10. Ohne dich
11. Licht
12. Deine Welt

Die Texte sind, wie schon erwähnt in deutsch gehalten, was für den vorbelasteten Hörer doch einer Gewöhnungsphase bedarf. Es fällt aber leicht sich darauf einzulassen, hat man doch den Eindruck intensiver und vor allem offener an den Gedanken Sven Friedrichs teilhaben zu können. Und der Vorwurf deutsche Texte sind und wirken automatisch banal trifft hier auf keinen Fall zu. Sicher, es ist eine Gradwanderung und es wird sie wahrscheinlich auch immer bleiben, doch Sven Friedrich beweißt, dass man mit gut gewählten Worten und geschickt eingesetzten sprachlichen Metaphern genauso fesselnde und nicht-banale Liedtexte schreiben kann, wie man es von den meisten einheimischen Bands nicht erwartet.

Behandelt werden bekannte Thematiken wie Trennung und Vergänglichkeit, jedoch nicht unter Inanspruchnahme weit verbreiteter Klischees und bereits abgenutzter Floskeln. Das gerade diese Themen im Vordergrund stehen sollte nicht überraschen, war doch bereits kurz nach dem Aus der Dreadful Shadows das Songwriting in vollem Gange.

Eröffnet wird „Kalte Sonne“ mit dem Lied „Flieh mit mir“, aus dem auch die Zeile
„Kalte Sonne und schon tausend Mal bis du erfror’n“ stammt und somit auch der Namenspate für das Album ist.

Was sofort auffällt sind die, im Vergleich zu früheren Dreadful Shadows Alben offenen Arrangements der Songs. Einflüsse verschiedener Stile sind zu erkennen, es wird viel Wert auf die Gesamtheit und Einheit der Songs gelegt. Rockende Gitarren wechseln sich mit sanften Keyboardklängen ab, dem ohnehin schon einfühlsamen Gesang Sven Friedrichs verleihen zusätzliche Backgroundstimmen noch mehr Gefühl und Tiefgang .
An Interpretationsversuchen der einzelnen Songs möchte ich mich nicht wagen.

Meine persönlichen Favourits sind schwer auszumachen, da das Album, zumindest meiner Meinung nach als Gesamtwerk betrachtet werden muss und als solches weiß es mich zu überzeugen. Gekonnt werden Gothic, Rock, Wave und Electro miteinander verbunden und schon jetzt ist abzusehen, dass hiermit ein hoher Chartentry garantiert ist.

Zeraphine: 
Kalte Sonne
Unsere Wertung: 90%
Kalte Sonne 
wurde am 6. Mai 2002 
über Drakkar E- (Sony BMG) 
veröffentlicht.
Kaufen / Streamen(*)
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