Voodoo Six? Noch nie gehört…
Dabei wurde die britische Band bereits 2003 gegründet und supportete 2005 Iron Maiden live. Bassist Tony Newton und Schlagzeuger Grav waren vor „Voodoo Six“ Mitglieder der „Dirty Deeds“, welche aktuell wegen einem Plagiatsrechtsstreits mit Velvet Revolver in den Schlagzeilen sind. Auch die „Dirty Deeds“ standen schon auf der Bühne mit Iron Maiden, DIO und UFO. Gitarrist Matt Pearce war in einer Band namens „Monterrey“, welche auch schon Größen wie Skid Row, Great White, Guns n’Roses und Faith No More supportete. Zusätzlich spielte er auch in der „Tracie Hunter Band“ – Tochter des legendären Ian Hunter. Frontmann Henry Rundell spielte als Jungspund vorbildlich Klavier und Klarinette und als ihm das nicht mehr reichte, schloss er sich der „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ Kultur an. Gitarrist Chris Jones sammelte seine Erfahrungen in einer Pantera Tribute Band und bringt nun die härtere Gangart in seine neue Band ein. Verknüpft man diese vielseitigen musikalischen Erfahrungen und Einflüsse, kann man sich ungefähr vorstellen, wie „Voodoo Six“ klingen mögen. 2007 entschloss man sich dann, das bereits 2006 erschienene erste Werk ein wenig zu überarbeiten. Ein neuer Remix von Mike Fraser (der schon Werke von Van Halen, AC/DC, Aerosmith, Metallica oder The Cult bearbeitet hat) und eine starke Single („Faith“) dazugepackt und schon hält man die aktuelle CD „First Hit For Free“ in der Hand. Wenn Steve Harris von Iron Maiden schon sagt, dass dieses Debütalbum das beste Debütalbum sei, das er in den letzten Jahren gehört hat, dann macht mich das schon sehr neugierig.
Line-Up:
- Henry Rundell – Voice
- Tony Newton – Bass Guitar
- Grav – Drums
- Matt Pearce – Guitar
- Chris Jones – Guitar
Tracklist:
- Faith
- No Friend Of Mine
- Feed my soul
- Walking On Nails
- Crawl
- I Am The Sun
- Saints & Sinners
- One More Day
- Mistaken
- Shine On
- Century
- Slip Inside
„First Hit For Free“ ist Rock’n’Roll pur – oder soll ich Rotz’n’Roll sagen? Rock’n’Roll Klänge treffen auf Hard Rock und Blues Klänge. Eigentlich nichts Besonderes, aber wenn man genau hinhört, dann wird man feststellen, dass „Voodoo Six“ mehr zu bieten haben, als eine dahergelaufene Garagenband. Der Sound wirkt an vielen Stellen gewollt kantig und bekommt so den etwas dreckig anmutenden Flair. Neben krachenden Nummern wie der Single „Faith“, „Walking On Nails“ und „Crawl“ gibt es auch ein paar tolle Balladen, bei denen auf unnötigen Kitsch und Schmalz verzichtet wurde. Die Rede ist von „Saints & Sinners“ und dem Akustik-Gitarren lastigen „Mistaken“, welche mit dem emotionalen Gesang und der Gänsehautmelodie zu überzeugen wissen. Geradlinige Hardrock Songs wie „Feed My Soul“ oder „Century“ dürfen natürlich auch nicht fehlen. Vom Sound her erinnern mich „Voodoo Six“ ein wenig an „Aerosmith“ und „Guns n’Roses“ und Fans dieser Bands sollten unbedingt mal reinhören. Stellt man sich nun die Frage, ob es wirklich nötig war, das bereits 2006 erschienene Album „Feed My Soul“ neu zu verbraten, dann kann ich sie mit einem klaren „ja“ beantworten. Da „Feed my Soul“ eher wenig Beachtung geschenkt bekam, bekommen die auf das neue Album gepressten Ohrwürmer eine zweite Chance, auch in die Ohren von vielen anderen Musikliebhabern zu kriechen. Die Produktion hätte ruhig noch etwas fetter ausfallen dürfen, aber das tut dem ganzen keinen Abbruch. 9/10 Punkte.