Roxy Music ist eine Musikformation die, trotz Unterbrechungen, eigentlich seit den frühen 70ern präsent ist – sie wurde 1971 von Ferry, Mackay und Brian Eno gegründet und hat eine ganze Latte von Nummer 1 Hits und Alben zu verzeichnen. 1983 trennte man sich auf dem scheinbaren Höhepunkt der Karriere und dennoch landete wenige Jahre späte ein Best Of Album der Band an der Spitze der Charts und hielt sich dort mehrere Wochen.
Im Frühjahr 2001 verkündete die Band dann einer begeisterten Öffentlichkeit während einer Pressekonferenz im „Savoy Hotel“ die Rückkehr Roxy Music´s auf die Bühne und starteten wenig später eine Welttournee mit über 50 Konzerten auf allen Kontinenten, die von enthusiastischen Fans und großartigen Pressekritiken begleitet wurde. Mit der Live – DoppelCD gibt es jetzt eine Sammlung von 22 großartigen Songs der Band, inklusive sämtlicher Hits von Roxy Music.
Line Up
- Bryan Ferry (vocals, keyboards)
- Brian Eno, (electronics, keyboards)
- Andy MacKay, (saxophone/oboe)
- Paul Thompson (drums)
- Phil Manzanera, (guitar)
Tracklist
CD I
- Re-make / Re-model
- Street life
- Ladytron
- While my heart is still beating
- Out of the blue
- A song for Europe
- My only love
- In every dream home a heartache
- Oh yeah!
- Both ends burning
- Tara
CD II
- More than this
- If there is something
- Mother of pearl
- Avalon
- Dance away
- Jealous guy
- Editions of you
- Virginia plain
- Love is the drug
- Do the strand
- For your pleasure
- Both ends burning
Re-make / Re-model
Mit einem relativ bekannten Titel wird der Hitreigen eröffnet, mit relativ dominantem Schlagzeug und Saxophon Soli – Instrumententechnisch ist die Mischung auf der ganzen CD ausgefallen, aber durchaus gelungen – besonders wenn unter den vielen kleinen Solos mal eine etwas bekanntere Melodie auftaucht – wie etwa aus dem James Bond Thema – gefällt mir das ziemlich gut (da muss man aber wirklich gut hinhören ;-)
Street Life
Einige Stellen dieses Titels sind besonders markant und prägen sich besonders schnell ein, vielleicht auch, weil sich der Text sich hier besser reimt als zuvor und auch hier sind die Zwischenspiele wieder recht gut gelungen.
Ladytron
Auf ein mystisches Vorspiel folgt interessante Musik, die hier fast vordergründiger ist als der Gesang – wieder von vielen Stilelementen geprägt und trotzdem ziemlich leicht und flott – Sommermusik beschreibt es vielleicht.
While my heart is still beating
Wieder ein neues Instrument, das gleich auffällt – ich glaube es sind Schlaghölzer – begleitet vom Saxophon und einer durchaus undominanten Stimme, ein bisschen spirituell und ein wenig mystisch – als Stimmungsbild allerdings nicht mehr so leicht wie zuvor, eher schwer, belastet und verrucht.
Out of the blue
Wir verlassen die mystischen Gefilde wieder und kehren zurück zu beschwingterer Popmusik, die weder positiv noch negativ auffällt sondern sich eher als Hintergrund oder Untermalungsmusik eignet – interessant sind daran vielleicht die scheinbaren Tempiwechsel.
A song for Europe
Einer der längsten Titel des Albums besticht durch ein Klavier – ich weiß nicht ob ich das sagen darf, dass im Ansatz ein wenig an Udo Jürgens erinnert – 5 Minuten vor 12 – ähnlich besinnlich geht es dann auch hier von statten und wenn ich schon dabei bin, riskante Äußerungen zu machen, sag ich auch gleich noch, dass der text auch hier für mich nur zweitrangig ist.
My only love
Ein Titel bei dem weniger gesungen als gesprochen wird. Geschmackssache.
In every dream home a heartache
Flachland – der Song hat meiner Meinung nach weder Höhen noch Tiefen – man wartet und wartet auf den Knall, der dem Stück irgendwie Würze bescheren soll. Der Knall kommt zwar, aber nicht so pompös wie man vermutlich erwartet hat – vielleicht ist auch dass eines der Charakteristika dieser Musik-Formation. Im letzten Drittel erkennt man, dass man den Song unter Umständen schon aus den Radio o.ä. kennt.
Oh yeah!
Auch das ist wieder eines der bekannteren Stücke von Roxy Music und das erste von dem ich behaupten möchte, dass es wirklich Ohrwurmambitionen aufweist. Ein Pop-geküsstes Stück, dass mir recht gut gefällt.
Both ends burning
Zwar nicht so überzeugen wie der letzte Song aber durchaus in diese Kathegorie einzuordnen, also: recht bekannt, recht „popig“ und ein bisschen Mitsingcharakter.
Tara
Ein musikalisches und ziemlich trauriges Stück mit Klavier und vielen Streichern – aber trotzdem recht nett.
More than this
Auf der zweiten CD folgen mehrere Stücke, die eigentlich bekannter sind, und die meisten von euch, zumindest vom Hören kennen werden. Der Opener ist einer davon – zwar nicht besonders aufregend aber trotzdem irgendwie nett.
If there is something
Eine neue Facette, der wir auf dieser CD bisher noch nicht begegnet sind: Countryfähige Salonmusik.
Avalon
Ein langsames Stück aus der Abteilung „Kuschelrock“ (ich bin mir nicht sicher, ob der Song nicht wirklich einmal auf einem solchen oder einem ähnlichen Sampler zu finden war).
Dance away
Der nächste Song, den viele von euch kennen werden – … Dance away the Heartache … – auch wieder mal etwas flotteres, der seiner Zeit auch auf Partys öfter mal aufgelegt wurde.
Jealous guy
Ich möchte mich zwar nicht noch mal wiederholen müssen, aber auch hier bin ich mir sicher, dass der eine oder andere diesen Song wahrscheinlich kennen könnte (okay, bei einem Live-Greatest-Hits Album sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass ein Teil der Titel dem Auditorium geläufig sind :-)
Editions of you
Punk für Anfänger, ja auch das hat diese CD zu bieten – nicht umsonst waren Roxy Music eine der bekanntesten experimentellen Rockformationen der 70er und 80er Jahre.
Virginia plain
Eine ebenfalls gelungene Mischung von leichter Pop und Rockmusik, allerdings auch wieder ein bisschen flach.
Love is the drug
Netter ruhiger Popsong bei dem mehr und mehr der Gesang im Vordergrund steht (im Vergleich zu einigen Stücken auf der ersten CD, wo ja die Lyrics teilweise zur Gänze in den Hintergrund gedrängt waren).
Do the strand
Zum Ende hin wieder eine Nummer die ich auch noch von Partys kenne und die vor allem dann besticht wenn sich das Tempo rasch verlangsamt.
For your pleasure
Entspannt wird die CD ausgeklungen.
Fazit: Für Fans von Roxy Music ein Muss – für die die es werden wollen vielleicht auch. Wer die Band noch nicht kennt und weiß was ihn erwartet muss sich darauf einstellen, dass es einige Zeit dauern könnte, bis man sich mit dem Liedgut angefreundet hat.