Das Gründungsjahr von „No Shame“ war 1996 und zufällig erschien in diesem Jahr das wohl bedeutendste Punk’n’Roll Album der Neunziger: Social Distortions „White Light, White Heat, White Trash“. Und angeblich geht die Gründung von No Shame direkt auf dieses Album zurück. Die Jungs aus Finnland haben sich dem Punkrock verschrieben, der ja in 99% der Fälle aus den klassischen drei Akkorden besteht. Aber bei No Shame läuft es etwas anders als bei anderen Punkbands.
Line-Up:
- Sampsa Sarparanta – guitar, vocals
- Pekka Virtanen – bass, vocals
- Jere Tiainen – guitar, vocals
- Teemu Horto – drums
Tracklist:
- Distorted
- Take The Money & Run
- Armageddon Now!
- Nothing Left To Believe
- ‚bout Control
- Down & Out Of Order
- Switzerland
- Boredomline
- Keep It Alive
- No Future For The Kids
- Stained
Was meinte ich damit, als ich eben schrieb, dass es bei No Shame etwas anders läuft? Was sofort auffällt, ist der schön nach vorne gespielte, aggressive Bass, der bei vielen Punkscheiben einfach untergeht, weil die drei Akkorde schrammelnden Gitarren ja mächtig rauskommen müssen. Schon der Opener lässt das deutlich erkennen. Nimmt man dann noch den Gesang mit dazu, dann treibt der Song so richtig schön voran und dürfte Live die Menge zum Springen bringen. Die drei verschiedenen Bandmitglieder, die in die Gesangspassagen involviert sind, mögen zwar für die nötige Abwechslung sorgen, lassen aber die Hauptrichtung des Musikstils etwas verschwimmen. Der eine ist für das Shouten zuständig, dann wird mal etwas melodischer gesungen und ab und zu dürfen alle drei ans Mikrophon. So verlieren die Songs leider sehr viel von ihrer ursprünglichen Aggressivität. Sehr schade eigentlich…
Textlich bewegen sich die Jungs im sozialkritischen und politischen Bereich und erinnern mich vom Stil her stellenweise sehr an Anti-Flag.
In ihrem Heimatland sind „No Shame“ eine der beliebtesten Punkbands und die deutschen Fans konnten sich von den Livequalitäten auf der gemeinsamen Tour mit „Bad Machine“ überzeugen. Wer also auf Punk dieser Art steht, der sollte mit „White Of Hope Turning“ gut bedient sein. 8/10 Punkte.