Noch im selben Jahr der Veröffentlichung von Rainald Grebes Orchesteralbum schmeißt der rasant an Bekannt-, Berühmt- und Beliebtheit gewinnende Künstler mit „Zurück zur Natur“ ein weiteres Album auf den Markt. Zweifelsohne bleibt Grebe seinem Stil treu und die maximale Punktzahl hat er sich auch verdient – sein bestes Album ist es aber lange nicht.
Auf „Zurück zur Natur“ finden sich Titel aus den Musikrevuen „Alle reden vom Wetter – Die Klimarevue“ und „Zurück zur Natur – Konzert für Städtebewohner“ aus den Jahren 2008 und 2010. Thematisch ergibt die Kombination Sinn und zeitgemäß ist sie ohnehin. In Zeiten der stetig voranschreitenden Grünwerdung der Republik ist Grebes Album nur konsequent.
Titelliste:
- Autonomie
- Aufs Land
- Am Ofen
- Jahrhundertkatastrophe
- Landleben
- China
- Böses CO2
- Sachsen
- Blauwale
- Alles richtig gemacht
- Der Rabe
- Alles richtig gemacht
- Ausleben
- Bronzezeit
- Cassettenrecorder
- Burnout
Die Themen der Lieder sind nicht unbedingt neu, vieles wiederholt sich oder kommt einem zumindest bekannt vor. Zwei der Songs („China“ und „Sachsen“) kennt man bereits vom Live- und Soloklavier-Album „Das Hongkongkonzert“ aus dem Jahre 2009; wenngleich sie auf dem Bandalbum „Zurück zur Natur“ musikalisch neu verpackt sind.
Wer Rainald Grebe seit Beginn seiner Schaffenszeit begleitet, hat wohl schon längst bemerkt, dass sich die Texte des gebürtigen Kölners über die Jahre verändert haben. Allerdings sind sie deshalb nicht unbedingt schlechter geworden, vielleicht ein wenig mainstreamiger – wenngleich der 40-jährige immer noch ein absolutes Unikum ist, was den Begriff Mainstream eigentlich verbietet.
Rainald Grebe ist zweifelsohne der wohl beste musikalische Kabarettist, den diese Republik zu bieten hat. Zu Gunsten des Humors ist bisweilen ein wenig die Tragik flöten gegangen, aber das kann man verschmerzen. Auch „Zurück zu Natur“ ist wieder einmal ein Highlight und jedem ans Herz zu legen.