Der Samstag fing für mich mit leichtem Regen, der Autogrammstunde von Epica und In Solitude auf der Bühne an. Bis auf den Regen ein guter Einstieg in den Tag. Die Holländer lächelten in die Kamera, ihnen stand der Auftritt noch bevor.
Disbelief rockten ab 14.45 Uhr los und mit ihnen das Publikum. Trotz anfänglicher Soundprobleme – die Sänger Karten Jäger (einziges noch verbliebenes Gründungsmitgleid von Disbelief) kalt ließen, er growlte einfach weiter – war es ein richtig guter Auftritt. Auch wenn es noch kaum Crowdsurfer gab (noch Entspannung für die Security), so wurde es immer voller und der Set haute richtig gut rein. Die deutschem Death-Metaller von Disbelief sind schon gut 20 Jahre im Geschäft und haben nach einigen Demotapes und Promos schon diverse Silberlinge auf den Markt gebracht. Bei grade mal 8 Songs, die ins Set passen, keine leichte Aufgabe sich zu entscheiden. Songs wie „A place to hide“, „Sick“, „Misery“ oder „The last official force: attack!“ haben es letztendlich geschafft. Auf jeden Fall eher meine Musik als die Bands vom Vortag.
Nach der Autogrammstunde von Dreamshade erst einmal der Karaoke Bühne einen Besuch abgestattet. Hier war auch gute Stimmung, denn Rokken machten wieder richtig Laune und spielten die Songs, die sich die Teilnehmer des Karaoke Kontests ausgesucht hatten. Und was ich da so hören konnte, war gar nicht mal so schlecht. Wir werden sehen, wer den Kontest gewinnt.
Weiter ging es mit Epica, eine der wenigen Bands mit weiblichen Mitgliedern auf dem diesjährigen Rock Hard Festival (bei Triptykon ist Vanja Slajh am Bass). Und da Simone Simons auch ziemlich hübsch anzuschauen ist, ließen die ersten „ausziehen“ Rufe natürlich nicht lange auf sich warten. Was sie alllerdings mit „nein danke“ höflich ablehnte. Der Sound war OK, die Musik ein bisschen im Kontrast zum restlichen Programm. Und eben was fürs Auge (natürlich wollten alle harten Metaller nur Simone sehen und waren nicht wegen der Musik da. Wers glaubt ;) ). Die Schuhe von ihr allerdings hätten auch fast von Germanys Next Topmodel sein können bei den Absätzen/Sohlen. Nun ja, jedem das seine, und solange sie damit auf der Bühne laufen kann.. (aber tussig sah es trotzdem aus ;) )
Oben am Autogrammstand schrieben sich mittlerweile In Solitude die Finger wund. Viele der Bands waren aber auch ab und an mal abgelenkt, wenn ihre Kollegen unten auf der Bühne standen. Da wäre der eine oder andere sicher auch mal gerne einfach nur im Publikum gewesen. Aber Job ist Job ;) und schließlich kann man den Auftritt zumindest auch akustisch mitverfolgen.
Dann sollte es wieder richtig rund auf der Bühne gehen, denn Bullet waren mit ihrem Set an der Reihe. Und der macht immer richtig Laune. Bereits mehrfach konnten die Schweden das Publikum beim Rock Hard Festival begeistern und so auch heute. Hell Hofer flitze über die Bühne, seine Bandkollegen gaben Grimassen zum besten und alle rockten nur so die Bühne. Auftritte von Bullet machen einfach nur Spaß. So konnte es gerne weiter gehen. Das fanden auch die Fans, denn das Amphitheater war so voll wie bei keiner anderen Band bisher. Die Songtitel wie der Titeltrack zum 2011 erschienenen Album „Highway Pirates“, „Back on the Road“, „Turn it up Loud“ oder „Stay Wild“ lassen in etwa erahnen, worum es bei Bullet geht: Spaß, Musik – natürlich Heavy Metal, Autos, Motorräder und sich auf dem Highway so richtig die Luft um die Nasse wehen lassen. Abgeschlossen wurde das leider nur 9 Stücke umfassende Set dann mit „Bite the Bullet“.
Aber viele viele Fans standen wieder brav bei der nächsten Autogrammstunde an. Amorphis schrieben für sie dann auch Autogramm um Autogramm.
Sehr heißersehnt waren Morgoth, die ihre Reunion feierten und mit ihnen das Rock Hard Festival. Die Band -gegründet 1985- hatte sich 1998 aufgelöst. Aber nun, zum 20-jährigen Jubiläum ihres Albums „Cursed“, sollte es wieder Shows von Morgoth geben. Und davon eines auf dem Rock Hard Festival und zwar mit Oldscool Death Metal vom feinsten. Allerdings wurde der Auftritt getrübt vom nächsten Gewitter, das während des Sets heftig über Gelsenkirchen hereinbrach. Noch nie war ich so froh über das Backstage-Zelt, in dem ich mich noch schnell unterstellen konnte. Das krachte und donnerte gewaltig.
Es wollte gar nicht mehr aufhören, zum Glück wurde es dann aber doch etwas weniger Regen, so dass ich zumindest noch kurz zur Autogrammstunde von Bullet konnte. Die hatte tatsächlich stattgefunden, wenn auch unter erschwerten Bedingungen und „Gruppenkuscheln“ mit den Fans unter dem Pavillon.
Grade noch rechtzeitig zu Amorphis war ich dann im Fotograben, der Regen hörte so langsam auf und die Fans konnten sich den Auftritt wieder von Nahem anschauen ohne nass zu werden. Optisch machen die Finnen ja immer was her, vor allem Tomi Joutsen ist ein sehr lohnendes Fotomotiv. Allerdings störte auf den Fotos sein Mikro, was zwar echt geil aussah, aber fast sein ganzes Gesicht verdeckte. musikalisch sind Amorphis auch nur bedingt mein Fall, da fehlte der richtige Kick. Viele Songs sind einfach zu langweilig. Aber inzwischen kam die Sonne raus und so konnte ich dem Auftritt dann ganz entspannt aus der Autogrammstundenschlange von Morgoth folgen, von denen ich noch eine Autogrammkarte holen wollte. Vielen Dank hier schon mal an den netten Konzertbesucher (mist, den Namen habe ich schon wieder vergessen, aber er wird wissen, dass ich ihn meine..), der bei Morgoth und auch bei einigen anderen Autogrammstunden am Sonntag für mich einen Platz freigehalten hat. Sonst hätte ich es nicht geschafft, die Autogramme zu bekommen. So aber konnte ich Morgoth noch zum geilen Set beglückwünschen und mir die Autogramme holen.
Als Headliner des Abends waren Iced Earth an der Reihe. Und das mit einem besonderen Auftritt, denn Matt Barlow wird seine Karriere bei Iced Earth wieder an den Nagel hängen. Was beim Rock Hard Festival 2008 erneut begann hat nun leider schon wieder ein Ende. Schade. Aber so konnten alle noch einmal Matts unvergleichlicher Stimme als Frontmann von Iced Earth lauschen. Der Auftritt war echt cool, darauf hatte ich mich schon gefreut und wurde nicht enttäuscht. Leider haben sie meinen Lieblingssong „Damien“ nicht gespielt, aber trotzdem war es ein tolles Set, mit immerhin 18 Songs (unter anderem „Melancholy“, „Iced Earth“ oder „Last December“). Der eine oder andere Fan wird sicher sehr wehmütig an diesem Tag nach Hause oder ins Zelt gewandert sein. Leider gab es keine Autogrammstunde von Iced Earth, aber höchstwahrscheinlich hätten sie auch mehrere Stunden unterschreiben müssen, denn jeder Fan hätte die letzte Gelegenheit sicher nutzen wollen, Matt Barlow noch einmal ganz nahe zu sehen.
Damit endete dann schon Tag 2 des Rock Hard Festivals, der bis auf ein paar kleine Soundschwächen und das Unwetter wieder mal richtig klasse war.
Running Order
12:45 – 13:25 DREAMSHADE
13:45 – 14:25 IN SOLITUDE
14:45 – 15:25 DISBELIEF
15:50 – 16:35 EPICA
17:00 – 17:45 BULLET
18:15 – 19:15 MORGOTH
19:45 – 21:00 AMORPHIS
21:30 – 23:00 ICED EARTH
Autogrammstunden
14:00 – 14:45 EPICA
15:00 – 15:45 DREAMSHADE
16:00 – 16:45 IN SOLITUDE
17:00 – 17:45 AMORPHIS
18:00 – 18:45 DISBELIEF
19:00 – 19:45 BULLET
20:45 – 21:30 MORGOTH
Alles zum Rock Hard Festival 2011 bei venue music:
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- Berichte: Tag 1 | Tag 2 | Tag 3 | Fazit
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